Auf Hawaii die Liebe finden.

Kapitel 3

Wer war die Frau die vor ihm stand?
Wie nannte Maja sie noch....? Ach ja Queen Tanja, er erinnerte sich nicht warum sie diesen Spitznamen hatte, aber das war im Augenblick auch unwichtig.
Wichtig war die Frage warum Maja ihre Zwillingsschwester zu einem Fototermin schickte, wenn sie sich von diesem Kalender doch einen Karriereschub versprach.
Sie hatte um diesen Job mindestens so verbissen gekämpft wie Ross.

" Maja?"

Sagte er vorsichtig prüfend.

" J...ja?"

Er hatte also Recht, mehr als diesem Blick brauchte er nicht, um jeden Zweifel auszuschließen.

" Zieh dich um."

Befahl er ihr in einem Ton, mit dem er Maja ganz sicher auf die Palme gebracht hätte.

" Jetzt."

Schweigend schüttelte er den Kopf, als sie sich wortlos umdrehte und zur Bambusgarderobe ging.
Sie wollte ihm also nicht die Wahrheit sagen, das war gar nicht gut.
Wieder blickte Dominik zu Ross, der ein weiteres Mal ratlos mit den Schultern zuckte.
Na schön, Maja und Tanja waren eineiige Zwillinge, die niemand auseinander halten konnte und so lange er seine Fotos bekam, konnte es ihm egal sein das die beiden Frauen ihre Rolle getauscht hatten.
Außerdem sollte er sich auf die positive Seite konzentrieren, so viel Theater wie mit Maja würde es mit Tanja sicher nicht geben.

Ross kam zu Dominik, einen Belichtungsmesser in der einen und ein Clipboard in der anderen Hand, Ross war blond und kräftig gebaut mit viel muskeln, doch Domik war noch größer und noch um einiges muskelöser, nur hatte er schwarze Haare, aber genau wie Ross waren seine Augen blau, nur nicht ganz so hell wie die von Ross.

" Wo ist das Problem?" 

Fragte Ross.

" Ich hoffe es gibt keins."

Antwortete Dominik und erntete damit promt ein abfälliges Grinsen von Ross, mit Maja gab es immer irgendwelche Probleme, nur mit Tanja hoffte er nicht?
Die beide Männer sahen wie sich die Lacken zwischen den Bambusstöckern bewegten.

" Sie braucht sicher Hilfe. "  

sagte Dominil seufzend und blickte resigniert zur Uhr, Ross klopfte ihm auf die Schulter.

" Ich gehe schon zu ihr, du bringst sie noch um, bevor das erste Foto geschossen ist."

" Du etwa nicht?" 

Fragte Dominik, Ross grinste ihn an.

" Sie ist nackt und beim Anblick einer schönen nackten Frau denke ich alles mögliche aber nicht an Mord."

Dominik hörte leicht aufgeregtes Gemurmel hinter den Laken, Maja murmelte nie, wenn  sie irgendwelche Schwierigkeiten hatte und Maja hatte eine Million Schwierigkeiten am Tag, dann schrie sie andere Menschen an, bis die sich darum gekümmert hatten.
Heute nicht, denn die Frau hinter den Laken war ja nicht Maja, sondern Tanja, die sich mit den dünnen Neglige abmühte.
Maja hatte einen zum sterben schönen Körper und lebte dafür ihn aller Welt zu zeigen, sie würde sich kein bisschen daran stören, dass das Kostüm praktisch durchsichtig war.
Ross zwinkerte Dominik zu und ging näher an die Behelfsgaderobe heran.

" Brauchst du Hilfe?"    rief er ihr zu.

" Nein danke, es geht schon, ich bin gleich fertig."

Nun drehte sich Ross verwundert zu Dominik um, Maja war normalerweise nicht glücklich, solange nicht mindestens zehn Menschen um sie herum tanzten.
Aber sie hatten es ja hier auch nicht mit Maja zu tun, was bisher allerdings wohl bis jetzt nur Dominik aufgefallen war.
Wie dem auch sei, er wollte keine Zeit mehr verlieren, er konnte ebenso Tanja statt Maja fotografieren- vorausgesetzt sie kam irgendwann hinter diesen Lacken hervor.

Tanja stand splitternackt hinter den dünnen Laken die über Bambusstöcker drapiert waren, inmitten des Tropenwaldes von Kanai und das hatte sie ihrer Schwester Maja zu verdanken.
Wie konnte sie sich blos von Maja in diese peinliche Situation bringen lassen.
Tanja war ein arbeitswütiger und eher schüchterner Mensch, was tat sie also hier?
Sie musste mal wieder Maja aus der Patsche helfen!
Bei diesen so genannten Notfälle, bei denen sie ihrer Zwillingsschwester zu Hilfe kommen musste, konnte Tanja gar nicht mehr zählen, aber dieser hier schoss den Vogel ab.
Tanja starrte hilflos auf das dünne dreieckige Etwas in ihrer Hand und fragte sich was sie damit bedecken wollte, es war das Unterteilt ihres Kostüm und es würde so gut wie nichts von ihr verhüllen.
Ein Stringtanga, na klar, die Schauspielerin Maja Colins würde dieses Ding mit Begeisterung anziehen und vor der Kamera posieren, aber Tanja Colins, die kleine  Drehbuchautorin für Seifenopern hasste Stringtangas.

Das sie diesen Job hier für ihre Schwester tat sollte Maja ihr hoch anrechnen.
Oh ja ihre Schwester war ihr schon einige Gefallen schuldig, Tanja musste unwillkürlich lachen, Maja hatte eine Menge wieder gut zu machen, aber das würde sie natürlich nie tun.
Warum ließ Tanja sich eigentlich immer wieder darauf ein ihre Schwester zu retten?
Sie schlüpfte in den String und griff nach dem Oberteil, das bei näherer Betrachtung noch knapper auszufallen schien.
Auf den ersten Blick sah es nach viel Stoff aus, aber der war so durchsichtig, das sie ebenso nackt bleiben könnte.
Na ja das war ja auch wohl die Idee bei ♡Verführerische Unschuld♡ gewesen, so nämlich  lautete das Thema für das Kalenderblatt.

Was sollte sie nur tun, ihre Schwester brauchte ihre Hilfe, da konnte sie wieder mal nicht nein sagen.