In Hamburg angekommen, lenke ich mein Auto in die Einfahrt des Studios von Jakob. Ich habe Jakob angerufen und gebeten, die Jungs ins Studio zu rufen. Mir ist klar, dass Alex wahrscheinlich auch da sein wird. Angespannt und auch etwas aufgeregt, steige ich aus dem Auto und betrete letztendlich das Studio. Ich höre schon die Stimmen meiner Kollegen. „Denkt ihr, er will uns was sagen? Ich mache mir schon Sorgen..", höre ich die Stimme von Maxwell. Die Aussage von Maxwell lässt mich einen Moment ausharren. Wussten sie wirklich nichts davon? Letztendlich stelle ich mir einmal die Frage, ob es eine Frau wert ist, all die Jahre einfach so wegzuschmeißen. Ich atme tief durch und betrete endlich das Zimmer, in welchem sich die Jungs befinden. Alle Augenpaare richten sich automatisch auf mich, als sie meine Schritte hören. Normalerweise liebe ich es, im Mittelpunkt zu stehen. Jetzt gerade ist es mir jedoch mehr als unangenehm. Nervös presse ich meine Lippen aufeinander und schaue unruhig von einem Augenpaar ins nächste. Alle schauen sie mich erwartungsvoll an. Alex ist natürlich auch da. Auch er mustert mich erwartungsvoll. Dass der sich überhaupt traut mir in die Augen zu schauen. Am liebsten hätte ich ihm ein zwei auf die Fresse gehauen. Ich will es jedoch nicht schlimmer machen als es eh schon ist. Froh bin ich nur, dass Theresa nicht dabei ist. Sonst hätte es wirklich schmutzig enden können. „Was ist denn los, John?", reißt Jonas mich nun aus meinen wirren Gedanken. Unsicher mustere ich meinen langjährigen Freund. Er sieht wirklich besorgt aus. Ich ringe mit mir selbst. Kann ich es wirklich übers Herz bringen, das alles zu beenden? Da Jonas und auch die anderen noch immer auf eine Erklärung warten, nehme ich einmal tief Luft und fange an zu sprechen. Noch immer stehe ich mitten im Raum und weiß nicht so richtig, wie ich anfangen soll. Noch einmal denke ich an die Worte von Raphael, streiche sie jedoch sofort wieder aus meinen Gedanken.
„Jungs.. ich wollte mich bei euch für all die Jahre bedanken. Es war echt ne geile Zeit und wir sind zu einer großen Familie geworden. Ich hab die Zeit so sehr genossen; wir haben so viel erreicht. Mehr als ich mir je erträumt hätte. Allein hätte ich wahrscheinlich nicht so lange in diesem Business durchgehalten. Jetzt bereue ich es jedoch, die Zeit nicht noch mehr genossen zu haben." Ich mache eine kurze Pause. Maxwell mustert mich unsicher. Er scheint zu erahnen, was jetzt kommt. „Was meinst du damit?", höre ich die Stimme von Alex und richte meine Aufmerksamkeit auf ihn. Wieder kommt diese Unsicherheit in mir auf. Wäre Raphael jetzt hier, würde es mir wahrscheinlich leichter fallen all das zu beenden. Alleine hier vor meinen Freunden zu stehen, macht es jedoch umso schwerer. Meine Unsicherheit weicht dem weichen Kern in mir. Um mich ein wenig zu beruhigen, atme ich ein paar mal tief ein und aus. Noch immer sind alle Blicke auf mich gerichtet. Ich will das alles nicht wegwerfen, jedoch habe ich keine Wahl. Im Augenwinkel sehe ich, dass Maxwell sich von der Couch erhebt und auf mich zu kommt. „Johnny, was ist denn? Du kannst uns alles sagen, wir sind doch eine Familie." Er lächelt leicht, doch ich sehe ihm an, dass er innerlich mit sich kämpft. 'Bitte Maxwell, lass nicht die Tränen laufen', flehe ich in Gedanken. Ich ziehe Maxwell in meine Arme und drücke ihn fest an mich. Er kann nichts dafür, und trotzdem muss ich mich auch von ihm trennen. Maxwell ist der jüngste von uns, weshalb er sowas wie mein Schützling war. Wenn es irgendwo Probleme gab und er diese nicht alleine bewältigen konnte, war ich immer seine erste Anlaufstelle gewesen. Ich klopfe Maxwell noch einmal auf den Rücken und löse mich dann aus der Umarmung. Eigentlich will ich nicht in die Augen von Maxwell sehen, er zwingt mich jedoch förmlich dazu. In seinen Augen haben sich Tränen gesammelt, weshalb ich meinen Blick senke. So habe ich meinen Schützling nie sehen wollen.
Maxwell wendet sich langsam von mir ab und setzt sich wieder zu den anderen. Meine Pause wird länger als gewollt, weshalb ich langsam weiter spreche. „In den letzten Tagen und Wochen gab es mehrere Zwischenfälle, welche mit der Zeit allgegenwärtig wurden... Und ich habe für mich entschieden, dass ich so nicht weitermachen kann. Ihr seid wundervolle Menschen und vielleicht hätte ich aufhören sollen, als es am schönsten war. Da es jetzt am beschissensten ist, beende ich es eben so. Im Endeffekt will ich nur sagen, dass ich mich von euch trenne. Danke für alles." Noch einmal lasse ich meinen Blick über meine Freunde schweifen und wende mich dann zum gehen. „Warum?", höre ich die tiefe Stimme von Anton hinter mir sagen. Widerwillig drehe ich mich noch einmal um. Ich will antworten, doch mein Blick bleibt an Jonas und Maxwell hängen. Jonas hält unseren jüngsten im Arm, welcher mittlerweile in Tränen ausgebrochen ist. Einen Moment schließe ich die Augen, da auch mir langsam die Tränen hochsteigen. Als ich die Augen wieder öffne, ist es jedoch nicht besser geworden. Mittlerweile haben sich die Tränen in meinen Augen gesammelt und ich sehe alles etwas unscharf. „Frag Alex, er kennt die Antwort.", versuche ich mit fester Stimme zu antworten und verlasse schließlich das Studio. Es hätte alles so schön werden können, doch auch in meinem Leben kommt nach dem Hoch das Tief.
DU LIEST GERADE
Was ist passiert? (Bonez MC FF) *Abgeschlossen*
FanfictionJohn stellt den Jungs seine neue Freundin, Theresa, vor. Mit allen versteht sie sich gut, bis auf Alex. Immer wieder gibt es Streitereien zwischen den beiden, worunter auch John zu leiden hat. Doch was passiert wenn sie sich aus dem nichts vertragen?