KAPITEL DREIZEHN

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Das Kribbeln in meinem Körper hörte nicht auf, auch als er sich zurücknahm. Ich hätte nicht gedacht, dass er mir die Wahl lässt. Generell hätte ich ihn anders eingeschätzt. Er war so vorsichtig, liebevoll trotzdem hatte er was Wildes an sich.

"Willst du nicht wegen mir? Oder Dave? Oder woran liegt es?"

"Nein. i-ich weiß nicht. Ich weiß nicht, ob der Zeitpunkt der richtige ist. Mein bester Freund liegt im Krankenhaus und ich habe mich in das Mädchen verliebt, was er liebt. Ich hatte bei keiner solche Gefühle wie bei dir! Mit dir ist es so anders, so neu ..."

Er hatte recht. Dave habe ich nicht vergessen, aber ich wollte trotzdem die Zeit mit ihm genießen, es lenkte ein bisschen von allem ab, was geschehen ist.

"Richtige Zeitpunkt? Dachte, so was gibt es bei euch Männern nicht."

Scherzte ich, um die Situation zu lockern.

Er schmunzelte über diesen Satz nur kurz und schaute mich dann wieder ernster an.

Er streichelte mein Arm und nahm meine Hand. Er legte sie um sein Hals und schaute mir tief in die Augen. Er war immer noch über mich und beugte sich weit zu mir runter, so das er leicht meine Lippen mit seinen berührte. Er schloss die Augen und atmete kurz tief durch.

"Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich will. Aber ich möchte dir beweisen, dass Sex nicht alles für mich ist. Du bist mehr als ..."

Ich hielt mit meinem Finger seine Lippen verschlossen. Er machte sich zu viele Gedanken. Wenn er mir nicht vertraut hätte ok, aber er scheint an sich selbst zu zweifeln. Ich vertraue ihn und war mir sicher, dass er mich nie ausnutzen würde. Ich räumte meine Zweifel zur Seite, war ein neuer Mensch, jemand der endlich fühlt. Jemand, der endlich liebt.

"Was ist mit dir passiert? Warum hast du Angst, bei allem Fehler zu machen? Die Angst müsste eher ich haben. Du ... du bist Perfekt und hast kein Grund, an dir zu zweifeln!"

"Ich weiß nicht. Vielleich zu oft enttäuscht oder betrogen worden. Als schlechte Wahl beschimpft. Nicht das du denkst ich, hatte viele Frauen. Nein, gerade mal drei in den ganzen Jahren. Mit fünfzehn meine erste Freundin. Ich stand voll im Saft, war jung und wollte halt oft ran, war wohl ein Fehler und sah ich ein. Sie meinte aber auch, ich sei langweilig, ich sollte mehr ein Mann sein. Und das muss man sich mit fünfzehn von seiner ersten Freundin anhören. Sie wollte mich ändern, zu dem machen, was sie für richtig hält. Nummer zwei mit siebzehn. Dachte, komm probiere ich es noch mal. Sie wollte bloß ein Schoßhündchen, der bei allem ja sagt und ihr jeden Wunsch von den Lippen liest. Hintenrum hat sie nicht betrogen. Und die Dritte mit dreiundzwanzig. Tja, die Geschichte kennst du ja. Daves Ex."

Ich war geschockt, dass drei Frauen ihn so brechen konnten. Was soll man zu so etwas sagen. Keiner meiner Worte hätten dies wieder gut gemacht.

"Aber, du kannst nicht wegen den dreien, dir selbst Vorwürfe machen. Es lag bestimmt nicht an dir. Sie wussten dich einfach nicht zu schätzen!"

Dann fiel mir ein, ich wusste sein Alter nicht mal.

"Wie alt bist du jetzt eigentlich? Wir wissen so banale Sachen gar nicht von einander. Ich bin Neunzehn. Werde aber im Oktober zwanzig."

"Jung ... Denkst du wirklich, ich bin die richtige Wahl für dich? Dave ist gerade mal vierundzwanzig und ich ... ich werde nächsten Monat neunundzwanzig. Wie du siehst, ein alter Sack."

Er musste lachen, als er das sagte. Ich hingegen erwiderte erst mal nichts. Das fiel ihm auch auf.

"Was?"

"Nichts. Aber Männer sind wie guter Wein, so älter umso besser!"

Ich zwinkerte ihm lässig entgegen. Er schmunzelte kopfschüttelnd und legte diesen neben mich. Ich hörte ihn nur kurz in die Decke schnaufen. Dann richtete er sich auf.

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