Der verzauberte Besen und die besessenen Klatscher ✔

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Der verzauberte Besen und die besessenen Klatscher

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,,Also ich fasse es einmal für Dumme wie mich zusammen", sagte Mona. ,,Ihr denkt, dass Draco Malfoy der Erbe Slytherins ist und wollt mithilfe von Vielsaft-Trank ihn ausspionieren und herausfinden, ob die Theorie wahr ist?" Sie blickte zwischen Harry, Ron und Hermine hin und her, die nun wild nickten.

,,So ist es", sagte Hermine. ,,Bist du dabei?"

,,Was denkst du denn von mir? Als ob ich die Schulregeln brechen würde - ich doch nicht!", sagte Mona grinsend. ,,Ihr könnt euch auf mich und meine nicht vorhandenen Braukünste verlassen."

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Seit der unrühmlichen Geschichte mit den Wichteln hatte Professor Lockhart keine lebenden Geschöpfe mehr in den Unterricht gebracht. Stattdessen las er ihnen aus seinem Buch vor und manchmal spielte er einige der dramatischen Geschehnissen daraus nach. Für diese Führungen bat er meist Mona und Harry um Hilfe. Er hatte Harry schon genötigt, ein einfachen Dörfler aus Transsilvanien zu spielen, den Lockhart von einem Babbelfluch geheilt hatte und ein Yeti mit einem Schnupfen. Mona hingegen durfte einen Vampir spielen, der, seit Lockhart ihn sich zur Brust genommen hatte, nichts mehr außer Kopfsalat essen konnte.

In der nächsten Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste holte Lockhart Mona vor die Klasse, und diesmal musste sie einen Werwolf spielen. Sie hätte sich am liebsten geweigert, doch sie hatte einen guten Grund, Lockhart bei Laune zu halten, da das goldene Quartett seine Erlaubnis brauchte, ein Buch aus der Verbotenen Abteilung zu bekommen, um den Vielsaft-Trank zu brauen.

,,Ein schönes lautes Heulen, Mona - genau - und dann, mit Euphorie,  stürze ich mich auf ihn - wie jetzt - und drück den Werwolf zu Boden - so - mit der einen Hand halte ich ihn unten - mit der anderen steche ich den Zauberstab gegen seine Kehle - dann nehme ich meine letzten Kräfte zusammen und führe den immens komplizierten Homorphus-Zauber aus - der Werwolf fiept jämmerlich - weiter, Mona - noch höher - gut - der Pelz verschwindet - die Reißzähne schrumpfen - und er verwandelt sich zurück in einen Menschen. Einfach, aber wirksam. Und noch ein Dorf wird meiner auf ewig gedenken als jenes Helden, der es von den Schrecken der allmonatlichen Werwolfangriffe erlöst hat."

Die Glocke läutete. Lockhart warf sich in die Brust. ,,Hausaufgaben: Schreibt ein Gedicht über meinen Sieg über den Wagga Wagga Werwolf! Mein Buch Magisches Ich mit Autogramm als Belohnung für das beste Gedicht!"

,,Dann mache ich wohl keine Hausaufgaben für Verteidigung gegen die dunklen Künste", flüsterte Mona Ron und Harry zu, als sie zu ihren besten Freunden ging, die grinsten.
Das Klassenzimmer begann sich zu leeren.

,,Fertig?", wisperte Harry.

,,Warte, bis alle draußen sind", sagte Hermine nervös. ,,So, jetzt..."

Ein Blatt Papier zwischen den Fingern gepresst ging sie nach vorn zu Lockharts Tisch. Mona, Harry und Ron folgten ihr auf den Fersen.

,,Ähm - Professor Lockhart?", stammelte Hermine, ,,ich möchte gerne - dieses Buch - aus der Bibliothek haben. Nur zur Hintergrundlektüre." Mit ein wenig zittriger Hand zeigte sie ihm das Blatt. ,,Das Problem ist nur, es steht in der Verbotenen Abteilung, also brauche ich einen Lehrer, der mir diese Erlaubnis unterschreibt - ich bin sicher, es hilft mir zu verstehen, was Sie in Gammeln mit Ghulen über langsam wirkende Gifte sagen -"

,,Ah, Gammeln mit Ghulen!", sagte Lockhart und griff mir einem breiten Lächeln nach Hermines Blatt. ,,Vielleicht mein Lieblingsbuch. Hat es Ihnen gefallen?"

,,Oh ja", sagte Hermine respektvoll, ,,so schlau, wie Sie diesen letzten mit dem Teesieb gefangen haben -"

,,Nun, sicher wird niemand etwas dagegen haben, wenn ich meiner besten Schülerin in diesem Jahr noch ein wenig weiterhelfe", sagte Lockhart herrlich und zückte einen riesigen Pfauenfederhalter. ,,Ja, hübsch, nicht wahr?", sagte er, Rons empörten Gesichtsausdruck missdeutend, ,,ich benutz ihn normalerweise nur, um Bücher zu signieren."

Mona Marvolo GauntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt