KAPITEL DREI

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"Komm rein!"

Lud er mich ein, als wir vor seiner Wohnung standen. Ich war nur einmal bei ihm. Das war am Anfang, als wir uns kennenlernten vor paar Monaten. Ich trat langsam ein. Es hatte sich nichts geändert. Unordentlich wie am ersten Tag.

"Hat hier eine Bombe eingeschlagen?"

Sagte ich, als ich das Chaos sah. Er grinste nur verlegen und kratze sich den Hinterkopf.

"Tja, war noch nie der Ordentlichste, kennst es ja schon!"

Lachte er weiter. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf. Als ich mich in die Wohnung begab, lief er schnell an mir vorbei. Er räumte paar Zeitschriften weg und einige Klamotten, die auf dem Boden zerstreut lagen. Um eine Ecke stand das Bett. Die Couch diente als Raumteiler und da hinter war die Küche. Ein kleines Bad sah man am Eingang der Wohnung.

Ich schlenderte zur Couch. Als ich saß und mich umschaute, lehnte er sich mit den Ellenbogen kurz auf die Rückenlehne und war mit dem Gesicht direkt neben mir. Ich erschrak, starrte ihm aber tief in seine wundervollen Brauen Augen. Er legte dann die Arme um mich, so das sie auf meinen Brustkorb lagen. Aber bevor er was von sich geben konnte, übernahm ich dies plötzlich.

"Dave hat mir geholfen.."

Er betrachtete mich verdutzt, als ich plötzlich von diesem Thema anfing.

"Was? Was ist passiert?"

Erfragte er dann neugierig, weiter mit dem Blick auf mich gerichtet.

"Kyle. Du kennst ihn doch! Robbie und Derrik waren auch dabei!"

"Was haben sie gemacht? Haben sie dich angefasst?"

Ich schaute ihn dann ungläubig an. Mich hätten die drei nicht mal mit der Kneifzange anfassen, dachte ich mir.

"Nein. Nur was nach mir geworfen. Dave stand in dem Augenblick für mich ein und forderte sie auf, dies zu unterlassen."

"Und?"

"Was willst du noch wissen? Die drei waren wieder Arschlöcher. Reicht das nicht?"

"Hoffentlich hat Dave ihn auf's Maul gehauen, sonst tu ich das!"

"Du tust gar nichts Lukas!"

Ich schaute ihn mit einem eindringlichen Blick an. Er war leider schnell gereizt. Immer auf Zack wenn es um mich ging. War ja liebenswert, aber total sinnlos. Gewalt nützte da nichts.

"Du wirst es nie lernen.."

Flüsterte ich und rollte mit den Augen. Dann drehte ich mein Kopf leicht zu ihm und zog ein Mundwinkel zu einem Lächeln hoch.

"Muss mein Mädchen ja schützten!"

Er gab mir ein Kuss auf die Wange. Er war dabei nah an meinem Mund. Ich erstarrte kurz. Zum Glück hatte ich mich nicht in dem Augenblick nicht frontal zu ihm gedreht. Er lächelte mich dann an, aber diesmal etwas anders. Dann spazierte er in die Küche. Mein Herz ... Schlag weiter! Schrie ich es innerlich an.

"Willst du was trinken Prinzessin?"

Riss er mich aus meiner Trance. Ich atmete tief durch und versuchte normal zu bleiben, was mir zum Glück gelang.

"Nein, Danke!"

Ich drehte mich zu ihm um, winkelte die Füße an und legte meine Arme auf die Lehne. So blieb ich und beobachtete ihn. Er räumte in dem Augenblick auf, keine Ahnung warum auf einmal. Mich störte seine Unordnung nicht, das kannte ich von meinen Geschwistern. Die waren beide so. Als er merkte, dass ich ihn die ganze Zeit anstarrte, drehte er sich zu mir um. Er ließ dabei was ins volle Wasserbecken fallen und spritzte sich vollkommen Nass. Ich musste schmunzeln, über seine ungeschickte Art.

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