Gitarrenspieler und Seitengasse part 2

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Der Kerl ließ mich komplett los und drehte sich um. Mir wurden die Beine schwer und ich fiel auf die Knie zu Boden.

~Endlich... Hilfe ... ~

Sofort kamen die anderen Mistkerle und zogen mich an meinen Armen wieder hoch. Einer von ihnen Griff mit der anderen Hand an meine Hüfte und küsste mich weiter am Hals. Ich versuchte mich los zu reißen, aber er machte einfach weiter.

Hinter uns lehnte der Gitarrenspieler von heute Mittag an der gegenüber liegenden Wand. Seinen Hut hatte er sich tief ins Gesicht gezogen und rauchte eine Zigarette.

"Und wer zur Hölle bist du?"

Nun zog er seinen Hut etwas höher.

"Ich bin nur ein einfacher Gitarrenspieler. Ein Träumer ohne Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft."

Der Typ bäumte sich auf und lief auf den Gitarrenspieler zu.

"Du verdammter Arsch, hör auf hier so herum zu philosophieren und sag mir verdammt noch mal, wer du bist und was du willst!"

Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. "Ich? Ach, ich stehe hier nur so herum, rauche in Ruhe meine Kippe und genieße den herrlichen Abend."

Der Kerl ballte knackend seine Fäuste. "Hör auf hier so einen Scheiß zu reden. Besser du verpisst dich sonst schmettere ich dir höchstpersönlich den Schädel ein."

Grinsend schmiss er die Zigarette weg, entfernte sich ein Stück von der Wand und zog seinen Hut komplett vom Kopf. "Dann komm doch her und versuche es."

Der Kerl bewegte sich mit schweren Schritten auf ihn zu. Langsam zog der Gitarrenspieler eine Pistole aus dem Hut.

Geschockt betrachtete ich das ganze Geschehen vor mir. Der Kerl der mich weiter küsste, hörte auf und beobachtete die ganze Situation. Der Andere griff meinen Arm fester.

Sofort erstarrte der Typ in seiner Bewegung und lief langsam zurück. "Alter mach keinen Scheiß. Du kannst die Schlampe haben, wenn du willst, aber tu mir nichts."

Er entsicherte grinsend die Waffe. "Glaubst du wirklich, ich lasse so einen Bastard wie dich laufen? Falsch gedacht." Und im nächsten Moment setzte er zum schießen an.

Doch auf einmal zog der dritte Typ ein Messer aus seiner Tasche und drückte die kalte Klinge an meinen Hals. Sofort hielt ich die Luft an, stets darauf bedacht keine falsche Bewegung zu machen. Der Mistkerl mit dem Messer fing an zu grinsen. "Da bin ich mir nicht ganz so sicher. Wenn du auch nur eine falsche Bewegung machst, ist sie dran und nun sag uns, wer du bist!"

Doch der Gitarrenspieler verzog keine Miene. Da standen wir nun alle. In einer komplett verzwickten Situation.

Nach fünf Minuten hatte er noch immer nichts gesagt.

Mir tat der Nacken so weh. Alles brannte, meine Arme, mein Hals, meine Kehle. Mir war so unglaublich Kalt. Ich hielt es nicht mehr aus und betete innerlich, dass er endlich etwas sagte.

Auch die Anderen wurden ungeduldig. "Du verdammtes Arschloch, jetzt sag endlich etwas sonst ist sie tot!"

Um seine Aussage zu bekräftigen, zog er meinen Kopf an meinen Haaren noch mehr in den Nacken und drückte die Klinge noch fester an meine Kehle.

Wieder schlich sich ein Grinsen auf das Gesicht des Gitarrenspielers.

Dann sagte er: "Ich glaube nicht, dass ihr meiner Frau auch nur ein Haar krümmen werdet, denn mein Name ist Ray Corle" Und setzte sich den Hut auf.

~ Warte? Was? Frau? ~

Die drei Typen sahen alle geschockt aus. Ich merkte, wie das Messer von meiner Kehle genommen wurde. Klirrend fiel es auf den Boden. Mein Nacken wurde losgelassen und auch meine Arme fühlten sich wieder befreit an. Auch die Hand an meiner Hüfte war verschwunden. Unter mir wurden die Knie weich, erschöpft fiel ich auf den kalten Boden.

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