Sequenz 86

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Spock bog aus einem Impuls vor dem Labor des altertümlich anmutenden Krankenhauses ab und schritt den Korridor zum Haupteingang hinunter. Er hatte nach der knappen Stunde, die er sich zurückgezogen hatte, noch kein verstärktes Bedürfnis, sich früher als nötig erneut den intensiven und unberechenbaren Emotionen Kirks oder McCoys auszusetzen.

Eine vorherige kurze Überprüfung ihrer Sicherheitsvorkehrungen war durchaus angebracht, auch wenn in den bereits fünf Tagen, die sie gezwungenermaßen bereits hier verbrachten, keine Übergriffe der im verborgenen lebenden Kinder stattgefunden hatte. Bereits vom Ende des Korridors sah Spock die beiden Sicherheitsmänner. Einer stehend, der andere sitzend an einer Wand angelehnt. Auch sie litten natürlich unter den Symptomen und Auswirkungen der Krankheit.

„Mr. Audrey, Mr. Landers?", nickte er den Männern knapp zu und blickte prüfend durch das milchige Glas der Hospiztür nach draußen. In der nächtlichen Dunkelheit war kaum etwas zu erkennen, doch nach wie vor schien alles ruhig zu sein.

„Sir?" Audrey nahm Haltung an. Der junge Sicherheitsmann wirkte sichtbar erschöpft doch hielt sich aufrecht. Er verdiente eine Anerkennung in seiner Personalakte, wenn sie je auf die Enterprise zurückkehrten.

Spock nickte Audrey knapp zu und blickte prüfend zu dem älteren Landers, der ihn aus seiner sitzenden Position heraus von unten betrachtete.

„Mr. Spock. Sir?"

Der Mann wirkte elend und miserabel. Landers war stärker von den bläulichen Flecken belastet als sein jüngerer Kollege und sein Allgemeinzustand war bedenklich. McCoy würde später noch nach ihm sehen müssen und er benötigte Ruhe.

„Sie benötigen Schlaf, Mr. Landers", sprach Spock ihn leise an.

„Ja, sicher Sir. Aber nicht nachts. Ich bleibe auf Posten und es geht schon. Ich leiste Audrey noch etwas Gesellschaft. Morgen früh vielleicht."

„Geben Sie Bescheid wenn nötig." Spock neigte innerlich zustimmend den Kopf und sah zu Audrey. „Lt. die Straße scheint oberflächlich betrachtet ruhig und friedlich zu sein, jedoch nahm ich vor Minuten noch Bewegungen in einem entfernteren Häuserblock wahr. Ich vermute diese Kinder haben inzwischen ihr Lager oder das, was sie als solches betrachten, dichter an dieses Gebäude transferiert."

„Aye, ich werde aufpassen. Sir?" Audrey blickte besorgt zu Landers und wieder zu dem Vulkanier. „Mr. Spock? Ich weiß Sie sind nicht der Doktor, aber Sie sind derzeit der einzige, der alle Sinne beieinander hat und ... Werden wir rechtzeitig ein Gegenmittel finden? Es wird unerträglich und Landers geht es seit heute schlechter."

„Es geht schon ...", murrte Landers.

Spock zögerte bevor er antwortete. Dr. McCoy hatte die komplette Virologie unter seiner Obhut und war natürlich der Experte. Er selbst wusste viel und konnte in statistischen Berechnungen und spezifischen Labortätigkeiten unterstützen. Die Fortschritte waren existent, doch zu langsam. Es gab nicht viel, das er den Männern an Hoffnung geben konnte doch Hoffnung war etwas, das die Menschen benötigten um weiter zu machen. „War der Captain schon hier?"

„Ja, Sir. Aber ..." Audrey zögerte und blickte zu Boden, tauschte besorgte Blicke mit Landers und sah dann wieder zu Spock. „Er war recht schlecht gelaunt und ... naja ..."

„Ich verstehe. Wir haben zumindest Fortschritte gemacht bei der Isolation und Analyse des Virus und suchen derzeit ein Gegenmittel. Auch auf der Enterprise wird darn gearbeitet und wir haben sehr leistungsfähige Geräte und Spezialisten. Es wäre nicht korrekt Ihnen falsche Hoffnungen zu machen, da es sehr viele mögliche Kombinationen von Substanzen geben könnte und ebenso viele schädliche bis tödliche Substanzen. Jedoch haben wir nun zumindest eine solide Basis und wir werden sie nutzen."

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