1.Das neue Mädchen

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Ein junges und zierliches Mädchen geht alleine durch den Wald und freut sich über die Dunkelheit und den Vollmond. Erst nach ein paar Stunden fiel ihr auf das sie sich verlaufen hatte und die ganze Zeit im Kreis lief. Ihr Name ist Saphira, nach einiger Zeit die sie auf einem Felsen saß schlief sie ein. Als sie von den Sonnenstrahlen geweckt wird liegt sie immer noch auf dem Fels. Gerade wollte sie sich aufrichten, als sie merkt das sie vier Pfoten und nicht zwei Füße hatte...

Saphira's Sicht

Ich blickte an meinem Körper runter und war geschockt. Ich hatte überall weißes Fell und vier Pfoten. Ich rollte mich vom Fels runter und lag nun auf dem Boden. Ich richtete mich auf und versuchte mich auf den Pfoten zu halten.

Ich plumpste einfach wieder auf den Boden. Dann hörte ich ein Geräusch und schaute zu den dichten Büschen. Dort schlichen einige Wölfe raus und einer der vielen lachte. Ich schaute den Wolf an und hatte Angst. Er hatte schwarzes Fell und gelbe Augen die schön aussahen mit ihrem Funkeln.

„Sorry Kleine, aber ich kann nicht glauben was ich gerade gesehen hatte. Ein Wolf kann nicht auf seinen Pfoten bleiben und plumpst einfach wieder auf den Boden." sagte er lachend.

Ich sackte weiter ein, weil ich einerseits Angst hatte und andererseits auch peinlich berührt war. Inzwischen hatten sich die anderen Wölfe um mich herum gestellt und kicherten alle mit. Dann sammelte ich mein ganzen Mut und sprang auf. Diesmal stand ich wackelig auf den Pfoten. Aber ich stand.

„Ich bin kein Wolf. Ich bin ein normales Mädchen. Erst gestern bin ich weggerannt und habe mich verlaufen, dann bin ich auf einem Felsen eingeschlafen und als ich wach wurde hatte ich plötzlich Pfoten und bin geschrumpft und- und..." sagte ich aufgebracht und sie hörten endlich auf zu lachen.

Der Wolf mit dem schwarzen Fell vor mir setzte sich in Bewegung. Er kam immer näher und ich vergrub meine schnauze in meinen Pfoten und legte mich ganz flach auf den Boden. Als Sein Kopf über mir stehen blieb setzte mein Herz kurz aus und ich spürte plötzlich ein Zwicken an meinem Nacken und ich schwebte.

„Lass mich runter ich kann selber laufen und wohin bringst du mich überhaupt!?" schrie ich und fiel unsanft auf den sandigen Boden.

„Als erstes werde ich dir sagen, dass du in meinem Revier bist und du echt zickig bist. Mein Name ist Gray und bin der Alpha dieses Rudels. Wir sind übrigens Werwölfe und du auch. Es ist sehr ungewöhnlich das du so klein bist..." weiter kam er nicht, weil ich ihn unterbrochen hatte.

„Ich bin nicht klein! Ich bin als Mensch 1,70 m groß, also nichts da mit klein!" sagte ich stinksauer.

Ich sah in sein Gesicht und er war glaube ich nicht so erfreut, dass ich ihn unterbrochen habe. Er ist bestimmt zwei Köpfe größer als ich und sah im Gegensatz zu mir echt zum fürchten aus.
Ich guckte schnell auf den Boden.

„Wie heißt du kleine und wie alt bist du? Wenn du nichts sagst heißt du ab heute für mich Tigere!" sagte er und man hörte sein Grinsen.

Ich guckte hoch und überlegte kurz. „Ich heiße Saphira und bin 16 Jahre alt und sollte eigentlich in ein oder zwei Wochen in eine neue Schule gehen. Das heißt ich muss schnell wieder ein Mensch werden und ins Heim zurück!" sagte ich so schnell wie ich nur konnte.

Er lächelte und sagte dann
„Ich werde dich trotzdem Tieger nennen und vielleicht gehen wir ja dann auf die gleiche Schule. Ich werde dich erstmal in mein Rudel aufnehmen und dir alles was du brauchst beibringen!"

Ich guckte ihn dankend an und schon packte er mich wieder im Nacken und trug mich in den Wald. Es dauerte eine Weile bis wir alle an einem Haus ankamen. Er ließ mich runter und ich stand wieder auf meinen Pfoten und staunte nicht schlecht, als ich eine Villa vor mir sah. Er ging mittlerweile an mir vorbei und verwandelte sich in einen Mensch.

