Narry - Krebs

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 Niall POV

 Es war jetzt genau zwei Jahre her, dass ich meine Proknose bekommen hatte. Hautkrebs. Und das mit nur siebzehn Jahren.

Ich hatte die letzten zwei Jahre meines jungen Lebens im Krankenhaus verbracht, die meisten meiner Freunde verloren, da sie nicht wussten wie sie mit meiner Krankheit umgehen sollten, und auch die meisten meiner Haare.

Da ich einen extrem Fall von Hautkrebs hatte, musste ich von dem kleinen Krankenhaus in Mullingar nach London verlegt werden.

Meine Mutter kam jedes Wochenende, da sie in Irland arbeiten musste um das Geld auf zu bringen. Genau wie mein Vater und sogar mein Bruder arbeitete nur, damit sie mich am Leben hielten. Und das, obwohl alle wussten, dass meine Zeit bald abgelaufen war.

Auch wenn es alle wussten und alle immer versuchten in meiner Gegenwart zu lächeln, wusste ich, dass sich meine Mutter jeden Abend in den Schlaf weinte. Dass mein Dad trank und dass Greg sich immer mit meinen Eltern stritt, da er meinte es hätte alles keinen Sinn mehr.

Ich schien wohl der einzige von uns vier, der immer echt lächelte und es nicht nur aufsetzte. Und dieses Lächeln hatte auch einen Grund. Ein Grund namens Harry Styles.

Als ich nach London verlegt wurde hatten wir zwei uns ein Zimmer geteilt, denn er war ein Hirntumorpartien. Wir hatten uns sofort angefreundet und bald gemerkt, dass da mehr war.

Er war der erste Junge gewesen in dem ich mich verliebt hatte, mit dem ich meinen ersten Kuss hatte und sogar mein erstes mal. Gott segne die Krankenschweser, die den Bereitschaftsraum unbeaufsichtigt gelassen hatte.

>>Nially? <<, hörte ich eine leise Stimme und ich sah sofort zu meinem Zimmergenossen und festem Freund.

>>Ja Baby? <<, fragte ich sanft.

>>Gehst du eine Runde mit mir Spazieren? <<, fragte er und drehte seinen Kopf langsam zu mir. Ich nickte, stand auf und holte seinen Rolltuhl. Ich half ihm in das Gefährt und küsste ihn einmal auf die Wange.

Sein Zustand hatte sich in den letzten Tagen rappide verschlechtert, da sich die Zysten in seinem Hirn ausgebreitet hatten. Die Ärzte sagten, sie könnten sie raus operieren, aber es beständ natürlich immer noch ein Risiko, dass er den Eingriff nicht überstand.

Aber ich kannte meinen Harry, er würde nicht kampflos aufgeben. Wir hatten uns nämlich versprochen, dass wir diese Krankheit beide überstehen würden und danach zusammen ein langes und glückliches Leben führen würden.

Ich rollte Harry aus unserem Zimmer, den Flur entlang in den Aufzug. Ich fuhr mit ihm nach unten und dann ging ich mit ihm in den Krankenhausgarten. Hier hatten wir so manche romantische Nachmittage verbracht, hier hatten wir uns das erste mal geküsst, uns unsere ersten Liebeserklärungen gegeben. Hier, in diesem Garten.

Ich schob ihn zu einer Bank und half ihm aus dem Stuhl. Wir setzten uns gemeinsam darauf und ich musterte Harry kurz. Sein Gesicht war blass, seine braunen Locken sahen fahl aus und seine Augen waren glasig. Aber trotzdem war er in meinen Augen wunderschön.

>>Niall... du weißt, dass ich dich liebe? <<, fragte er leise.

Was für eine Frage. Ich nickte.

>>Gut... vergiss das nie... egal wo ich bin <<, sagte er und schaute mir in die Augen. Ich erwiderte den Blick und legte eine Hand auf seine Wange.

>>Harry, ich liebe dich auch <<, flüsterte ich.

In Harrys Augen sammelten sich Tränen und eine einzelne rollte seine Wange herunter. Ich beugte mich vor und küsste sie weg.

>>Schatz... du wirst morgen bei der OP nicht sterben, also hör bitte auf dich zu verabschieden <<, sagte ich, nahm sein Gesicht in beide Hände und sah ihm beim reden genau in die Augen.

Er nickte leicht und ich küsste ihn. Er würde nicht sterben. Er würde bei mir bleiben und wir würden glücklich werden.

