Titel: Love and Confess
Motto: Es gibt Menschen, die lernt man kennen und solche, die man vom ersten Moment an kennt. Bewertung:10/10boyslovetoread: Dich kenne ich, ohne zu wissen, wer du bist.
"Mom du machst sie komplett peinlich", lachend verbarg Luca sein Gesicht in den Händen. "Wieso das denn?", schaltete sich Dad sichtlich irritiert vom Beifahrersitz ein. Er hatte extra die Surfschule schon gegen Mittag geschlossen, um unsere Tradition des letzte Schultags aufrecht zu erhalten. "Es ist ihr letzter Tag hier, aber alle wissen, wer am letzten Tag aus der ersten Reihe abgeholt wurde. So etwas überdauert sogar die Highschool." Mom schnaubte amüsiert. "Ich parke, wo ich möchte. Ich hasse es dahinten auf der Wiese zu parken, da ist es immer so matschig." Die Albaport Middle School verfügte lediglich über eine extrem geringe Anzahl an asphaltierten Parkplätzen. Vor ein paar Jahren hatten deshalb sogar einige Eltern mithilfe einer Unterschriftenkampagne Beschwerde eingereicht. Die Schule hatte alles abgeschmettert mit der Begründung, dass die Schüler eh noch nicht über das nötige Alter verfügen würden, um Auto zu fahren und sie "Elterntaxis" aus Umweltschutzgründen nicht unterstützen würden. Damals waren Aiden und ich selber noch auf der Middle School und hatten es gut gefunden, da wir sowieso immer hatten den Bus nehmen müssen. "Da kommt sie", aufgeregt lächelnd begann Mom zu winken. "Mom, ich glaube sie hat es gesehen, du kannst jetzt aufhören" Die Autotür des alten, verbeulten Broncos wurde mit Schwung aufgerissen und Fae quetschte sich zu uns auf die Rückbank. Ich saß in der Mitte ,eingequetscht zwischen der Tasche meiner Schwester und den Beinen meines Bruders. "Hallo alle zusammen", sie beugte sich kurz nach vorn, um Mom und Dad ein Küsschen auf die Wangen zu drücken. "Hallo meine Süße, wie war's?" "Mom lass uns abhauen, ich erzähle zu Hause. Gott bin ich froh, dass ich nie wieder hier her muss." Ich sah Dad im Außenspiegel schmunzeln, als Fae einen letzten Blick auf das alte gelbe Backsteingebäude warf. Ich konnte in diesem Blick genau die Gefühle sehen, die auch mich begleitet hatten, als ich diese Schule verließ. Einerseits der Enthusiasmus des Neuanfangs an der Highschool, das Entdecken einer neuen Welt, aber andererseits auch die traurige Gewissheit,dass die Lebhaftigkeit des Alltags an der Albaport Middle School schon bald verblassen und zu Erinnerungen werden würde. Ich legte einen Arm um Faes Schultern und sie lächelte mich träge an. Mom setzte den Wagen zurück und kaum hatten wir das Schulgelände verlassen, kurbelte sie ihr Fenster herunter. Der Tag war warm und mild und der Geruch des Meeres zog ins Auto. Die Luft schmeckte salzig als wir in unsere Wohnsiedlung einbogen. Kleine Reihenhäuser standen am Anfang der Straße und erschufen durch die mit Efeu oder Rosen bewachsenen Mauern eine Idylle wie ich sie nur aus Albaport kannte. Mom lenkte den Wagen auf unsere Einfahrt. Als Mom mit Luca schwanger wurde, wollten meine Eltern eigentlich ein Haus am Strand kaufen, aber leider hatte ihnen das nötige Kleingeld gefehlt. Unser Haus befand sich zwar nicht direkt am Strand, verfügte aber durchaus über ein maritimes Flair. Obwohl es nicht besonders groß war, umschlang eine Veranda den wettergegerbten grauen Stein mit den grau-grünen Fensterläden. Meine Mom fand schon seit Jahren, dass ein neuer Anstrich dringend von Nöten sei, Dad weigerte sich jedoch. Er fand die "alte Lady", wie er unser Haus liebevoll zu nennen pflegte, verdiene einen Look der ihr steht und shaby-chick sei definitiv perfekt. Nachdem wir unseren ganzen restlichen Schulkram aus dem Auto geholt und über die Veranda in den Flur verfrachtet hatten, gingen wir alle gemeinsam in die Küche. Zu fünft war es schon etwas eng, aber niemand beschwerte sich. Mom verteilte die Aufgaben. Fae und ich sollten Gemüse schneiden für die Salate, Dad den Grill startklar machen und Luca den Tisch decken. Mom backte uns währenddessen ein Brot. Als Dad und Luca sich nach draußen verzogen hatten, begannen Mom und Fae eingehend über die letzten Tage zu sprechen. Erst jetzt fiel mir auf, wie fertig Fae aussah. Unter ihren schönen blauen Augen lagen tiefe Schatten, ihre braunen Locken lösten sich langsam aus dem Zopf und ihr Körper wirkte müde und kraftlos. Mom zögerte kurz, bevor sie die nächste Frage stellte: "Fae, wie geht es Cassie jetzt?" Cassie war schon seit langem eine enge Freundin von Fae mit der Mom jedoch nie viel anfangen konnte. Cassies Eltern waren Immobilienmakler