Die anderen Werwölfe taten es ihm gleich. Ich sah nur Jungs, die ein wenig älter als ich aussahen. Ich guckte an Gray hoch und sah, dass er sich zu mir runter bückte und mich auf den Arm nahm. In den Fenstern der Villa sah ich mich und war erstaunt. Ich sah aus wie ein ausgewachsener Hund in seinen Armen.

Er trug mich bis zur Tür und ließ mich runter, um die Tür aufzuschließen. Ich beobachtete ihn, als die Tür offen war ließ er mir den Vortritt. Als ich noch immer nicht durch die Tür gegangen war, ging er an mir vorbei und ihm folgte seine ganze Bande.

Ich setzte inzwischen eine Pfote vor die andere und endlich war auch ich durch die Tür in die Villa gegangen. Sie war riesig und als ich dann an einer Couch ankam wurde ich auf die Couch gezogen und saß nun auf dem Schoß von Gray. Gegenüber saßen auch welche auf der Couch und starrten Gray erwartungsvoll an.

Er fing an zu sprechen und streichelte mein Fell währenddessen „Also wir haben jetzt ein neues Mitglied in unserem Rudel und ihr werdet mir bitte helfen ihr alles beizubringen. Okay, dann stell dich mal selber vor."

Ich schaute ihn an und guckte durch die Runde. Alle sahen nett aus und die meisten lächelten. „Hi, ich bin Saphira und bin 16 Jahre alt. Bitte passt gut auf mich auf in der Zeit wo ich hier sein werde." sagte ich verunsichert und senkte mein Kopf.

Gray hörte auf mich zu streicheln und setzte mich neben sich auf die Couch. Er stand auf und fragte in die Runde wer alles Hunger hatte. Alle außer mir rannten aus dem Raum. 'Wie soll ich denn als Werwolf essen' fragte ich mich während ich von der Couch kletterte.

Mir ist aufgefallen, dass die meisten als Menschen eine andere Haarfarbe hatten, wie die des Fells, als sie ein Werwolf waren. Gray hatte zum Beispiel zwar die gleiche Haarfarbe, aber blau-grüne Augen und nicht gelbe.

Ich rannte ihnen nach und kam in einer riesigen Küche mit Esstisch an. Ein blonder Junge kam auf mich zu und ich schaute ihn neugierig an. Er blieb vor mir stehen und stellte sich vor „Hi, mein Name ist Michael und bin so wie die meisten hier 18 Jahre alt."

Dann kam Gray zu mir und zog den jungen weg. Er trug mich nach draußen vor die Tür und schaute mich, als er in die hocke ging an. „Um dich wieder in ein Menschen zu verwandeln musst du nur fest daran glauben, dass du wieder ein Mensch werden willst und schon bist du wieder du selber." sagte er lächelnd und stand wieder auf.

Ich nickte und tat das was er mir gesagt hatte und stand nach kurzer Zeit wieder auf zwei Füßen. Ich blickte an mir runter und schaute dann Gray an. Jetzt war ich wieder ein 1,70 m großes Mädchen mit dunkel-blonden Haaren und grün-grau-blauen Augen. Ich hatte zum Glück noch das Kleid von gestern an und musste gestehen das es mir unangenehm war.

Gray lächelte mich an und machte die Haustür ohne ein Wort auf. Er ging vor und ich folgte ihn. Ich schloss noch schnell die Tür hinter mir und lief mit ihm in die Küche. Alle Blicke lagen auf mir und ich schaute verzweifelt zu Gray hinter mir. „Setzt dich ruhig hin. Die beißen dich nicht und du hast doch sicher Hunger." sagte er amüsiert.

Ich nickte und setzte mich auf einen Platz. Es gab Kartoffeln mit Gemüse, Fleisch und brauner Soße. Ich versuchte so ordentlich zu essen wie ich nur konnte. Als alle fertig waren aß ich noch immer meine erste Portion. Fast alle waren schon aufgestanden und die Treppe hoch gegangen. Nun saß ich mit Gray alleine am Tisch und aß schnell auf.

„Ich werde dir gleich dein Schlafraum zeigen und danach werden wir erst einmal dafür sorgen das du was zum anziehen hast und Pflegeprodukte brauchst du ja auch." sagte er nachdenklich.

„Danke. Danke für alles und es tut mir leid euch eine last zu sein" sagte ich beschämt und senkte meinen Kopf.

Das Mädchen aus dem Wald [(Pausiert!)] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt