You are perfect

Der Anzug

Länger brauchte ich meine Gehirnzellen gar nicht anstrengen, da zeitgleich alle Handys, außer meins, vibrierten. Wie es sich herausstellte musste die Hochzeit verschoben werden, da ihr Sohn Theo ins Krankenhaus gebracht werden musste und es wohl so ernst war, dass sie auf eine der wichtigsten Tage ihres Leben verzichteten.

Niall hätte erleichtert sein müssen, da er dem ganzen Freundinnenspektakel zumindest für heute entgehen konnte, er schien sich aber ziemlich Sorgen um den Kleinen zu machen.

"Wie wärs wenn wir zum Krankenhaus fahren und Theo besuchen? Dann könnten wir Harry auch gleich checken lassen, wegen seinem kleinen Anfall heute morgen." schlug ich vor, als alle auf dem Sofa saßen und den weiteren Plan für heute durchdachten. "Guter Vorschlag. Dann würde ich sagen wir treffen uns in 15 Minuten unten, denn mit so einem Anzug werde ich nicht den ganzen Tag rumlaufen, wenn es nicht von mir verlangt wird." ergänzte Harry, welcher gegenüber von mir saß.

Sein Blick lag eher auf mir als auf den Jungs, was mich sichtlich nervös machte, da ich anfing mit meinen Fingern zu spielen. Dem Lockenkopf entging das natürlich nicht und sein selbstsicheres Grinsen förderte meine kleine Geste nur noch mehr.

"Schade ich finde du siehst ziemlich heiß in dem Anzug aus." schmunzelte ich zufrieden als ich merkte, dass ihn meine Aussage ebenfalls nicht kalt ließ. "Da haben wir unser Traumpaar ja wieder, ich hatte schon Angst dass das mit euch nichts mehr wird." warf Louis ein, was mich ihn nur gespielt böse ansehen ließ, während Harry und Liam nur lachten. Niall war ziemlich still.

"Dann bis ihn einer Viertelstunde." beendete ich diese unangenehm werdende Situation und verließ das schicke Apartment. Ich fühlte mich von Louis ertappt, denn das mit Harry schien längst keine Schwärmerei mehr für mich zu sein.

Ich zog mir einen warmen grauen Pulli an und eine schwarze leggings, das Wetter schien nämlich bald einen Umschwung zu nehmen. Ich begab mich nach unten und musste mich zusammenzureißen nicht zu Lachen als Harry immer noch im Anzug vor mir stand.

"Wolltest du dich nicht umziehen?" hackte ich nach und musterte ihn amüsiert. "Eigentlich schon, aber du meintest ich sehe heiß in dem Anzug aus." erwiderte Harry charmant und zwinkerte mir zu, was mich kurz darauf rot werden ließ und ich ihm leicht gehen die Schulter schlug, um von meiner Verlegenheit abzulenken.

Wie sehr ich diese Atmosphäre zwischen uns vermisst hatte. Er hatte doch tatsächlich wegen mir diesen ungemütlichen, jedoch sehr attraktiven Anzug angelassen.

"Wir gehen ins Krankenhaus, das ist kein Date Harry." Liam schien genau so amüsiert zu sein, belies es jedoch dabei.

Eine Stunde später waren wir auch schon vor der Tür mit der Aufschrift 331.

"Wir gehen schon mal mit Niall zu Theo rein, kannst du Harry einmal durchchecken lassen, damit Liam Ruhe gibt und dann herkommen?" Louis lachte und warf Liam einen auffälligen Blick. "Dann bis gleich." beantwortet Harry die Frage, die eigentlich an mich gerichtet war, und zog mich an der Hand mit sich mit.

"Grins nicht so dumm, das wird dir schon noch gleich vergehen wenn du die Diagnose Krebs bekommst." warf ich zu ihm hoch was ihn grinsend zu mir runter schauen ließ. Ich fühlte mich mit jedem Mal sicherer wenn ich bemerkte wie muskulös und groß Harry doch war.

