Vor schreck fiel mir beinahe das Buch aus der Hand. Neben mir stand Samuel und grinste mich schief an.
"Um Gotteswillen, Sie haben mich erschreckt! Ja, schon, dieses Buch sieht sehr interessant aus."
Kichernd sagte er: "Nenn mich einfach Sam, wie ist eigentlich dein Name?"
Immer noch etwas zurückhaltend antwortete ich: "Mein Name ist Eleonora, aber nenn mich einfach Nora."
"Ok, Nora, schön dich kennenzulernen. Möchtest du es mitnehmen oder hier lesen?" ,fragte er und deutete auf das Buch.
Ich überlegte kurz und entschied mich dann ziemlich schnell.
"Ich möchte es gerne hier lesen."Daraufhin nahm er mir das Buch aus der Hand und führte mich am Tresen vorbei zu einer Couch vor der ein kleiner Tisch stand.
Er zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich mich hinsetzen sollte und ging zurück zum Tresen.~ Was ist mit dem Buch? ~
Da er das Buch mit genommen hatte, wartete ich bis er zurückkam. Als er zurück war, streckte er mir eine Karte entgegen. Ich nahm sie an und las die Angebote durch.
"Nimm unseren Spezialkaffee, der ist nach Geheimrezept zubereitet."
Ich klappte die Karte zu und sagte lächelnd:"Warum auch nicht? Das probiere ich doch gerne mal aus."
Er nahm die Karte wieder an sich und ging wieder zurück Richtung Tresen.
Nach ein paar Minuten kam er mit einer großen Tasse Kaffee und dem Buch zurück. Er stellte die Tasse und das Buch vor mir ab und sah mich erwartungsvoll an.
Kritisch musterte ich die Tasse. Eigentlich sah es wie ganz normaler Cappuccino aus und roch auch so.
"Probier ruhig! Es schmeckt wirklich sehr gut!"
Vorsichtig nahm ich die Tasse in die Hand und nahm einen Schluck. Sofort kam mir ein süßlich/bitterer Geschmack entgegen. Irgendwie schmeckte es nach Vanille und Karamell, den dritten Geschmack konnte ich allerdings nicht wirklich identifizieren.
"Hm, sehr ungewöhnlich, aber echt lecker dafür, dass ich Kaffee eigentlich nicht wirklich mag."
"Du kommst nicht aus Amerika oder?" ,fragte er neugierig und setzte sich neben mich.
"Nein, ich komme aus Deutschland."
"Was verschlägt dich hierher?"
"Mein Verlobter lebt hier. Ich besuche ihn für 2 Monate."
"Ah ok."
Wir unterhielten uns noch eine Weile und ich erfuhr ziemlich viel über ihn. Sam war auch diese Art von Mensch, die sich gerne selbst reden hören und einen somit kaum zu Wort kommen lassen. So ganz wusste ich aber noch nicht, ob ich ihn leiden konnte oder nicht.
Nach gefühlten drei Stunden bekam er einen Anruf. Er nahm sein Handy aus der Hosentasche und starrte erschrocken auf den Bildschirm.
Komplett blass und ohne ein Wort zu sagen, sprang er auf und lief nach draußen.Total verwirrt saß ich auf der Couch und versuchte irgendwie die Situation zu verarbeiten.
~ Ok, was war das schon wieder? Was ist das denn heute für ein Tag? Irgendwie sind alle hier komplett verrückt. ~
Ich beschloss nicht weiter darüber nachzudenken und mich endlich dem Buch zu widmen.
Ich las Wort um Wort, Seite um Seite, Kapitel um Kapitel. Das Buch war so unglaublich spannend.Nach zirka zweieinhalb Stunden kam Sam wieder zu mir.
"Ähm, du, Nora, ich muss dich leider rausschmeißen. Wir schließen nämlich."
Ich trank den letzten Schluck von meinen inzwischen fünften Kaffee aus, stand auf und gab ihm das Buch.
"In Ordnung, Sam. Wir sehen uns morgen."
Ein kleines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Ich lächelte zurück und ging aus der Tür.
Draußen war es schon ziemlich dunkel, aber noch relativ warm. Ich lief die hell beleuchteten Straßen entlang und rauchte eine Zigarette. Obwohl es noch gar nicht so spät war, war die Straße ziemlich leer.
Irgendwann kam mir eine Truppe von drei Männern entgegen, die anscheinend schon ziemlich angetrunken waren. Irgendwie machten die Drei mir Angst. Und die Tatsache, dass sie immer langsamer wurden, machte es nicht unbedingt besser. Je näher ich ihnen war, desto unwohler wurde mir. Als sie mir immer näher kamen, sprachen sie mich an und machten mir unmoralische Angebote.
~Fuck, Fuck, Fuck, Fuck ... ~
Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und lief mit Blick geradeaus schnell weiter. Das gefiel den Dreien überhaupt nicht. Einer von ihnen griff nach meinem Handgelenk, zog mich zu sich und drückte seine andere Hand auf meinen Mund. Ich versuchte mich loszureißen, doch je mehr ich mich wehrte, desto fester wurde sein Griff. Er zog mich in eine der Seitengassen. Seine Freunde folgten uns.
Er drückte mich an die kalte Wand und flüsterte in mein Ohr: "Je mehr du dich wehrst, desto mehr will ich dich."
~Nein ... bitte nicht~
Und daraufhin drückte er seine widerlichen Lippen auf meinen Hals.
Mein ganzer Körper erstarrte augenblicklich. Mir blieb die Luft weg. Ich kniff meine Augen zusammen und hoffte innerlich das jemand mir Hilft. Seine Freunde standen daneben umd achteten darauf, dass keiner uns sah.
"Mach Schneller ich will auch noch drann kommen" sagte einer von ihnen und griff sich in den Schritt.
"Aber seid vorsichtig, wenn ich drann bin soll sie noch Lebendig sein" sagte der andere und fing an zu kichern.
Der Typ küsste grinsend meinen Hals immer weiter runter bis er an meinem Schlüsselbein ankam. Seine andere Hand legte er auf meine Brust und fing an sie schmerzhaft zu kneten. Verzweifelt versuchte ich mich zu wehren und aus seinem Wiederlichen griff zu befreihen. Doch ich war zu Schwach. Bevor er noch weitergehen konnte, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und biss ihm in die Hand.
~Fuck, das war keine gute Idee... ~
Sofort zog er seine Hand von meinem Mund weg, sah mich Wütend an und holte zum schlag aus...
In der selben Sekunde erstarrte er in der Bewegung, als wir eine Stimme hörten.
"Na hat sie dir wehgetan? Ja, sie kann wirklich bissig sein."
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DREAMER
AcakHätten wir uns doch nie kennengelernt ... In seinen Augen ist Licht ... In seiner Stimme ist Stärke ... In seinem Herzen ist Feuer ... Meine Augen suchen ihn ... Meine Stimme fragt nach ihm ... Mein Herz schreit nach ihm ... Doch ich bin in fe...