Ein halbes Jahr später

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Jacob

Ich blicke aus dem Fenster. Heute, vor einem halben Jahr habe ich zum letzten Mal die echte Thea gesehen. Voller Liebe. Und heute kommt sie zurück, aber verändert. Sie ist mächtig. Sie hat jetzt Kräfte, von denen jeder kaum zu Träumen wagt. Sie wird nicht mehr das Mädchen sein, in das ich mich damals verliebt habe. Sie hat sich schon so oft verändert, aber ihre Seele, sie ist größtenteils Gleichgeblieben. All diese Monate. Ich bin jeden Tag umher geflogen, habe dieses verdammte Tor gesucht. Ich bin nur geflogen, jede einzelne Stunde. Ich habe nicht geschlafen und habe mein Schiff nur noch zerstört. Ich war selbst ein Schatten und eine Hülle. 

,,Jacob?" flüstert eine Stimme sanft hinter mir. Ich drehe mich um. Vor mir steht Elle. Sie blickt in meine Tränen geröteten Augen. Ich weine nie, ich habe nicht einmal geweint, als meine Großeltern gestorben sind. Ich war immer hart und kalt, nur Thea hat mich dazu gebracht, etwas zu fühlen. 

,,Innerlich ist sie noch immer die selbe." meint Elle mit bedrückter Stimme. 

Ich schüttle den Kopf. ,,Nein, ist sie nicht und das weist du selbst."

Meine Schwester streichelt nur meine Wange. ,,Wir müssen los, sie werden jeden Moment kommen."

Ich erwidere nichts und wir gehen langsam durch die Gassen zum Landeplatz. 

Ein schwarzer Flieger landet und ich will am liebsten wegblicken, als sie aussteigt. Ich kenne schon von weitem, dass sie anders ist. Sie trägt nur ein schwarzes Top mit Schnüren in der Mitte und einen Lederminirock. Ihre Haare sind nach gewachsen und sie trägt gemachte Locken. Ihre Stöckelschuhe klacken leicht auf dem Boden und eine Sonnenbrille verdeckt ihre Augen. Sie ist muskulöser und kurviger geworden. Sie bleibt außerhalb des Fliegers stehen. Ich atme nur hörbar aus, aber Elle geht langsam auf sie zu. Beide lächeln und Elle nimmt Theas Hände. 

,,Schön, dass du wieder da bist." meint sie nur und ich erkenne, dass ihr Tränen in den Augen stehen.

,,Ich freue mich auch." flüstert Thea und umarmt sie. Dann blickt sie in meine Richtung. Sie geht langsam auf mich zu und bleibt einige Meter vor mir stehen. 

,,Jack." flüstert sie und nimmt die Brille ab. Kälte umrundet ihre nun komplett schwarzen Augen. Sie will noch einen Schritt auf mich zu gehen, aber ich weiche zurück. ,,Bitte." flüstert sie noch immer, aber ich schüttle den Kopf und drehe mich um. 

,,Das war alles, was ich sehen wollte."


Ein paar Stunden später sitze ich auf meinem Bett. Was habe ich anderes erwartet? Etwa, dass sie doch noch normal ist? Dass sie nicht dazu bereit ist eine ganze Killerliga anzuführen? Dass es zwischen uns immer noch so sein wird, wie zuvor? 


Elle

Die nächsten Wochen tuen die meisten so, als wäre nichts geschehen, aber wir wissen alle, dass sie irgendwann zurück zur Liga muss, zu ihrer Liga. Ich verbringe viel Zeit mit Thea und ja, sie ist anders. Wir hatten recht, sie ist kalt, aber sie hat nicht ihre Gefühle verloren. Aber sie ist vorsichtig, zu vorsichtig. Bei jeder kleinen Regung zuckt ihre Hand zu ihrem Dolch. Sie hat mir noch kein einziges Wort erzählt, über das, was in der Liga geschehen ist. Jacob geht ihr aus dem Weg und sie sprechen fast kein Wort. Ich versuche jeden Tag mit ihm zu reden, aber er ist davon überzeugt, dass es nicht besser wird. 


Thea

Es ist die Nacht der 3.Woche. Ich liege noch wach in meinem Bett. Ich habe die letzten Wochen nicht geschlafen. Jeden Tag versuche ich mit Jack zu reden, aber er lässt mich keinen Millimeter an sich ran. Er gibt mir nicht mal die Change ihm mein neues Ich zu zeigen. Meine Gefühle haben sich nicht geändert. 

Nachdem ich mich noch ein paar Stunden im Bett gewälzt habe stehe ich auf und wenige Minuten stehe ich vor Jacobs Zimmer. Ich weiß nicht wieso, aber ich klopfe ohne nachzudenken. 

Ein kurzes ,Ja?' kommt durch die Zimmertür gedrungen und ich trete ein. Jacob ist anscheinend nicht wirklich überrascht, dass ich es bin. Ich bleibe in der Tür stehen und sehe ihm zu, wie er langsam sein Buch zuschlägt und mir vom Bett aus gefühllose Blicke zuwirft. 

Schließlich setze ich mich zu ihm aufs Bett.

,,Was willst du?" frägt er. 

Ich seufze. ,,Hör zu, ich weiß, du meinst ich bin jetzt gefühlslos und kalt, aber du kennst mich noch nicht."

,,Glaub mir, deine Augen, dein eigentliches Ich. Wenn man alles zusammen zählt kommt man sehr genau darauf."

,,Bitte." flüstere ich. 

,,Was bitte? Es war schon ein Fehler dich hier wieder her zu lassen. Wenn du wirklich so bist, wie ich denke, dann wirst du uns alle ohne mit der Wimper zu zucken töten. Du bist eine Waffe. Glaubst du wirklich, Sanaze hatte gute Absichten? Du bist dazu gemacht um zu töten und du wirst auch nie etwas anderes tun. Warum bist du eigentlich her gekommen? Warum bist du nicht gleich bei deiner Liga geblieben? Was willst du?" 

Jetzt beginne ich zu schreien. ,,MAN, ICH WILL DICH!"

Er sieht mich überrascht an. 

,,Verdammt, ich liebe dich und daran hat auch diese Liga, Sanaze oder sonst wer nichts daran geändert." Ich atme stoßend aus. ,,Gib mir eine Change." 

Und ehe ich mich versehe stürzt Jacob seine Zunge in meine. Mein ganzer Mund beginnt zu pulsieren und ich lehne mich sehnsüchtig gegen ihn. Ich setze mich auf seinen Schoß und meine Haare fallen in sein Gesicht, aber zieht mich daran nur noch näher an sich ran. Er zieht mir mein Oberteil vom Kopf und vergräbt seinen Kopf in meinen Brüsten. Ich ziehe scharf Luft ein und drücke ihn aufs Bett. Er küsst meinen Nacken und ich ziehe an seinem Oberteil. Seine Zunge fährt wieder leidenschaftlich in mich ein und ich beiße sanft an ihr. Er öffnet meinen BH und spielt mit meinen Brüsten. Schließlich geht er nach unten und öffnet meine Hose. Er zieht sie langsam aus und öffnet schließlich auch seine. Mit seinem Mund zieht er langsam meine Unterhose aus, aber ich ziehe ihn an seinen Haaren hoch. Er sieht mich an. ,,Ich liebe dich." und von da an öffnet sich uns die Welt. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 13, 2019 ⏰

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