Um halb elf wachte ich entgültig auf. Ich war geschockt das ich so lange geschlafen hatte, aber gestern wurde es auch echt spät bei mir. Und da ich ja auch noch eine halbe Ewigkeit wach lag und nachgedacht habe, wurde es noch später.
Ich traute mir garnicht auf mein Handy zu schauen. Ich hatte Angst das Jake oder Harry geschrieben hatten. Besonders Angst hatte ich vor Harry, denn er war so böse. Er schrieb böse Sachen, dachte böse Sachen und sagte böse Sachen.
Aber ich glaubte genau das war es, was mich an ihm verzaubert hatte. Ich mochte ihn so doll, weil ich genau wusste das ich keine Chance hatte. Denn er war so süß, wenn er nett ist. Er hatte mir das Gefühl gegeben, perfekt für diese Welt zu sein. Doch im nächsten Moment, hatte er schon wieder eine andere.
Und Jake, ja ich mag Jake, doch bei ihm weiß ich, das er mich genauso mag wie ich bin. Er ist so herzzerreißend lieb und freundlich. Doch irgendwie geht das mit Jake noch viel schneller als mit Harry und das macht mir Sorgen.
Es war nun um 11 und ich beschloss duschen zu gehen. Nach einer dreiviertel Stunde war ich fertig angezogen. Ich wollte gerade mein Zimmer verlassen. Doch hinaus kam ich nicht.
Denn als ich die Tür öffnete, stand Harry mit einer Hand zum klopfen geballt davor. Er schaute mich überrascht an, als ich ihm die Tür vor der Nase zuschlug.
Ich konnte ihm einfach nicht unter die Augen treten. Nicht nachdem beinahe Kuss gestern. Meine Gefühle wurden jetzt nur noch mehr aufgewühlt.
Einerseits wäre es schlauer Jake zu nehmen. Aber bei ihm schien alles so leicht, eigentlich schon zu leicht. Er war einfach nur nett und wie heißt es so schön? Nett ist die kleine Schwester von scheiße. Ich will ja auch eigentlich nicht schlecht von ihm denken, aber wenn ich so überlege, vielleicht steckt er ja auch mit Harry unter einer Decke und sie wollen mich nur leiden sehen.
Jetzt war ich total verzweifelt. Wem konnte ich denn vertrauen?
Harry im Gegensatz dazu war spannend. Man konnte nie genau sagen was er als nächstes tat. Er würde seiner Freundin nie, auf gut Deutsch, in den Arsch kriechen und immer nett zu ihr sein. Er ist bestimmt eine Person mit der man sich immer streiten würde. Einfach gesagt, ein Badboy.
Aber das Leben mit einem "Badboy" ist sicher aufregend und niemals langweilig. Wollte ich ein perfektes Leben? Reiche Eltern, ein eigenes Haus, heiraten, ein Kind bekommen, es perfekt aufzuziehen und dann in die Karibik fliegen und in Ruhe sterben?
Nein. Ganz klar war mir diese Antwort, denn ich liebte Herausforderungen und etwas fun im Leben. Ich liebte es Leute zu ärgern. Natürlich nur in einem gewissen Maße. Es macht mir zum Beispiel einfach Spaß mit Mia dazusitzen und wie kleine Kinder rumzualbern.
Denn im Kindergarten fragt man einfach ob man Freunde sein will, spielt dann zusammen und alles war schön. Man hatte keine Probleme und Sorgen, wenn man weinte wurde man getröstet und das Problem wurde gelöst. Doch heute, kann ich weinen wie ich will, mich nimmt niemand mehr in den Arm und löst meine Probleme. Denn die Probleme die ich hatte, waren nicht so einfach wie die im Kindergarten.
Ich musste mich meinen Sorgen stellen. Und Ja. Ich werde das schaffen.
"Emma... Bitte lass mich rein ich kann dir alles erklären."
Harry stand immernoch da. Er hatte gewartet und wollte mit mir reden. Er hatte Glück, denn gerade war ich stark genug, um mich meinen Problemen zu stellen.
Und eines meiner größten Probleme war er. Er ganz alleine. Und jetzt will er alles klären? Das Schicksal schien es gerade gut mit mir zu meinen.