und arbeiteten viel, weshalb Cassie schon immer häufig allein zu Hause war. Mom fand es nicht gut, dass Fae bei ihr zu Hause alles durfte, weil nie jemand da war, der Verbote aussprach. Einmal hatte Fae sich bei Cassie die Haare gefärbt. Daraufhin hatte Mom wutentbrannt bei Cassies Mom angerufen, diese wusste nichts von der ganzen Aktion und vertröstete Mom damit, dass die Farbe ja wieder rausgehe. Seufzend begann Fae rote Paprika abzuspülen. "Ich weiß auch nicht. Sie heult immer noch jeden Abend rum und am Anfang hat sie mir ja auch echt leid getan, aber mittlerweile bin ich auch nur noch genervt davon. Ich will keine schlechte Freundin sein, aber-" "Das bist du auf keinen Fall", fiel Mom ihr augenblicklich ins Wort, "Du hörst dir jetzt nächtelang das ganze an und irgendwann muss auch mal gut sein, zumindest kann sie dich nicht jedes Mal bis spät in die Nacht wachhalten, das geht doch nicht." Meine Anwesenheit war offenbar in Vergessenheit geraten, denn als ich nun eine Frage stellte, schauten die beiden mich überrascht an: "Was ist denn mit Cassie?" Fae trocknete die Paprika und legte sie auf das Schneidebrett vor mir. Ich begann die Kerngehäuse zu entfernen. "Sie hat Liebeskummer.", warf Mom ein während sie den Teig knetete. Ich zuckte die Achseln. " Aha und wegen wem?" Fae verschwand kurz aus dem Raum und kam mit ihrem Handy zurück. "Die Küche ist handyfreie Zone, Felicia", mahnte Mom streng. Die Gespräche am Tisch und in der Küche waren Moms Meinung nach die Basis eines guten Familienlebens, daher hatte sie Störfaktoren aus dieser Zone verbannt. "Ja Mom, nur ganz kurz, ich muss Alex ein Bild von Parker zeigen." Sie öffnete ihr Instagram und zeigte mir ein Bild mit einem Surfer, welcher lässig sein Board aus den Wellen trug. Er grinste darauf schief und seine Haut hatte die Farbe von dunklem Karamell. Das Bild war sein einziger Post und hatte über 600 Likes. Wie hätte ich dieses Bild vergessen können? "Zeig mal", Mom nun auch neugierig geworden, schielte hinter uns auf den Handybildschirm. "Oh na gut, das kann man ja schon ein bisschen verstehen." Fae und sie kicherten. Ich musste unweigerlich an mein Zusammentreffen heute morgen mit Parker denken. Kurz überlegte ich Fae davon zu erzählen, ließ es aber doch bleiben. "Jedenfalls lief da was zwischen Parker und ihr und von einem Tag auf den anderen hat er sie abserviert, mit der Begründung es wäre nicht das richtige für ihn, Na klar, der hat doch nur drauf gewartet bis sie in ran lässt, so wie bei allen anderen auch." ,sichtlich genervt malträtierte Fae nun eine Tomate. Wie bei allen anderen auch? Offenbar war Parker ein ziemlicher Frauenheld, was ich schade fand. Auch wenn es nur ein kurzer Moment gewesen war und er zuvor dafür gesorgt hatte, dass wir zu spät kamen und keinen Parkplatz hatten, hatte er auf mich sympathisch gewirkt. Im Radio lief unterdessen "Back to Black" von Amy Winehouse an, meine Mom drehte die Musik lauter und begann ihre Hüften im Takt der Musik zu wiegen. Leidenschaftlich sang sie den Refrain mit und auch Fae bewegte sich langsam zur Musik. Lächelnd beobachtete ich wie meine Mutter meine Schwester herum drehte. Schon als Kind hatte ihre Stimme mir immer das Gefühl von zu Hause vermittelt, sie erfüllte die Räume mit Wärme und Geborgenheit. Müsste ich ihr eine Farbe zuordnen, wäre es orange. Die Leuchtkraft dieser Farbe ließ die kleine, zarte, schwarze Frau aus Albaport auf einmal wie ein Weltstar auf dem roten Teppich wirken.Mein Dad kam durch die Küchentür hinein, angelockt vom Soul, der durch unser Haus strömte. Auch er tanzte nun mit Mom und Fae auf dem kleinen Raum. Verliebt schaute er meine Mom an und sie schaute glücklich zu ihm auf. Ihre kurzen Afrolocken wippten fröhlich im Takt der Musik und das weiße Sommerkleid bildete den perfekten Kontrast zu ihrer Haut. Doch auch an Mom und Dad waren die Jahre nicht spurlos vorüber gegangen, Lachfalten zeichneten ihre Augen und Dads Bart war mittlerweile mehr grau als braun. Doch sie hatten einander behalten, waren immer noch zusammen, nach all der Zeit und ich merkte, dass ich mir genau das wünschte. Jemanden mit dem ich lachend der Zeit die Stirn bieten konnte.

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Schwarz. Schwul. Schön.
Teen FictionTitel: Schwarz. Schwul. Schön Motto: Sei einzigartig, frei und wunderbar. Bewertung:?/10 Boyslovetoread: Ich bin mir sicher, dass wir das zusammen schaffen, Alex. Sep 22nd 2018 Alex hat einen Buchblog. Gern zog er sich zum Lesen und Einträge verfas...