Anders als erwartet, zog er den Kuss in die Länge.
Anders als beim letzten Mal, strich er vorsichtig mit seiner Zunge über meine Unterlippe, was mich leise aufseufzen ließ.
Anders waren auch die Gefühle die er in mir auslöste. Meinen zufriedenen Seufzer nutze Harry aus, um Einlass in meinen Mund zu finden, was ich mich ehrlich gesagt auch nicht störte. Der Kuss war viel intensiver und hitziger als zuvor und die Dunkelheit um uns herum gab uns das Gefühl, unbeobachtet zu sein.
Wobei wir uns genau dann hätten nicht küssen sollten.
Schließlich ist diese Beziehung ja nur zum Schein und beinhaltete keinerlei ernsten Gefühlen.
..Klang das glaubwürdig?
Ein angenehmes Gefühl machte sich in mir breit, welches sich mit einem Ziehen in meinem Unterleib bemerkbar machte. Reflexartig presste ich meine Beine aneinander, um das Gefühl aus meinem Körper zu vertreiben, jedoch hatte ich glatt Harrys Hand zwischen meinen Beinen vergessen.
"Lass das Babe." knurrte er leise und benutzte wieder den Kosenamen, der mich schon vor wenigen Augenblicken aus der Fassung gebracht hatte.
Meine Beine lockerten sich, jedoch hatte ich das Bedürfnis, irgendwo Druck auszuüben. Also machte sich meine Hand auf den Weg in Harrys Haare, und vergruben sich in den Locken, welchen ich hoffnungslos verfallen war. Keiner von uns beiden konnte den Willen aufbringen, Entfernung zwischen unsere Lippen zu bringen.
Jedenfalls war das von meiner Seite aus so.
Harry schnitt mir schon regelrecht die Luft ab, stören tat es mich jedoch herzlich wenig. Wenn ich jemals sterben sollte, dann bitte in seinen Armen.
Als ich leicht an seinen Haaren zog, bekam ich das Zeichen, welches mir zeigte, dass ihn unser Kuss nicht kalt gelassen hatte. Ein leises Stöhnen entfuhr ihm und ich riss mich zusammen, dass nicht sofort eines meinerseits folgte.
Der plötzliche Musikaufschwung im Film ließ mich zusammenzucken und dabei nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder auf den Boden der Tatsachen kommen.
Wenn man mich nach der Dauer des Kusses gefragt hätte, hätte ich keine vernünftige Antwort darauf gehabt.
"Ich habt dich gefragt ob ich einen kleinen Kuss haben kann."
"Sorry, ich konnte mich einfach nicht beherrschen." ein schelmisches Grinsen machte sich auf seinem Gesicht bemerkbar, während er sich durch seine Haare fuhr, um diese wieder in einen normalen Zustand zu bringen, wobei er auch mit verwuschelten Haare anbetungswürdig aussah.
Als hätte er mich mit dieser Aussage nicht schon genug getroffen, lehnte er sich zu meinem Ohr runter. "Wobei, wirklich leid tut es mir nicht." Was ist denn auf einmal los mit ihm? Schauspielen kann er echt gut, das muss man ihm lassen.
So viel Nähe auf einmal konnte mein schwaches Herz nicht verkraften, weshalb ich kurzer Hand auf die naheliegensde Lösung zurück griff.
"Ich muss kurz aufs Klo, ich bin gleich wieder da." Mit einem Seufzen gab er nach, viel ausrichten konnte er da nicht. "Wenn du in zehn Minuten nicht zurück bist, schau ich nach dir." mit diesem Satz ließ er sich dann zurück sinken, während sein Beschützerinstinkt mein Herz nur noch mehr erweichte.
Ich stand so unauffällig wie möglich auf und quetschte mich an Harry und anderen weiteren Promis und wichtigen Menschen vorbei. Ein Wunder das ich an der Toilette ankam, denn so wackelig wie ich gerade auf den Beinen war, hätte ich schwören können, dass sie jeden Moment dem Boden nachgeben würden.
Ich betrachtete mich kurz im großen, gut beleuchteten Spiegel und fasste mir an meine immer noch bebende Unterlippe, welche vom ganzen Küssen schon leicht angeschwollen war.
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You are perfect
FanfictionDurch eine Verwechslung, trifft sie einen Jungen, der ihr Seelenverwandter zu sein scheint.