49 Hass

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Ich saß einfach da. Ich versuchte zu atmen.

Harrys Worte wiederholten sich tausendmal in meinem Kopf.

Ich kann es nicht glauben. Ich will es nicht glauben.

Ich fing an zu zittern. Ich verlor die Beherrschung über meinen Körper. Ich konnte nicht mehr klar denken.

Ich fing an zu weinen. Kein Ton kam aus mir raus, nur Tränen. Ich konnte sie nicht stoppen.

Nach 15 Minuten in denen ich weiter still vor mich hin weinte, konnte ich endlich aufstehen und das Flugzeug verlassen.

Ich zitterte weiter und auch meine Tränen konnte ich nicht stoppen.

Ich sah mich um, suchte nach Harry, doch alles was ich sah war mein Koffer, der einfach so mitten auf dem Flugplatz stand.

Ich holte ihn und suchte weiter nach Harry. Oder zumindest nach Nick und dem Wagen.

Als ich keinen fand ging ich raus und holte mein Handy aus meiner Tasche. Ich versuchte immer noch voller Mühe aufzuhören zu zittern und zu weinen, doch es gelang mir einfach nicht.

Ich wählte Phoebes Nummer und wartete ungeduldig das sie annahm.

„Bitte bitte bitte..."

Auf einmal meldete sich Phoebes Stimme am anderen Ende der Leitung.

(A/Amber) (P/Phoebe)

P: „Hallo?"

A: „Omg Phoebe. Kannst du mich bitte bitte bitte vom JFK abholen. Bitte!"

Erst jetzt fing ich an zu seufzen. Ich konnte es nicht mehr zurück halten.

P: „Amber, was ist passiert?!"

A: „Bitte Phoebe komm mich holen bitte!"

Bettelte ich sie weiter an.

P: „Ich bin in 5 Minuten da bleib wo du bist!"

Und schon legte sie auf.

Mit dem Teddy in der Hand, den mir Harry gekauft hatte, stand ich vor dem JFK und versuchte immer noch aufzuhören zu weinen.

Was ist nur passiert?
Ich kann es einfach nicht verstehen.

Ich hätte es wissen müssen. Ich bin so dumm!
Ich bin so unglaublich dumm...

Ich bin nur eine weitere von vielen für ihn. Nur eine Affäre.

Wie konnte ich das nur zulassen?

Ich realisierte überhaupt nicht wie schnell die Zeit verging. Denn vor mir stand auf einmal Phoebe und ich hab nicht mal das wahrgenommen, bis sie mich am Arm packt und schüttelt.

Ich sah zu ihr auf und lies den Tränen wieder freien Lauf.

„Oh mein Gott süße..." sagten Phoebe und nahm mich fest in den Arm.

„Können...Können wir bitte von hier verschwinden." schluchzte ich und Phoebe nickte sofort und führte mich zu ihrem Wagen.

Wir setzten uns in den Wagen und ich beruhigte mich wieder. Naja was heißt beruhigte ich hörte auf zu schlucken doch die Tränen waren nicht zu stoppen. Wie die ganze Zeit davor liefen die Tränen ohne dass auch nur ein Ton meinen Mund verlässt.

Langsam macht mir das echt Angst.

Ich merkte wie mich Phoebe ein paar mal währen dem fahren kurz anschaute.

Ich gab wirklich alles von mir aufzuhören zu weinen. Denn es geht gerade nicht um mich sondern um Phoebe. Sie wurde von Josh geschlagen. Ihr ging es schon die ganze Zeit schlecht. Ich kann nicht so eigennützig sein.

Als wir an meiner Wohnung ankamen und Phoebe vor Wohnung parkte, wischte ich mir meine Tränen weg und setzte mein bestes falsches Lächeln auf, welches ich besaß.

Ich stieg aus dem Auto und Phoebe folgte mir zum Gepäckraum um mir mit meinem Koffer zu helfen. Den Teddy von Harry lies ich in Phoebes Kofferraum und schloss ihn einfach.

Ich half Phoebe den Koffer hochzutragen und in meiner Wohnung schmiss ich mich direkt auf mein Bett. Home sweet home...

„Okay meine kleine..." Phoebe legte sich ebenfalls auf mein Bett „erzähl mir was passiert ist." vordere sie mich auf. Wieder lächelte ich sie mit einem Gläschen Lächeln an „Da musst du dich leider gedulden. Los ich will jetzt sofort alles wegen Josh wissen!"

Ich setzte mich sofort auf und sah sie ernst an.

Phoebe atmete tief ein und aus und fing dann an zu erzählen.

Sie erzählte mir davon, wie sie Josh in seiner Wohnung mit einer anderen erwischte, wie er zu ihr kam und sie um Verzeihung bat, wie sie ihm keine zweite Chance geben wollte und wie er sie schlug.

In mir brannte die Wut.

Ich konnte es nicht mehr aushalten.
Ohne nachzudenken, sprang ich auf und nahm meinen Schlüssel in die Hand.
„Amber?! Wo geht du hin??"
Ich ignorierte Phoebe und schlug meine Haustür hinter mir zu.

Ich lief schnell die Treppen runter zu meinem Mini und stieg sofort in meinen kleinen Wagen.

Ich startete ihn und fuhr direkt los.
Im Rückspiegel sah ich wie Phoebe aus dem Gebäude in dem ich lebte raus rannte und mir fassungslos hinterher sah.

Kurze Zeit später parkte ich mein Auto vor Josh's Wohnung und lief die Treppen hoch.

An seiner Tür angekommen hämmerte ich gegen seine Tür „Josh wenn du diese verfickte Tür nicht aufmachst werde ich sie aufbrechen!!" es kam keine Antwort von ihm. Ich klingelte tausend mal und hörte mit dem klopfen nicht auf. „Du elender bastard ich werde dich umbringen!!" plötzlich öffnete sich die Tür und da stand Josh verschlafen vor mir.

Ich schubste ihn rein und schlug mit meiner Faust auf ihn ein „Du dreckiges Arschloch! Schämen sollst du dich!!!" ich konnte mich nicht kontrollieren und schlug fester auf ihn ein.

Josh hielt meine Hände fest „Amber hör auf!" ich versuchte mich aus seinem griff zu lösen doch es gelang mir nicht. Ich spuckte Josh ins Gesicht und er lies meine Hände schockiert los.

„Schmor in der Hölle!" war der letzte Satz den ich sagte als ich seine Wohnung dann mit einer laut zugeknallten Tür verlies.

Ich stieg in meinen Mini und fuhr los. Auf einmal erinnerte ich mich an die Sache mit Harry und in meinen Augen bildeten sich wieder Tränen.

Ich konnte es einfach nicht kontrollieren...

Ich fuhr auf ein Parkplatz von einem Einkaufszentrum und parkte dort. Ich saß einfach in meinem Auto und dachte an Harrys Worte zurück.
'What happens in Vegas, stays in Vegas'
Ich bekam einen Wutanfall und schlug auf meinen Lenkrad ein.

Tränen flossen meine Wangen runter.

Ich hatte einen Zusammenbruch.
Und weswegen? Wegen meiner Dummheit. Wegen einem Mann. Einem Mann auf den ich mich von Anfang an nicht einlassen hätte dürfen.

Wieso zur Hölle dachte ich er wäre anders zu mir. Wieso nur dachte ich er würde was von mir wollen. Ich bin ein Niemand.

Ich hätte es besser wissen sollen.

Just my Boss or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt