KAPITEL VIERZEHN

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Wir warteten drei Tage auf einen neuen Anruf. Aber nichts tat sich. Ich überredete Matt dann, das er sich mal melden sollte, um zu hören, was da los ist.

Er telefonierte recht lang, bestimmt eine Viertelstunde. Als er wieder unten war, schaute ich ihn voller Neugier an.

"Er ist auch wieder auf normaler Station. Er hat aber einen leichten Schlaganfall gehabt. Die Ärzte wollen weitere Tests machen. Da sie die Sekunden Aussetzer sich nicht erklären können. Das einzige was sie sehen konnten, dass er ein Kammerflimmern hat. Das erklärt die Aussetzer aber nicht. Er hat so gesagt Mini Herzinfarkte, die der Körper nicht wirklich wahrnimmt aber trotzdem Schmerzen und Probleme verursachen können."

"Dann sollten wir ihn besuchen!"

"Nein. Er will nicht, dass wir ihn so sehen. Er kann momentan nicht richtig Laufen und Sprechen. Scheint auch depressiv zu sein.

Wir sollten sein Wunsch respektieren."

Ich willigte schwermütig ein. Denn ich hätte ihn gern gesehen und endlich wieder in die Arme geschlossen.

Die Tage vergingen ohne auch nur ein Lebenszeichen von Dave. Matt und ich waren viel am Reden. Wir nutzen die Zeit und lernten und kennen. Es war eine schöne Zeit, mit bitterem Nachgeschmack, da ich und bestimmt auch Matt, immer an Dave denken musste.

Eine Woche verging. Matt kam von der Arbeit und weckte mich. Er lächelte mich an und küsste mich. Er schien über irgendwas sehr erfreut zu sein.

"Hey! Bevor es zu Sache geht, würde ich gern wissen, was der Grund ist!"

Mein Sarkasmus ließ ihn kalt in dem Moment. Er freute sich weiterhin und strahlte mir entgegen.

"Was los? Komplimente von einer anderen bekommen?"

Den Spruch fand er wohl nicht mehr witzig.

"Ach, ich brauch keine Komplimente, das Größte bist du. So, jetzt komm, wir fahren!"

"Dave?"

Fragte ich aufgeregt.

Er nickte und ich umarmte ihn stürmisch.

"Ach da freust du dich? Aber wenn ich über dich steig nicht? Das merk ich mir!"

"Hör auf zu spinnen, komm schon!"

Er schüttelte nur den Kopf und stapfte mir seelenruhig hinterher. Ich hingegen hüpfte wie ein sechsjähriges Schulmädchen durch die Gegend und freute mich nach so langer Zeit Dave wider zu sehen.

Im Zimmer von Dave hörten wir eine kleine Auseinandersetzung. Eine Schwester schimpfte mit ihm. Es schien aber zu scheinen, als kennen sie sich gut und tun dies öfter.

"Immer das gleiche, David. Du musst das nehmen, ob du willst oder nicht. Ich kann nur das machen was der Arzt mir ..."

"Mir egal Lia! Kannst ihn sagen, bin genug mit Chemie vollgestopft worden. Muss schon so viel nehmen, irgendwann reicht es!"

"Und ich soll deine Heimpflege werden? Mit so einem Stinkstiefel bin ich ungern Stunden unter einem Dach!"

"Hat keiner gesagt, du musst."

"Du brauchst aber vielleicht auch zu Hause Hilfe! Wie ich dich kenne, würdest du sonst alles Sausen lassen!"

"Dafür habe ich jemanden! Sie würde bestimmt ..."

Wir platzten dann doch ins Zimmer, sonst hätte der Streit nie geendet.

"Kleines!"

Er stieg schleppend auf. Ich rannte zu ihm und stützte ihn. Ich wollte, dass er liegen bleibt.

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