Ich ging zur Tür und öffnete sie langsam. Er stand da wie ein kleines, unschuldiges Mädchen. So wie er da stand war er zuckersüß, ja, jetzt würde ich ihn gern küssen. Doch das ging nicht, denn eigentlich war er ja noch böse. Gerade hatte er nur seine, ach-ich-bin-ja-so-lieb-Phase.
Ich ging einen Schritt zurück, womit ich ihm zeigte, das er reinkommen durfte. Langsam ging er an mir vorbei und ich schloss die Tür hinter ihm. Er setzte sich auf das Bett und ich mich auf das gegenüber von ihm. Ich wusste nicht was ich sagen oder machen sollte. Denn seine Gegenwart beunruhigte mich. Ich war aufgeregt und meine Hände fingen an zu schwitzen. Nachdem er nach 2 Minuten immer noch nichts gesagt hatte, wurde ich unruhig und leicht genervt.
Nun sah ich ihn an, unsere Blicke trafen sich. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, denn seiner fesselte mich. Mein kompletter Körper fing an zu zittern und verlor die Kontrolle über ihn.
"Emma..." Harry wiederholte seine Worte von vorhin nocheinmal.
"Es tut mir leid wie ich mit dir umgegangen bin. Es war falsch. Alles. Das mit Olivia, das war nur um dich zu ärgern. Ich habe sie am Abend, als du mir in der Disco eine geknallt hast, kennengelernt. Mit noch drei anderen Jungs haben wir Wahrheit oder Pflicht gespielt und dann musste ich sie küssen. Wir waren alle so besoffen das ich mich an Details garnicht mehr erinnern kann. Ich habe aus Frust getrunken, wegen dir. Du hast mich provozierst als du mit diesen Typen rumgemacht hast und ihr die Disco zusammen verlassen habt. Ich hoffe du hast nicht mit ihm geschlafen Emma?"
Ich schüttelte langsam meinen Kopf und er fuhr fort.
"Gut, sonst wäre er bald ein toter Mann. Ich kann es nicht leiden, wenn irgendjemand dich anfasst, dir wehtut oder sonst etwas. Auch wenn ich nicht besser bin, so würde ich mich für dich ändern. Wenn ich dann ab und zu mal Niall und Mia über den Weg laufe, frage ich mich, warum ich nicht so viel Glück haben kann."
Er machte eine Pause um Luft zu holen.
"Mit dir... Obwohl ich mich eigentlich schon glücklich schätzen kann, dich kennengelernt zu haben. Und das du mir die Chance gibst es dir zu erklären. Ja und Olivia, mit der habe ich gerade Schluss gemacht. Denn sie hat mich regelrecht dazu gezwungen mit ihr zusammen zu sein und da mir das ganz gut gepasst hat, wegen dir und so, da habe ich irgendwann zugestimmt. "
Nun saß er schon direkt neben mir und ich wusste nicht was noch sagen sollte.
Ich wollte ihm sagen das ich ihn gehört hatte, wie er mit Olivia geschlafen hatte, doch ich wollte jetzt gerade auch nicht den Moment zerstören, also beließ ich es dabei.
Plötzlich spürte ich seine Hand auf meiner Wange wie er vorsichtig, so als wäre ich aus Glas, mit seinem Daumen über meine Wange fuhr.
Er beugte sich langsam zu mir rüber und küsste mich ganz sanft. Ich ließ es zu, da ich von seinen Worten immer noch geschockt war. Er war so ehrlich und hatte mir alles erklärt. Das beste daran ist ja aber eigentlich, das ich ihn verstehen kann.
Er sah mir nun wieder tief in die Augen und wieder war ich wie gefesselt.
Ich lächelte, aber nur ganz leicht und fragte: "Du magst mich?"
"Nein." kam als ganz klare Antwort von ihm zurück.
Nein... Das war jetzt nicht sein ernst... Wieso hatte er mich dann gerade geküsst? Ich schaute ihn geschockt an und merkte wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Ich stand auf und wollte aus dem Zimmer stürmen, als er mich am Handgelenk festhielt und mich zu sich umdrehte.
"Ich mag dich nicht Emma... Ich Liebe Dich."
DU LIEST GERADE
Two Pairs Of Best Friends
FanfictionEs ist das erste Mal das Emma mit ihrer Freundin Mia in den Urlaub fährt. Doch wie immer gibt es ein großes Problem in Emma's Leben, nämlich das was alle haben. Jungs! Sie trifft auf Harry, er geht ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Doch was hat...