"Ich hoffe aber mal, dass das nicht eintreten wird, da ich deine Locken zu sehr liebe. Dann verlierst du nicht nur deine Haare, sondern auch deine Freundin." meine Aussage war zwar ziemlich gewagt, aber streng genommen sind wir in der Öffentlichkeit und wir wollen ja nicht dass unser kleines Spiel auffliegt.

"Sag nicht du liebst mich nur wegen meiner Haare." Er blieb auf dem von Menschenseelen verlassenen Flur abrupt stehen, sodass ich gegen seine Brust lief und dieser kleine Moment hatte gereicht, damit mich sein hypnotisierender Geruch mal wieder umgab.

Seine Hand hielt immer noch meine und ich musste mir erst mal zwei Sekunden Zeit nehmen um keinen Herzstillstand zubekommen.

Ich hatte nicht vor, dass auf meinen Grab die Todesursache Körperkontakt mit Harry Styles stand.

"Nein, deine Anzüge gefallen wir auch ziemlich gut." flüsterte ich jetzt und sah wie sich seine Mund ein Stück weit öffnete, als hätte er nicht mit diesem Satz gerechnet. Ich kicherte leise auf und wollte ihn in diesem Moment nur zu gerne küssen, musste mich jedoch zurückhalten.

Mein Körper vermittelte mir das Gefühl, dass ich ohne einen weiteren Kuss dieses Mannes keinen inneren Frieden mehr finden würde und ich hoffte inständig dass Harry sich zu einem weiteren Kontakt unserer Lippen überwinden würde, denn ich konnte es nicht.

Mein Blick versuchte ihm meine Bitte mitzuteilen und er schien diesen in sich aufzusaugen, als hätte er seine Bedeutung verstanden. "Was denkst du warum ich ihn immer noch anhabe." raunte er und verringerte den Abstand unserer Lippen mit jeder Silbe.

Meine Finger wurden unruhig und wollten seine Haare unter ihren Kuppeln fühlen und er schien auf eine Art Zeichen meinerseits zu warten, weshalb ich meine freie Hand hob und sie an seine Wange legte. Mein Blickfeld wanderte von seinen grünen Augen zu seinen markanten Gesichtszügen und ich prägte mir jedes Detail seiner Perfektion so sehr ein, als wäre es dass letzte Mal dass ich ihn vor mir haben würde.

Harry ließ es über sich ergehen und schloß seine Augenlider als wollte er den Moment ein Stück weiter auskosten. Auch wenn der Flur nicht leer gewesen wäre, hätte ich allein seine Präsens wahrgenommen. Ich lauschte seiner flachen Atmung, da er mir so viel in dieser Stille zu erzählen schien. Es war nichts mehr von seiner provokanten Stimmung zu erkennen und er schien am liebsten hier in meiner Hand einschlafen zu wollen. Er sah so weich und verletzlich aus und ich würde sein Gesicht am liebsten mit zärtlichen Küssen überdecken.

"Hälst du es für schwachsinnig, wenn man einen fremden Menschen zum erste Mal sieht und man weiß, dass es die eine Person ist?" seine Stimme war so leise, dass ich fast glaubte mir die Frage eingebildet zu haben, aber seine Augen öffneten sich und suchten nach einer Antwort.

"Warum war das klar, dass ihr Beiden es alleine niemals zum Empfang schaffen würdet." Liams Stimme nahm mich aus unserer eigenen kleinen Welt und ich merkte erst jetzt, dass ich fast die ganze Zeit über die Luft angehalten hatte.

"Ich glaub ich übernehme das, sonst seid ihr erst beim Arzt wenn Harry sich bereits Gedanken über Alzheimer machen sollte." Ich nickte auf seine Worte und löste mich etwas aus unserer Position.

"Payne du konntest noch nie an einen unpassenderem Zeitpunkt kommen." murrte Harry und seufzte laut aus, fing dann aber an mit seinem langjährigen Freund in Richtung Aufzug zu laufen, während ich die Beiden betrachtete und anfing leicht zu Lächeln.

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Ist hier eigentlich noch jemand der daran interessiert ist, die Geschichte weiterzulesen?😂😫