5. Weihwasser als Trumpf

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Und wieder, mit einem Zahn drauf, jagte der schwarz lackierte Bentley über die dichten Straßen, der Londoner Innenstadt.
Wie gewohnt und gewollt, sang Freddie Mercury die Tonleiter mit seinen klanghaften Stimmbändern auf und ab.
Von Hang on it there (1989) bis Hijack my heart (1989), beide aus dem Miracle-Album, dröhnten in voller Lautstärke aus den Vintageboxen, welche Crowley in den frühen Siebzigern installierte (ließ).
Selbst der Song, welcher von Queen's Drummer, Roger Taylor, stammte ( Hijack my heart), entlockte Crowley ab und zu selbst einige Textzeilen, doch eher Textbrocken.
Zu Singen, dies überließ der Dämon getrost der Queen der Musikszene, mit guten Absichten.
,, My heart got .... hijacked by ... you".
Seine Finger tippelten, im Rhythmus zur Musik, auf dem Echtlederlenkrad, doch konnte sich der Dämon nicht voll eins auf die Strophen konzentrieren, denn weit aus gewichtigeres war am Werk.
,,Crowley—-hörst—- ich—— Crowl—- hilf—-Erz —- el—-".
Er war verunsichert, berechtigt.
Unverständlich knisterten die Worte des Engels aus dem Anrufbeantworter, kaum verständlich, doch gehetzt klangen sie.
,, Engel... was machst du für Sachen...".
Die Situation als, nicht der Rede wert, abstempelnd, um sein eigenes Gewissen zu dämpfen, dachte er einfach nicht an das, was sein könnte.
Der Engel hatte sich bestimmt bloß bei der hinterlassenen Nachricht vertan, oder hatte einfach das Unglück erwischt, von dem lahmgelegten Funknetz ein Opfer geworden zu sein.
(was bekanntermaßen auf Crowley's Taten basierte)
Wenn er da nicht auf das falsche Pferd gewettet hatte, doch er würde noch sehen.

Türen, Fenster und alle Möglichkeiten in den einen Buchladen einzudringen, war bis auf das letzte Ass in der Trickkiste, verschlossen und versperrt.
Die Stirn runzelnd, lugte der Dämon durch alle möglichen Türen und Holzschlitze, um zu erkennen, was sich in Satan's und Gottes Namen bei seinem Engel abspielte.
,, Steht die Apokalypse bevor, oder weshalb ... ist hier alles dichter, als ich letztes Halloween".
(Er war vergangenes Halloween wirklich besonders dicht, wie der Engel bezeugen könnte, doch es war schön. Es gab Crêpes)
Die Finger unter das sperrige Holz schiebend, rüttelte der Dämon genervt, bis auf den letzten Zahn, an den störrischen Brettern.
Verunsicherte Passanten, welche Crowley mit ihren misstrauischen bis ungläubigen Blicken straften, machten einen Bogen um den rothaarigen Fremden.
Sie wusste ja schließlich nicht, was er für Absichten hatte.

,, Gott, Engel, was soll denn der Mist !", murmelte er dem Zorn äußerst nahe.
Er könnte die Türen auch mit einem einfachen Fingerschnippen der Verriegelung befreien, doch tummelten sich schlicht zu viele Menschen um ihn, dies würde von Hastur, Beelzebub und den anderen Nichtsnutzen nicht gern gesehen.
So musste ein neuer Plan her, einer der Erfolg versprach.
Er streunte nachdenklich um das Gebäude, in Mitten Soho, überlegte zwanghaft, wie er es bloß anstellen sollte.
So oder so, er musste dort hinein
,, Dann eben auf die altmodische Art", die Ärmel hochkrempeln und sich schwungvoll gen Auto bewegend, plante Crowley seine nächsten Schritte. Es konnte nicht angehen, dass sein Engel hinter verriegelten Fenstern und Türen saß, ohne jegliches Lebenszeichen von sich zu geben.
Nun stand der Entschluss des Dämons fest.
Er würde die Gestalt seines Alter Ego annehmen, der Schlange, um sich durch irgendeine Lücke zwischen den ganzen Barrikaden, hindurch zwängen zu können

Gesagt getan.
Als er sich seiner Brille entledigte, sie behutsam zurück in des Bentley's Handschuhfach verstaute, wagte er es einen zarghaften Moment, sein Antlitz im Spiegel der Sonnenblende seines Vehikels, zu begutachten.
Alt ist er geworden, der gefallene Engel.
Alle Macken und Narben, welche die Zeit in den vergangenen  Abertausenden Jahren, an Spuren, sich an der Gestalt des Dämons zu schaffen machten, sie zeichneten ihn.
Stark.
Er blinzelte ein letztes mal in der Gestalt eines menschlichen Wesens, bis, von den zarten Lidern seiner Augen aus, seine Haut begann sich schuppig-schwarz zu färben.
Seine Silhouette verschmolz, wie mit einem Schatte, und so entstand die Schlage.
Durch den kleinen Spalt, zwischen Fensterscheibe und Türrahmen ins freie kriechend, schien sich Crowley an das Bevorstehende schon zu gewöhnen.
(er vergaß die Tür des Bentley's offen zu lassen)
Passanten und aller Hand weiteres an menschlichen Gestalten, realisierten das schwarze entlang schlängelnde Wesen gar nicht, was jedoch einem Wunder glich.
Die, sonst schlitzartige Pupille, des Schlangenwesens weitete sich, denn Crowley's Plan versprach Erfolg, welcher sich bereits zeigte. Er fand oberhalb der Verankerung der Flügeltür ein, etwa fünf Zentimeter breites Schlupfloch, zwar nicht direkt der passende Weg, welcher zum Ziel führen sollte, doch ein willkommenes Geschenk, für seine weiteren Schritte.

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