Auf Hawaii die Liebe finden.

Kapitel 18

Seine Erfahrungen sagte ihm aber auch, das sie sich beilen mussten, denn was im Moment noch weiße Schäfchenwolken waren, konnte schon bald in ein Umwetter umschlagen.

" Komm schon."

Sagte er zu ihr, sie blies sich eine Locke aus dem Gesicht und zupfte mit der freien Hand an ihren Jeansshorts, um sich mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen, was natürlich  vergeblich war.

"Ich komme ja schon."

Warum musste er gerade jetzt daran denken, wie es wäre, sie nackt unter sich zu spüren?Dominik schüttelte den Kopf und versuchte, auf andere Gedanken zu kommen.

" Hast du nicht gesagt, du gehst regelmäßig Joggen und machst Yoga?"

Fragte er sie.

" Joggen?"

Offensichtlich hatten beide Zwillingsschwester eine Gemeinsamkeit: sie hassten Sport.

" Na ja Joggen oder Laufen, eine Sportart, bei der man die Beine bewegt, um fit zu bleiben."

Erklärte Dominik ihr.

" Ach so, ja,"

Er drehte sich zu ihr um und stellte hochzufrieden fest, das sie nervös wurde, zwar wusste er nicht wieso, aber er genoss es sie zu verunsichern.

" Tja dann solltest du dein Geld zurück fordern, wenn dein Privatlehrer so wenig bringt."

Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht.

" Sie ...sie war im Urlaub. "

" Sie? Er...meinst du, oder?"

Tanja sah ihn unglücklich an, ihre Kleidung war hundertfünfzig Dollar wert, ihr Make-up und ihre Haare zweihundert, aber ihr Gesichtsausdruck war absolut unbezahlbar.

" Du erinnerst dich doch sicher an Harris, den Trainer, der dich vier mal die Woche besucht?"

" Klar."    sagte sie und schaffte es sogar halbwegs glaubwürdig zu lachen.

" Ich sollte nicht gleichzeitig gehen und reden."

Nun musste Dominik lachen, die Ärmste hatte wirklich ihre liebe Mühe, ihre Tarnung aufrecht zu erhalten, er fragte sich nur warum sie es partout wollte.
Vor allem aber fragte er sich, warum er so hingerissen von ihr war, obwohl sie ihn doch die ganze Zeit belog, wann immer sie den Mund aufmachte log sie.
Unter den gegebenen Umständen war es einfach krank, sich zu ihr hingezogen zu fühlen, weshalb er seine Gefühle besser ignorierte und Tanja gleich mit.

Glücklicherweise waren sie oben, so das er ihre Hand los lassen konnte, er drehte sich zu ihr um und musste schon wieder lachen.
Sie stand vorgebeugt da, die Hände auf die Knie gestützt und rang nach Atem.

" Sag jetzt kein Wort."   warnte sie ihn.

" Kein Wort."

Sie lachte.  " Wieso machst du das mit mir? Wieso bist du so...?

" So was?"

" So undurchschaubar."

Er sah sie schweigend an.

" Weißt du, ich würde dir gerne etwas sagen, aber das ist kompliziert. "  sagte sie.

" Warum?"

" Weil ich es dir nicht sagen kann."

" Du sprichst in Rätsel, Maja."

Bei der Betonung ihres Namen zuckte sie zusammen.

" Ich weiß."

" Und wie stehen die Chancen,  dass du mir irgendwann sagst, was du mir jetzt  bitte sagen kannst?"

" Schlecht."          antwortete sie sichtlich unglücklich.

" Ich habe versprochen, nicht darüber zu sprechen."

" Sag's mir trotzdem."

" Ich habe eine bessere Idee, bringen wir diese Fotos hinter uns."

Prima, wie sie wollte, das Wetter konnte jederzeit umschlagen und Dominik wollte nicht riskieren, den Termin wegen eines Unwetter verschieben zu müssen.

" Warte hier."

Er ging hinüber zu der Stelle, an der Tanja stehen sollte, Ross hatte schon alles aufgebaut und sie konnten gleich anfangen.

" Besser jetzt als später."

Sagte Ross und blickte auf seinen Lichtmesser.

" Ich finde wir sollten keine Zeit verlieren."

Domink schaute zum Himmel, wo die Wolken immer dichter zusammen rückten, außerdem nahm der Wind zu, dann drehte er sich zu Tanja um, die sich wieder vorüber gebeugt hatte.
Die Shorts saßen so knapp, das Dominik aus diesem Winkel einen fantastischen Blick auf ihre Oberschenkel hatte.

" Das gäbe ein Knallerfoto."

Sagte Ross.

" Sie sollte diesen Hintern..."

Er verstummte, als er Dominiks strengen Blick sah.

" Was?"

" Sie ist unser Modell."

" Klar das weiß ich."

Ross musterte Dominik.

" Fängst du schon wieder an? Genau wie letzte Woche, du benimmst dich, als würde sie dich nicht bloß als Modell interessieren."

" Und du redest zu viel."

Ross lachte.

" Und?  Wann sagst du ihr endlich,  dass du weißt das sie nicht Maja ist?"

Tanja richtete sich auf und wischte sich mit dem Unterarm über die Stirn, waraufhin sie sofort erschrack und auf ihren Arm sah, ob sie das Maka- upabgewischt hatte.
Da kam Jen auch schon mit den Schminkkoffer zu ihr gerannt, Tanja entschuldigte sich, Maja hätte sich nie entschuldigt, aber auch nie ihr Gesicht mit dem Unterarm abgewischt,
Sie war sich immer und ständig ihres makellosen Make-up bewusst.
Tanja hingegen schien nicht daran gewöhnt, geschminkt zu sein.

Wann würde sie ihm die Wahrheit sagen, wo er so drauf wartete?