Kapitel 15

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Ich wachte in einem großen weißen Raum auf. Ich wollte aufstehen und mich umschauen, doch ich merkte, dass ich auf eine Liege gefesselt war. Plötzlich kamen zwei Personen herein. Ich konnte sie
nicht sehen, da sie hinter meinem Kopf standen, aber die eine Stimme konnte ich eindeutig Timo
zuordnen. Sie redeten leise, also konnte ich sie nicht verstehen. Ich versuchte meinen Kopf in ihre
Richtung zu drehen und dadurch wurden sie auf mich aufmerksam. „ Ah, da ist wohl jemand
aufgewacht“, sagte der Fremde und sah mich furchteinflößend an. Hinter ihm stand Timo. Er guckte
mich immer noch so mitleidig an wie vorher. „Erzähl ihr alles.“, forderte der Mann von Timo und
verschwand. Timo nahm sich einen Stuhl aus einer Ecke und setzte sich neben mich. Er fing an zu
sprechen: „Das alles kommt dir wahrscheinlich sehr komisch vor und du hast bestimmt sehr viele
Fragen. Doch lass mich davor einmal die ganze Geschichte erzählen. Also ich bin Teil einer
geheimen Organisation. Wir wollen ein Heilmittel gegen Krebs entwickeln, doch dafür müssen wir
viele Gifte an verschiedenen Menschen testen.“. Ich schnappte nach Luft. „Aber das heißt doch,
dass ihr total viele Menschen umgebracht habt!“, rief ich. „Nein, eigentlich nicht. Den Meisten
verabreichen wir eine so geringe Dosis, dass sie davon nicht sterben. So wie zum Beispiel bei
deiner Freundin Leonie. Sie hat eine geringe Dosis Digitalis purpurea verabreicht bekommen, du
kennst es wahrscheinlich als „roten Fingerhut. „Aber, wodurch? Ich habe alles gegessen, was sie
gegessen hat.“, antwortete ich. „ Nicht ganz. Wir haben Leonie schon etwas länger beobachtet, um
zu schauen, ob sie ein gutes Versuchsobjekt wäre. Dadurch wussten wir, dass sie an ihren
Fingernägeln kaut. Wir haben ihr das Gift in den Nagellack gemischt, sie hat daran gekaut und das Gift somit in ihren Körper aufgenommen.“
Ich konnte es nicht fassen. Sie hatten Leonie beobachtet? Jetzt hatte ich eine Frage im Kopf: Hatten
sie mich auch beobachtet? Waren sie oder war sogar Timo mein Stalker? Ich sprach ihn direkt
darauf an. Er schaute traurig zu Boden und sagte dann: „Ich bin dein Stalker.“ In meinen Augen
bildeten sich Tränen.

Von Misstrauen un Vertrauen||AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt