You are perfect

"Der Kuchen." "Der Kuchen?"

"Sag mal spinnst du eigentlich?!" ein wütender Harry kam durch die Tür und sah mich fassungslos an, ohne irgendeine Berechtigung dazu. "Was ist denn jetzt wieder dein Problem?!" schleuderte ich mindestens genauso aufgebracht zurück.

Was war denn heute nur los mit ihm? Er schreit jeden an, verbreitet schlechte Laune und regt sich über jede Kleinigkeit auf.

"Du schickst diese Frau in meinem Flur sofort nachhause!" ohne mit der Wimpern zu zucken stellte er diese lächerliche Anforderung.

"Das werde ich nicht, weil Nicole Niall's Freundin für heute sein wird, also beschwer dich nicht wenn sie dir nicht gefällt, du warst derjenige der die erste Option ausgeschlagen hat!" meine Hände gestikulierten wie wild in der Luft, was fiel ihm ein so etwas zu verlangen? "Wie naiv bist du eigentlich? Sie ist-" "Nein du hörst mir jetzt mal zu Harry." meine Stimme war wieder ruhig geworden und für meine Verhältnisse klang sie ziemlich ernst.

"Du verhältst dich heute wie das letzte egozentrische Arschloch. Du lässt deinen Hass an jedem aus der dir über den Weg läuft, also zieh dich nur für ein einziges Mal zurück, wenigstens deinem besten Freund zu liebe. Wen interessiert es ob Nicole dir gefällt oder nicht, du hast rein gar nichts mit dem Grund zu tun, warum sie hier ist. Also überleg dir gut, was du als nächstes machst." meine kleine Ansage hatte ihn anscheinend endlich zur Vernunft gebracht, denn er verließ wortlos den Raum. Das hoffte ich zumindest.

"Du und Harry sollte euch mal dringend aussprechen." meldete sich jetzt Niall seufzend zu Wort, doch ich versuchte es zu ignorieren. Ich wollte heute nicht schlecht gelaunt sein, es war doch eigentlich ein schöner Anlass.

"Komm jetzt, bevor sie noch denkt wir sind zusammen abgehauen." lächelte ich schwach, auch wenn mir jetzt eigentlich nicht danach zu Mute war. Zusammen begaben wir uns in den Flur und kurz darauf hatten die beiden sich auch schon erblickt. Während Niall auf sie zuging um eine Konversation zu starten, wurde ich von Louis zur Seite gezogen und konnte somit leider nicht weiter das Zusammentreffen der Beiden beobachten.

"Was ist mit Harry los?" wisperte er mir zu und ich glaubte einen Funken Sorge zu erkennen, was bei seinem besten Freund verständlich war. "Ich dachte du weißt es?" entgegnete ich, die selbe Frage hätte ich mir nämlich vorhin auch schon gestellt.

"Nachdem du vorgeschlagen hast eine Freundin für Niall zu holen hat er sich wieder etwas entspannt, aber als er Nicole im Türrahmen gesehen hat konnte ich ja schon fast den Hass in Form von Flüssigkeit seine Augen runterfließen sehen." er schaute mich ernst an. "Denk nach Shira."

Und sobald er den Satz ausgesprochen hatte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Wie konnte ich so etwas nicht bemerkten?

"Nicole." mein Blick wanderte zu der Genannten, welche sich prächtig mit Niall zu verstehen schien. "Verlass bitte die Wohnung und wag es nicht noch einmal herzukommen." meine Augen schlossen sich erschöpft und ich atme einmal tief ein und aus, in der Hoffnung dass meine Augen nicht wässrig werden.

"Was? Warum?" als ich meine Augen öffnete sah ich in ihr entsetztes Gesicht. Man musste es ihr lassen, sie war eine gute Schauspielerin.

"Ich wiederhole es nicht nochmal." sie schien jetzt auch zu bemerken, dass ich sie durchschaut hatte. "Hat ja lange gedauert bis du es verstanden hast." sie lächelte mich süßlich an, die Ironie dieser Geste war jedoch nicht zu übersehen.

Meine Geduld platzte in diesem Moment und ich wollte sie schon anschreien, als ich eine bekannte Hand an meiner Hüfte spürte, welche nur zu Harry gehören konnte. "Du hast sie gehört." unterstrich er meine vorherige Aussage und als Nicole den Gesichtsausdruck von ihm sah, schien sie beschlossen zu haben ihre Tasche zu nehmen und das Apartment zu verlassen.

"Was war das gerade?" Niall wollte eine Erklärung, welche ich aber gerade nicht in Stande war zu geben, weshalb ich froh war, dass Harry diesen Part übernahm.

"Das war dieselbe Frau, die mich damals im Aufzug nach einem Date gefragt hatte und dieselbe, die auch das Gerücht von Harry Styles Freundin in die Welt gesetzt hatte. Das wollte ich euch vorhin sagen, aber ihr wolltet mir ja nicht zuhören." jetzt senkte sich sein Blick zu mir und ich sah ihn entschuldigend an.

"Es tut mir leid Harry, ich hätte dich ausreden lassen sollen." flüsterte ich und biss mir auf die Unterlippe. "Ich hätte es eigentlich schon längst bemerken müssen, immerhin habe ich sie auch am gleichen Ort getroffen und sie sah ziemlich genauso aus wie du es mir beschrieben hast." "Und was hat in dir auf einmal den Schalter zur Gewissheit umgelegt?" es erschreckte mich schon fast wie ruhig seine Stimme klang, so wie ich vorhin mit ihm umgegangen war.

"Der Kuchen." "Der Kuchen?" Liam schien meinen Punkt nicht nachvollziehen zu können. "Ich hab sie um Rat gefragt was Harry zu seinem Geburtstag mögen würde und sie war diejenige die den Haselnusskuchen vorgeschlagen hat, sie meinte es wäre sein Lieblingskuchen und sie würde ihm oft welchen bringen. Sie schien wohl zu wissen dass Harry allergisch dagegen war." teilte ich Ihnen meine Erleuchtung mit.

"Kleine, jeder der uns einmal gegoogelt hat weiß das und unsere Mitarbeiterin kann diesen Fakt sicher nicht aus Versehen vergessen haben." lachte Louis, was die angespannte Situation zum Glück etwas lockerte.

"Weißt du was? Ich wette mit dir du hast das Glätteisen gar nicht auf das Kleid gelegt gehabt." fügte Niall hinzu, womit er wahrscheinlich recht hatte, was die Schuld auf meinen Schultern etwas erleichterte.

"Wegen mir ist jetzt dein Geburtstag ruiniert." meine Aufmerksamkeit richtete sich wieder zu Harry und als ich seinen Blick sah, fiel mir wieder ein was für eine starke Wirkung er eigentlich auf mich hatte.
"Ach was, immerhin bist du da. Du weißt doch dass ich vorhin nur so wütend reagiert hatte, weil ich dich beschützen wollte oder?" ich sah ihn das erste Mal nach einer ganzen Weile wieder richtig lächeln, was meine Mundwinkel auch nach oben fahren ließ.

"Und was machen wir jetzt mit meinem Freundin-Problem?" Niall hatte recht, die bisherige Lösung war vor fünf Minuten aus der Tür spaziert.