Chapter 27 - As long as there is hope...

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Melodies Sicht:

Es war ein immerwährendes und nicht enden wollendes Szenario.

Als hätte das vergangene Jahr niemals existiert, redeten allerhand Menschen auf mich ein und versuchten mir weiß zu machen, dass ich nur krank wäre...

Meine Tante Ane kümmerte sich um mich, solange mein Stiefvater im Ausland war. Und um ehrlich zu sein, hatte ich nichts dagegen. Ich hoffte nur, dass ich ihn so schnell, oder am besten gar nicht wiedersehen müsste.

Ich war verwirrt.... Nein. Ich war komplett überfordert.

Verdrängung aufgrund Traumatischer Ereignisse, hatten es die Ärzte genannt. Es sei ganz normal, dass ich nach dem traumatischen Tod meiner Mutter anfing alles zu verdrängen und mir stattdessen eine alternative Realität ausdachte, aber... das tat ich nicht. Egal für wie verrückt sie mich hielten. Ich war mir sicher, dass das Jahr mit den Jungs nicht ausgedacht war! Von allen nur möglichen Szenarien soll ich mir dann ausgerechnet eines ausgesucht haben, in dem ich bei einem Haufen Vampiren lebe? Ernsthaft?! Wie in alles in der Welt sollte mein Verstand den darauf kommen, wenn ich doch vorher nie etwas mit dem Thema zu tun hatte? Ich hatte mich nicht mal irgendwelche mit Filmen, Büchern oder desgleichen dieses Themas beschäftigt. Nein... ich war mir sicher... Das konnte ich mir doch nicht ausgedacht haben. Nicht so eine surreale Geschichte...

Anfangs dachte ich an einen bösen Traum, doch nach dem ich wiederholt einschlief, und wieder aufwachte, Schmerzen spürte und die Realität, so, wie sie war, wahrnehmen konnte, verflüchtigte sich dieser Zweifel in mir. Das hier... das alles war Real...

Doch... der Traum von damals war auch sehr realistisch...

Nein! Ich weigerte mich daran zu glauben, dass ich mir alles nur eingebildet hatte. Immerhin kam Yoongi an dem einen Abend noch zu mir...

Er hatte sich verabschiedet... das muss heißen, das sie noch da waren. Sie mussten einfach noch da sein... Allerdings verstand ich einfach nicht, warum.

Warum ging er? Warum meldeten sie sich nicht? Und warum schien jeder davon überzeugt zu sein, dass ich die ganze Zeit über da war...

Es schien, als wäre jeder Anhaltspunkt, der mich auch nur ansatzweise zu den Jungs führen würde, beseitigt worden...

Wenn ich nur nicht so in meiner Bewegung eingeschränkt wäre, dann würde ich mich auf die Suche nach Menschen machen, die sich vielleicht an die Jungs erinnern könnten, so jedoch, war ich nicht nur langsam, sondern auch noch komplett unbrauchbar.

Zwar hatte ich mittlerweile wieder die Kraft, um mich auf den Krücken halten zu können, doch schaffte ich es absolut nicht, längere Strecken hinter mich zu bringen.

Wie mich das nervte!

Mit geschlossenen Augen lag ich auf meinem Bett und lauschte dem rauschen des Windes und den Motorgeräuschen der Autos.

Leise hörte ich, wie Tante Ane in der Küche kochte und mit ihrer schiefen Stimme irgendwelche Lieder vor sich hin trällerte. Zwar wusste ich, dass sie es lieb meinte, doch wirkte es, als würde sie mich 24/7 im Auge behalten wollen. Als fürchte sie, ich würde mich „erneut" versuchen umzubringen...

Und als wäre all das schon nicht genug, hatte sie offenbar auch freute daran gefunden, alles zu bemängeln.

Ständig beschwerte sie sich, dass ich zu dünn wäre und nicht genügen äße, aber... was soll ich machen, wenn ich einfach keinen Appetit hatte?

Seufzend öffnete ich die Augen, als mir erneut Yoongis Gesicht vor Augen kam. Ich wollte mich an ihn erinnern. An alle, doch schmerzte mich der Gedanke sie nicht wirklich sehen zu können... Mich schmerzte es ihr Lächeln in meinen Träumen zu sehen und zu wissen, dass ich sie nicht in meiner nähe hätte, wenn ich erwachen würde...

Light Of The DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt