A Legolas Lovestory

Kapitel 1

Das erste was du hörst als du aufwachst, war der wunderschöne Gesang der Lerchen und das Rascheln des trockenen Laubes. Verschlafen richtest du dich im Bett auf und schaust aus dem Fenster. Ja, es war definitiv ein wunderschöner Morgen. Die Sonne steht hoch am Himmel und scheint direkt durch das Fenster in deine Augen. Du kneifst die Augen zusammen und stehst langsam auf. Dann suchest du dir aus deinem großen Kleiderschrank dein Lieblingskleid heraus. Es ist ein langes, rosa und zwangloses Kleid. Du bewunderst es wirklich, besonders weil deine verstorbene Mutter es hergestellt hatte, als sie ungefähr in Arwens Alter war. Sie schenkte es dir, in der Hoffnung, dass es dir perfekt passen würde. Und sie hatte Recht. Arwen besaß auch so ein Kleid, welches aber leuchtend violett war. Ihr beide hattet Mutter sehr geliebt und es war schrecklich, dass sie so zeitig von euch gehen musste.

Nachdem du dir das Kleid angezogen hast, trittst du vor den großen Spiegel und gibst dir alle Mühe deine Haare in zwei ordentlichen Zöpfen zu bändigen. Als du damit fertig bist, hingen sie bis zu deinen Schulterblättern. Da du findest, dass du nun relativ hübsch aussiehst, gehst du auf den Balkon, der über und über mit schönem elfischen Wein bewachsen war. Die trockenen Blätter, die den Boden des Balkons bedecken, machen dir wieder mal deutlich, dass es ja schon Herbst war. Die Vorbereitungszeit für einen neuen Anfang. Nachdenklich beobachtest du das Herbstlaub, das durch die Luft tanzt und vom Wind um dich herum geweht wird.

In diesem Augenblick bemerkst du Arwen. Sie sitzt im Garten und schaut dich an. Als sie sieht, dass du sie entdeckt hast, lächelt sie und bedeutet dir zu ihr herunter zu kommen. Du erwiderst das Lächeln und rennst dann schnell die Treppe hinunter in den Garten. Dort begrüßt dich Arwen: „Guten Morgen Rain. Es ziemt sich nicht für eine Prinzessin so durch den königlichen Garten zu rennen.“ Oh, großartig, sie kritisierte dich schon wieder. Aber das ist typisch Arwen. Also grinst du und antwortest: „Sorry, Arwen, mein Fehler. Wenn Vater mich dabei erwischt hätte, er wäre ausgeflippt…“ „Wenn ich dich wobei erwischt hätte?“, hörst du auf einmal seine Stimme hinter dir. Erschrocken drehst du dich zu ihm um. Vater stand hinter dir und bedenkt dich wie immer mit einem ausdruckslosen Blick. Schnell senkst du den Blick und murmelst: „Ach nichts Vater…“

Vater bedenkt dich noch einmal mit einem seiner ausdruckslosen Blicke und wendet sich dann an deine Schwester: „Arwen, es gibt da ein Problem, worüber ich mit dir sprechen muss.“ Arwen sieht Vater besorgt an und folgt ihm zu einem weiter entfernten Teil des Gartens. Dort beginnt sie auf ihn einzureden. Du fragst dich schon lange, warum Vater dich nicht bei solchen Arten von Gesprächen mithören lässt. Du weißt doch schon längst, dass sie wahrscheinlich entweder über Aragorn oder über die Rückkehr des Einen Ringes waren.

Du hattest als kleines Mädchen viele Geschichten über den Einen Ring gehört und über den Krieg, bei dem Menschen und Elfen zusammen Sauron und den Hexenkönig besiegt hatten. Du hattest auch immer davon geträumt, eine große Kriegerin zu sein, wie dein Vater es einmal gewesen war. Es musste auf alle Fälle besser sein als den ganzen Tag nichts tuend das Haar zu bürsten und über arrangierte Ehen zu reden. Du hasst den Gedanken mit einem Fremden verlobt zu sein, nur weil es die Politik so wollte. (Prinzessinnen musste Prinzen heiraten und so …) Elrond hatte für euch beide jemanden im Hinterkopf, aber er vertraute darauf, dass ihr beide eure wahre Liebe finden würdet. Du bist kein Wildfang, nur weil dir der Gedanke gefällt, eine Kriegerin zu sein, aber du bist auch kein süßes, braves Mädchen nur weil du eine Prinzessin bist. Nein, du glaubst, du bist irgendetwas in der Mitte.

In diesem Augenblick beenden Elrond und Arwen ihr Gespräch und Arwen rennt in ihr Zimmer. Sie scheint dabei sehr besorgt zu sein. Schnell läufst du ihr hinterher, um zu sehen was los war. Denn wenn sie so besorgt ist, muss irgendwas Ernstes geschehen sein.