Durch ein leises Schluchzen, aus dem Badezimmer, wurde ich wach. Da, wo sie gestern noch lag, liegt jetzt nur noch mein Arm. Ich stand auf, um nach ihr zu sehen. Sie reagierte auf das Klopfen nicht, also öffnete ich die Tür. Doch was ich sah, ließ mich zusammenzucken. Wie sie da so hilflos auf dem Boden sitzt und weint. Ich ging zu ihr und setzte mich neben sie auf den grauen Teppich. «Was ist los?» Zwischen ihren Schluchzern brachte sie einige Sätze heraus. «Du hast meine Narben gesehen. Du hasst mich bestimmt oder ekelst dich vor mir.» «Nein. Wieso sollte ich dich hassen? Es ist alles gut.» Ich nahm sie in den Arm. Ihr Stirn lehnte an meiner Schulter und ich spürte wie ihre Tränen an meiner Schulter runterlaufen. «Nichts ist gut. Ich meine, schau mich doch mal an.» Sie weinte immer noch. «Psst. Habe ich und ich mache es immer wieder gerne. Willst du nach Hause?» «Nein. Ich will weg von allem. Mich würde eh keiner vermissen.» «Doch. Deine Mutter, dein Bruder, das Mädchen aus dem Spiegels und ich. Ich könnte mir das niemals verzeihen.» Ihr Magen knurrte leise, aber hörbar. «Hast du Hunger?» «Nein.» Denkt sie, ich hätte es nicht gehört? Manchmal ist sie echt ein Rätsel. «Doch, hast du. Wir fahren gleich zu Starbucks. Zieh dich an. Du kannst dir was du willst aus meinem Kleiderschrank holen. Und denk daran, deine Tabletten zu nehmen.» «Danke. Mach ich.» Sie lächelte schwach und erschöpft. Wie lange sie da wohl saß? Ich stand auf und half ihr hoch. Sie war ganz kalt und zitterte leicht. Ich nahm sie noch mal in den Arm. «Mach bitte nichts dummes, was du oder jemand anderes bereuen könnte.» Sie nickte in die Umarmung und ging in mein Zimmer. Ich schloss die Tür und putzte mir die Zähne.
«Bist du fertig? Kann ich rein kommen?» rief ich ins Schlafzimmer. Die Tür öffnete sich. «Kann ich so gehen?» Der Hoodie stand ihr perfekt. Sie sieht darin so wunderschön aus. «Du bist echt schön.» Ihre Wangen erröteten. «Danke.»
Sie unterbrach die Stille. «Ich geh schnell ins Bad mich fertig machen.» und schon verschwand sie wieder ins Bad. Ich nahm ihre Handtasche, die neben dem Bett stand, und ging in den Flur, um mir meine Schuhe anzuziehen. Einige Minuten später stoß sie dazu und schlüpfte in ihre schwarzen Vans. Ich hielt ihr ihre Handtasche hin und ging nach unten. Sie folgte mir zum Auto und stieg ein, als ich ihr die Tür öffnete.
Wir bestellten beim Drive-in und fuhrten zu ihr nach Hause. «Soll ich mit kommen?» «Musst du nicht. Ich würde eh nichts machen.» «Dann leiste ich dir halt dabei Gesellschaft.» Sie nickte und stieg aus. Ich machte es ihr nach.
In ihren Zimmer angekommen, verband Chloe sich mit ihrem kleinen Lautsprecher, welcher auf dem Nachttisch stand, und ließ ihre Playlist laufen. Wir gingen aufs Bett. Sie lag ihren Kopf auf meine Beine. «Schaust du mich wirklich gerne an?» Fragte sie emotionslos. «Ja.» Stunden lagen wir so da und unterhielten uns tiefgründig.
«Ich hol mir was alkoholisches. Willst du auch was?» Sie stand auf und ging zur Tür, blieb dort jedoch stehen. «Chloe.» ermahnte ich sie. «Was?» «Muss es mit Alkohol sein? Ich denke, du hast diese Woche genug gehabt.» Sie verdrehte die Augen und ging. Sollte ich ihr hinterherlaufen? Ich wartete stattdessen.
Mit 2 Energy Drink Dosen kam sie wieder ins Zimmer. «Bitte lass es nur Energy sein.» «Nein. Teils mit Wodka. Hab dir aber eins mitgebracht.» «Nein, Danke. Hast du nen Bier da?» Sie schmunzelte. «Ich dachte, der werte Herr will kein Alkohol.» Ich wollte mich gerade verteidigen, da lachte sie. «Ne, Spaß. Unter dem Bett müsste eins stehen.» Ich griff unters Bett und hatte tatsächlich eine Flasche in der Hand. Die Flasche öffnete ich mit einem Feuerzeug, das auf ihren Nachttisch lag. «Wieso hast du ein Feuerzeug? Ich frag lieber nicht.» «Ist besser so.»
«Stört es dich, wenn ich mein Shirt ausziehe?» Es kam keine Antwort, also ging davon aus, dass sie Bescheid sagt, wenn es sie stören sollte. Ich zog mein T-Shirt aus, legte mich neben Chloe und kuschelte mich an sie.
Es klopfte und ich wollte aufspringen, damit ich nicht oberkörperfrei von ihrer Mutter oder ihrem Bruder gesehen werde. Doch sie hielt mich mit ihrer Hand fest und verdeutlichte mir so, dass ich liegen bleiben soll. «Jaa?» rief sie genervt. «Kann ich reinkommen?» Ihr Bruder. «Alle Getränke unters Bett. Schnell.» flüsterte sie panisch. Ich nahm meine Flasche und stellte sie wieder unters Bett, genauso verstaute sie die beiden Dosen. «Ja. Komm rein.» «Hi. Wie geht's? Du auch hier?» Erst jetzt bemerkte Caleb mich. «Ja, alles gut. Was willst du?» «Mom schickt mich, um zu fragen, ob ihr Hunger habt. Und wegen gestern, versprich mir bitte, demnächst keinen Alkohol mehr zu trinken.» Wir beide schüttelten den Kopf. Sie verdrehte wieder die Augen. «Okay, ich geh ja schon. Und lass ja die Finger von ihr.» ermahnte er mich. «Keine Sorge.» Caleb ging endlich.
Wir redeten noch etwas und schliefen dann kuschelnd ein.
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Ein K wie in Hoffnung
Fiksi RemajaAlles begann vor einem Dreiviertel Jahr. Seitdem fühle ich mich allein. Seitdem bin ich allein. Seitdem habe ich Depressionen. Seitdem hat sich viel geändert. Doch jetzt, habe ich genauso wenig Hoffnung, wie ein K in Hoffnung vorkommt. Doch was pas...