>>Ich liebe dich <<, brachte er hervor und blinzelte seine Träne weg.

>>Ich liebe dich auch! <<

Am nächsten Tag wurde er vorbereitet und die Ärzte liesen ihn noch zehn Minuten bevor sie ihn abholten.

Ich legte mich zu ihm ins Bett und wir kuschelten.

>>Harry, ich liebe dich. Ich werde dich immer lieben, egal was passiert. Uns kann nichts trennen, nicht mal der Tod <<, murmelte ich in seine Halsbeuge und vergrub mein Gesicht dann in seinen Haaren.

>>Ich dachte wir wollten uns nicht verabschieden <<, kam es von ihm. Er strich mit seiner Hand sanft über meinen Rücken und mit der anderen hielt er meine.

>>Ja schon... aber ich wollte es einfach gesagt haben <<, sagte ich leise und sah zu ihm.

>>Ich liebe dich auch... mehr als alles andere.... und auch wenn sich das jetzt mies anhört, aber diese Krankheit ist das beste was mir je passiert ist, denn deswegen habe ich dich kennen gelernt. Uns verbindet etwas was tiefer geht als Liebe und genau diese Verbundenheit lässt uns das alles hier überstehen. Ich liebe dich, mein kleiner irische Kobold. <<

Ich bekam Tränen in den Augen, da mich seine Worte so rührten und küsste ihn.

In dem Moment kamen die Schwestern herein. Ich stand auf und als sie ihn gerade aus dem Zimmer schieben wollten, stürmte ich zu ihm und küsste ihn noch einmal.

>>Ich liebe dich Harry! Ich liebe liebe liebe dich! <<, murmelte ich gegen seine Lippen.

>>Ich liebe dich auch! Wir sehen uns gleich wieder <<, sagte er und ich nickte. Ich löste mich schweren Herzens von ihm und lächelte ihn an. Er erwiderte es und dann schoben die Ärzte ihn davon. Ich sah ihm hinterher und als sie im Aufzug verschwunden waren, ging ich wieder in unser Zimmer.

Die Stunden vergingen, aber niemand rollte meinen Harry zu mir ins Zimmer. Ich stand auf und lief unruhig durchs Zimmer.

Genau in dem Moment kam Doctor Montgomery herein, sein Arzt, und sah mich aus einer leeren Miene an.

>>Niall, setz dich doch, bitte. <<

Ich setzte mich auf mein Bett und schaute erwartungsvoll zu ihm auf.

>>Niall... bei der Operation gab es ein paar Komplikationen und- <<, fing er an uund setzte sich zu mir aufs Bett.

Mir war sofort klar was er sagen wollte, aber ich wollte es einfach nicht war haben.

>>Es trat eine Blutung auf, die wir nicht stoppen konnten und- <<, es sammelten sich Tränen in seinen Augen, >> Es tut mir so leid, Kleiner.... er hat die Operation nicht überlebt. <<

Ich starrte ihn an. Ich war zu nichts anderem gerade in der Lage. Hatte er mir gerade wirklich gesagt, dass meine große Liebe tot war? Hatte er mir das gerade wirklich gesagt?

>>Nein.... nein nein nein nein.... nein! <<, sagte ich immer wieder und in meinen Augen sammelten sich Tränen.

>>Es tut mir so leid, Kleiner <<, sagte er sanft und strich mir über den Rücken.

>>Nein! Hören sie auf damit! Er ist nicht tot! Er. Ist. Nicht. Tot! <<, schrie ich schon fast und rannte aus dem Zimmer. Im Fahrstuhl angekommen schaute ich in den Spiegel. Meine Augen waren verheult, meine Haut war blass und mein Beanie war verrutscht. Ich riss ihn mir vom Kopf und zum Vorschein kam mein kahler Kopf, den Harry immer geküsst hatte. Und es nie wieder tun würde...

Nein. Harry konnte... durfte nicht tot sein. Mit wem sollte ich denn dann mein Leben verbringen? Mit wem sollte ich zum Altar schreiten? Mit wem wollte ich ein Kind adoptieren? Wer sollte mir helfen, unsere Teenager Tochter so lange es geht vor ihrem erste Freund zu bewahren? Mit wem sollte ich Mau Mau spielen, wenn wir alt und schrumpelig waren? Mit wem sollte ich zusammen auf dem Sterbebett liegen? Mit wem sollte ich das alles machen, wenn meine große Liebe tot war?

1D- One Shots :3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt