Abschied - überarbeitet

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Leos POV                                                                                                                                            

Wenn ich an gestern zurückdachte wirkte alles wie ein Traum. Erst unser Streit am Morgen, dann Bens Verschwinden. Ich hatte echt gedacht jetzt hätte ich ihn für immer verloren. Diese Ungewissheit wo er war, ob er noch lebte, das machte einen echt total fertig. Doch auch als wir ihn wiedergefunden hatten wurde es nicht besser. Wie sollten wir da wieder rauskommen, ohne dass die Gangster uns schnappten?

Und dann war da noch Karla, Bens,  für tot geglaubte Mutter. Das war echt zu viel für mich gewesen. Und warum auch mussten Ben und ich diesen Staub, oder was auch immer, der Orchideen abbekommen? Ich stand kurz davor zu sterben und doch lebte ich immer noch. Es war ein schlimmer Tag. Nur Verbrecher um einen herum. Da war es wie ein Wunder, dass wir am Ende doch alle retten konnten.

Und was machte ich jetzt? Hatte mich wieder mit Ben vertragen und dann haute ich einfach ab nach Dänemark. Verschwand einfach so drei Monate aus Deutschland. Warum nur? Wie sollte ich es denn zwei Monate ohne ihn und die anderen aushalten? 

Gestern Morgen war ich so überzeugt davon dass das hier meine große Chance, mein großer Traum war. Aber jetzt? Jetzt wollte ich das alles nicht mehr.  Wollte hier bleiben. Doch meine Mutter meinte das wäre nur die Aufregung. Ich war noch nie geflogen. Das sah sie als Grund für meine Zweifel.

Aber in Wirklichkeit hatte ich Angst mich von Ben zu verabschieden. Von den anderen hatte ich mich schon gestern Abend bei unserer Party verabschiedet. Schon das war mir sehr schwer gefallen. Denn mittlerweile waren Sophie, Özzi und Jonas zu meiner zweiten Familie geworden.

Entschlossen nahm ich meine Koffer und lief nach unten. Meine Eltern warteten schon auf mich und nahmen mir die Sachen ab, dann luden sie die Koffer ins Auto. Hatte ich auch nichts vergessen. Bestimmt, aber ich wusste partout nicht was. Ich blickte noch ein letztes Mal zurück. Ich würde auch mein Zuhause sehr vermissen. Ich drehte mich wieder nach vorne zu meinen Eltern. Sie lächelten mir zu und dann fuhren wir los.

Es wurde eine sehr schweigsame Fahrt. Das Radio dudelte vor sich hin und meine Gedanken machen mich noch mehr fertig. Ben würde am Flughafen auf mich warten. Aber was würde passieren wenn Ben mich vergaß? Würde er eine neue Freundin finden, während ich weg war?

Daran durfte ich nicht denken! Es gab ja auch noch Jonas. Halt! Jonas? Du liebst Ben, Leo! Nur Ben, Ben, Ben! Das half. Doch dann waren wir auch schon da.

Plötzlich wollte ich nicht aussteigen. Ich wollte hier sitzen bleiben und meinen Flieger einfach verpassen. Aber meine Eltern machten mir einen Strich durch die Rechnung. Wie es auch nicht anders zu erwarten war. Mein Vater öffnete mir die Tür und ich stieg mit einem schlechten Gefühl im Magen aus. Gemeinsam gingen wir in die Flughafenhalle.

Ich sah Ben schon von weitem. Er stand da, wie verloren und lächelte mir leicht zu als er mich entdeckte. Meine Eltern gaben mir meine Koffer und sagten, dass sie in ein Café gingen. Sie ließen uns alleine, damit wir uns verabschieden konnten. Ich nickte ihnen nur leicht zu und ging dann langsam auf Ben zu.

Als ich bei ihm angekommen war, wusste ich nicht was ich sagen sollte. Mein Kopf war leer. Ben schien es genauso zu gehen. Schweigend liefen wir zur Gepäckabgabe. Ben nahm  mir einen meiner Koffer ab. Nachdem wir mein Gepäck aufgegeben hatten,  gingen wir noch zum Check-in. Alles passierte schweigend. Ich wollte das nicht, doch ich wusste auch nicht wie ich es ändern sollte. Ich hatte noch eine gute Stunde Zeit, deshalb steuerte ich ebenfalls das kleine Café an, doch Ben hielt mich zurück.

„Leo“, sagte er. Und ich sah wie Tränen in seine Augen traten. „Ich werde dich so vermissen, Leo!“

‚Ich dich doch auch‘, dachte ich nur. Und auch mir traten Tränen in die Augen. Er nahm mich fest in seinen Arm, wie als wollte er mich nie mehr loslassen. Ich genoss diesen Moment. Den letzten gemeinsamen für die nächsten drei Monate.

Wir standen lange nur so da, dann griff er in seine Jackentasche und zog etwas heraus. Sanft nahm er meine Hand und band mir etwas um den Arm. Es war ein Freundschaftsband, so wie ich ihm eins geschenkt hatte.

„Damit du mich auch nicht vergisst“, sagte er leise und küsste mich auf die Stirn. Dass ich ihn nicht vergessen würde war mir jetzt schon klar. Er war einfach unglaublich süß. Wie er da vor mir stand, die Haare leicht verstrubbelt. Ich konnte meine Augen nicht von seinen lösen. Sanft gab er mir einen Abschiedskuss. Denn durch das Terminal tönte eine Lautsprecherdurchsage: „Die Passagiere des Fliegers nach Kopenhagen bitte zum Flugzeug kommen.

Wir umarmten uns noch mal lange und er gab mir einen allerletzten Kuss. „Pass auf dich auf!“, flüsterte er mir ins Ohr und löste sich von mir. Mittlerweile waren auch meine Eltern aus dem Café gekommen. Ich lief auf sie zu und fiel meine Mutter um den Hals. Dann umarmte ich auch noch meinen Vater.

Ich schaute noch einmal zurück und ging dann winkend zum Flugzeug. Zwei Monate Dänemark. Das konnte ja heiter werden!

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Hey Leute, 

Das ist das erste Kapitel 

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LG Miaspuenktchen

Das Abenteuer geht weiter (Allein gegen die Zeit Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt