Kapitel 8.

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Jungkook

"Oh ja. In Valyria sind überall Blumen und die Büsche riechen alle wirklich verführerisch. Wenn du die Chance dazu hast, jemals dort hin zu kommen, was ich denke, dann solltest du es genießen." erklärte mir Jimin und lächelte mich nur liebevoll an, was ich ihm gleich tat. Denn Jimin ging es wie mir und auch Rose schien seine Anwesenheit zu genießen. Er war ein netter Kerl und hatte viel zu erzählen denn so wie es aussah hatte der Bruder des Königs eine Menge Zeit, zu reisen.

Er war in so vielen Ländern gewesen, wovon ich auch als Kind geträumt hatte. Zwar hatte er selbst auch kaum Zeit dort, jedoch hatte er ein besseres Leben, als viele, die hier als Bauer verhungern mussten. Genau so wie meine Familie. Ich hatte nichts von meiner Mutter oder meiner Schwester gehört. Aber ich wusste, dass ich sie beide wohl niemals wieder sehen werde.

Denn meine Mutter müsste arbeiten. Sie konnte die Feldarbeit nicht alleine machen, wobei ich meinem Vater immer geholfen hatte. Und meine Schwester konnte es noch viel weniger. Jedoch konnte meine Mutter auch nichts stehlen, da meine Schwester sonst so enden würde wie ich und sie selbst sterben müsste, erneut vor den Augen ihrer einzig gebliebenen Tochter und meiner Schwester...

Ich hasste es, so ein Schicksal zu haben. Aber ich konnte es mir auch nicht aussuchen... Ich konnte nicht einfach weg rennen, ohne erneut geschlagen und gedemütigt zu werden, nur weil mein Vater seine Familie versorgen wollte. Diese Welt war so ungerecht und ich würde wohl niemals ganz verstehen wieso...

"Ich wünschte, ich könnte irgend wann dort sein... Aber so wie es aussieht, werde ich wohl mein ganzes Leben nichts anderes sehen, bis auf das innere von diesem Schloss" meinte ich seufzend und sah zu Rose, die mich nur verstehend ansah. Denn ihr ging es ja nicht anderst. Sie lebte ihr ganzes Leben, seitdem sie geholt wurde, nur hier. Sie war zwar hin und wieder in dem Königlichen Garten gewesen, damit sie hin und wieder den Himmel sehen konnte und frische Luft atmen könnte, aber mehr wurde ihr auch nicht erlaubt.

Außer, jedes Wochenende, jedoch mit Ketten auf einen Markt zu gehen und dort neue Lebensmittel zu kaufen. Da die meisten hier sich zu gut dafür fühlten, um auf einen Markt zu gehen und essen zu kaufen.

"Das glaube ich nicht. Der König reist gerne, nur kann er das nur, wenn sein Bruder oder seine Schwester hier sind. Einer von beiden, der ihn vertreten kann. Wahrscheinlich freut er sich, wenn er dann so einen unglaublich hübschen Butler wie dich bei sich hat" meinte Jimin mit einem breiten grinsen, dennoch erkannte ich in seinen Augen etwas anderes. Und als er zu Rose sah und ich das selbe tat, erkannte ich wieder dieses Leid in ihren Augen... Und ich konnte hören, wie sie leise seufzte.

Also senkte ich meinen Blick wieder ein wenig und seufzte selbst, ehe ich einmal tief Luft holte und wieder aufstand. Ich war zwar erst eine Woche hier, trotzdem hatte ich das Gefühl, ich hatte mich alleine in dieser Woche so sehr verändert. Dabei habe ich nur kennen lernen müssen, wie die reale Welt funktioniert.

"Jungkook, ich würde dich gerne heute Abend noch einmal sehen... Wenn du bei dem König fertig bist, werde ich in deinem Zimmer auf dich warten" erklärte sie mir, da sie wusste, dass ich noch zu Taehyung musste. Aber ich wusste, wieso sie noch zu mir kommen wollte. Also nickte ich nur verstehend und dennoch etwas unsicher, da ich es hasste. Es war demütigend und trotzdem war alles was Rose tat, mir zu helfen. Und dafür würde ich ihr wohl mein ganzes Leben danken.

"Verstehe... Wir sehen uns später, Rose. Hoffentlich sehen wir uns auch bald wieder, Jimin" meinte ich zu dem Butler, der zwei Jahre älter war als ich und seit ein paar Monaten für den Bruder von Taehyung arbeitete. Aber er tat es aus freiem Willen und weil er es anscheinend schon immer wollte, auch wenn ich es nicht verstehen konnte, wieso.

Zwar bekam er Geld für das, was er hier tat, anderst als ich. Denn ich war hier eher, damit ich die Schuld meines Vaters weiter begleichen könnte, auch wenn es mehr als nur absurd war.

"Ich habe etwas Rosenduft zur Seite gelegt, denn der König liebt es. Du weißt, was du zu tun hast" meinte eine der Damen, die normalerweise auch für Taehyung arbeiteten. Also nickte ich nur, als ich angekommen war und öffnete die Tür zu dem Zimmer von Taehyung, da er von dort aus hier hin kommen konnte.

Ich ließ etwas warmes Wasser in die Wanne ein und fügte den Duft hinzu, der mit dem Wasser stetig mehr werden würde. Und ich verstand aber, wieso es Taehyung gefiel. Denn es roch unwiderstehlich gut und als ich die paar Rosenblätter auch noch dazu tat, roch es noch viel besser. Also versuchte ich, die paar Minuten die ich noch alleine hatte, zu genießen. Denn auch wenn Taehyung nie schlecht zu mir war, war er der Grund, wieso ich überhaupt hier war. Und wieso meine Mutter wahrscheinlich sterben würde.

"Sir..." meinte ich dann auch schon und verbeugte mich, als Taehyung, nur mit einem Mantel bekleidet das Zimmer betreten hatte. Und ich wusste natürlich, dass er darunter nichts trug. Egal wie sehr mich der Gedanke erfreute, vielleicht zu wissen, wie es unter seinen Klamotten aussah, war es dumm, so zu denken.

Alleine dass ich das Verlangen nach Männern hatte, war schon immer ein Verbrechen gewesen. Und wenn ich nicht doch noch sterben wollte, wie mein Vater, müsste ich diesen Gedanken mehr als nur schnell aus meinen Kopf bekommen. Außerdem würde ich sowieso niemals jemanden lieben dürfen, da ich mein Leben lang Taehyungs Butler sein würde.

"Hol' mir doch bitte noch neue Klamotten, etwas zum schlafen natürlich. Dann möchte ich dich wieder hier sehen, gut?" fragte er doch ich tat genau das, was von mir verlangt wurde. Denn eigentlich würde ich nein sagen wollen und davon rennen wollen, jedoch wollte ich nicht wieder geschlagen werden...

"Verstanden... Sir..." murmelte ich also leise und wollte gerade wieder gehen, da packte der Mann aber auf einmal nach meinem Handgelenk und merkte jetzt wahrscheinlich, wie sehr ich zitterte. Tat ich oft, in seiner Gegenwart, jedoch versuchte ich es in Situationen wie den Tee einzuschenken zu verstecken, damit keiner sehen konnte, wie unsicher ich eigentlich war...

"Du musst keine Angst vor mir haben. Ich werde dir nicht weh tun. Jedoch will ich auch, dass du mich glücklich machst. Aber ich bin mir sicher, daß wirst du. Also mach schnell und dann bitte ich dich, komm zurück und mache mich glücklich"

Sweet Desire // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt