Chapter 25 - She said something i can't believe

1.3K 61 65
                                    

Namjoons Sicht:

„Sag mir Namjoon." Mein Blick fiel auf Seokjin, der die ganze Zeit schon verhältnismäßig ruhig wirkte. Er sah wirklich nicht gut aus.

Neben seinen ohnehin schon dunklen Augenringen, hatte er nun auch ein Veilchen um sein rechtes Auge und etliche Prellungen im Gesicht. Wir alle konnten von Glück sprechen, dass Seokjin nicht mehr als Prellungen und eine Platzwunde am Kopf abbekommen hatte. Immerhin hätte das echt böse enden können.

Doch änderte das nichts an der Tatsache, dass er Nachdenklicher als sonst wirkte.

Etwas beschäftigte ihn, das konnte ich ganz genau spüren.

„Ja?" Seine Dunklen Augen, die müde, aber auch gleichzeitig hellwach wirkten, hatten mich schon immer schlucken lassen. Ich hatte Respekt vor Seokjin. Das hatte wahrscheinlich jeder von uns. Doch wusste ich da Dinge, die die anderen nicht wussten. Und genau deshalb machte mir dieser Blick sorgen.

„Du weißt etwas, das ich nicht weiß." Sagte er ruhig, doch schaffte er es mit seiner Stimme mir Gänsehaut zu bereiten. Mir war unklar, wie er das bemerkt hatte, aber er hatte es.

„Wie kommst du drauf?" So cool wie möglich sah ich ihn mehr oder weniger gleichgültig an, als er sich in dem Krankenbett zurücklehnte. Diese Nacht würde er wohl nicht mehr nachhause kommen.

Und wieder spürte ich diesen kalten Blick auf mir.

„Verarsch mich nicht, Namjoon. Ich kenn' dich. Und du hast meine Schwester heute auf eine Weise angeschaut, die mir suspekt vorkam." Ich schluckte kaum merklich und überlegte verzweifelt, was ich ihm antworten sollte. Immerhin wollte Jangmi nicht, dass Seokjin es von jemand anderem, als ihr selbst erfuhr. Und daran würde ich mich halten.

„Wie meinst du? Ohne hass?" Lachend versuchte ich die Stimmung hoch zu schaukeln, doch schien dieses Thema meinem Hyung viele Gedanken zu bereiten.

Seine frisch gefärbten braunen Haare vielen ihm ins Gesicht, als er seufzend nach unten sah.

„Wieso fragst du? So schau ich sie nun mal an." Meinte ich, doch wirkte er nicht überzeugt.

„Es geht nicht darum, dass du sie angeschaut hast. Es geht darum, wann dein Blick auf sie fiel. Und zwar, als ich Black erwähnte." Verdammt... Was sollte ich denn jetzt machen? Ich kann ihm das nicht sagen. Zu lange suchte er schon nach Black, dem „Monster" welches seine Eltern umgebracht haben soll und wäre ich definitiv nicht die Person, die ihm sagen würde, dass es seine eigene kleine Schwester wäre, die er so verachtend suchte.

„Hab' ich das?" Egal wie sehr ich es versuchen wollte. Ich würde mich nicht herausreden können.

„Namjoon..." Warum hatte er plötzlich so viel Verzweiflung in seiner Stimme? Da stimmt doch etwas gewaltig nicht.

„Vorhin. In der Gasse. Da habe ich etwas gehört. Etwas, dass ich so nicht glauben kann..." Schon fast verzweifelt sah er mich an und es wirkte, als versuche er Hilfe zu bekommen. „Etwas, das ich nicht glauben will..." Fügte er noch hinzu und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
„Was meinst du? Was hast du gehört?" Mit verschränkten Armen, lehnte ich mich an das Fenster hinter mir und sah zu dem Braunhaarigen, der nun wieder den Kopf hob, mich aber nicht ansah.

„Du bist mein bester Freund, Namjoon. Und als mein bester Freund verdienst du mein vollstes Vertrauen." Wollte er mir gerade ein schlechtes Gewissen machen, oder was machte er da?! Wenn ja... dann funktionierte das schon ein wenig.

„Was hast du da in der Gasse gehört, Seokjin?" Ein gequältes Lächeln fand den weg in sein entstelltes Gesicht, doch schaffte dies, mir noch mehr Sorgen zu bereiten.

Black LotusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt