Chapter 20 - You trust me, right?

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Taehyungs Sicht:

Schlurfend bahnte ich mir meinen Weg durch die Gänge, bis hin in mein Zimmer.

Mit unnatürlichen Bewegungen, stieg ich über all die Kleidungsstücke und Gegenstände, die ihren Platz auf dem Boden gefunden hatte und sich von Tag zu Tag immer weiter zu stapeln schienen.

Einige Sachen hatte ich seit Jahren schon nicht mehr angefasst, was in mir die Frage aufkommen ließ, ob es möglich wäre, ob diese Dinge, wie die kaputte Musikbox, die ihre besten Tage schon lange hinter sich hatte, eins mit dem Boden werden könnte.

Es gab doch immer dieses Sprichwort, dass man etwas festtritt. Wenn ich also lange genug drauf trete, würde es sich dann mit meinem Boden vereinen?

Die Comics, die neben meinem Bett lagen, würden sich bestimmt festtreten lassen. Kurz blieb ich stehen und sah auf meine nackten Füße.

Mit wackelnden Zehen sah ich zu, wie sich die Seiten eines alten Buches bewegten. Von irgendwoher kam ein Luftzug, doch konnte ich nicht ausmachen, wo genau dieser seinen Ursprung hatte.

Kitzelnd streifte ein Bonbonpapier meine Zehen, weshalb ich sie belustigt zurückzog. Zwar brauchten wir Menschliche Nahrung nicht, doch hatte ich meinen Gefallen an dem ganzen bunten Süßkram gefunden.

Es faszinierte mich, wie die Menschheit sich weiterentwickelte und sich immer wieder neue Sachen einfallen ließ.

Wenn ich meiner Großmutter früher gesagt hätte, dass es irgendwann ein Gerät geben wird, das den Teig und die Sahne von ganz alleine innerhalb weniger Minuten schlagen würde, dann hätte sie mir mit Sicherheit eine auf den Hinterkopf gegeben und gesagt, dass der Teig nur schmecken würde, wenn er mit harter, ehrlicher Arbeite gemacht worden wäre. Sie mochte solche Tricks nicht und das hatte ich an ihr immer sehr bewundert. Meine Großmutter war die Art Mensch gewesen, die alles alleine machen wollte. Sie brachte mir bei auf eigenen Beinen zu stehen und beschütze mich, wenn ich mal wieder scheiße gebaut hatte. Und dies kam nicht allzu selten vor. Einmal hatte ich die Äpfel eines benachbarten Bauern geklaut, und ein anderes Mal hatte ich mir in den Kopf gesetzt auf einer unserer drei Kühe einen Ausritt zu machen. Das so viel Unfug in einen kleinen Kopf reinpasst, war für sie immer ein Wunder gewesen, doch hätte ich mich das eine Mal lieber zurück gehalten...

Kopfschüttelnd vertrieb ich den Gedanken und schmiss mich auf mein Bett. Dies war gefühlt der einzige Teil in meinem Zimmer, auf dem nicht irgendein Krimskrams herumlag.

Vielleicht sollte ich mal aufräumen? Baaaaah nein!

Oh Gott! Wie sehr konnte ich mich denn bitte langweilen, wenn ich sogar freiwillig aufräumen würde?!

„Ich könnte sterben, vor Langeweile!" Murrte ich und streckte meine Hände in die Luft. Dafür gab es keinen bestimmten Grund. Doch manchmal hatte ich einfach das Bedürfnis meine Arme in die Luft zu strecken und diese dort zu betrachten. Merkwürdig ich weiß... doch konnte ich doch nicht der einzige sein, der so etwas tat.

Kurz sah ich auf die Uhr. Halb Drei Uhr nachmittags zeigte diese an.

Sowas nervte mich einfach. Ich hatte einfach nichts zu tun. Welches Jahr hatten wir noch gleich?

Nach gefühlten Stunden in denen ich auf meinem Bett lag und nichts tat, in Wahrheit waren es Zwanzig Minuten, beschloss ich mich aufzuraffen und mir jemanden zum Spielen zu suchen.

Nein, ich war keine Vier mehr, doch was sollte ich tun? Dort vor mich hinvegetieren? Warten, bis auch ich eins mit dem Boden werden würde? Ne, echt nicht.

Erneut stapfte ich durch das Abenteuer, dass ich selbst mein Zimmer nannte, jedoch schaffte ich es dieses Mal nicht raus, ohne auf etwas hartes zu steigen. Zischend zog ich meinen Fuß hoch und hüpfte auf der Stelle hin und her, bis sich der Schmerz einigermaßen verzogen hatte.

Light Of The DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt