Als ich ich den kleinen Schock verdaut hatte, legte ich den grünen Schein wie gewohnt in die Salonkasse und begab mich zu meinem Arbeitsplatz um diesen von Zayns Haare und den Farbresten zu befreien.
Christina stand derweil vorne am Tresen und rechnete mit ihrer letzten Kundin ab. Als sie das Geld entgegennahm und die Kasse öffnete, runzelte sie ein wenig die Stirn.
Vielen Dank für Ihren Besuch, und einen schönen Tag noch! Sie verabschiedete jeden ihrer Kunden mit einer Engelsgleichenstimme und ihrem zuckersüßen Lächeln. Diese Frau liebt ihren Job.
Der Salon war leer und alle warteten auf ihre nächsten Kunden, also nutze Christina den Moment um mich darauf aufmerksam zu machen, dass wir zu hohe Bargeldbestände in der Kasse hätten und wo diese so früh schon herkommen würden.
Nun ja, fing ich an, ein alter Bekannter hatte eben kurzfristig ein kleines Umstyling von mir und hat mir ein wenig Trinkgeld da gelassen.
Christina lachte nur ämusiert. Alles klar, dann nimm dir bitte auch dein Geld aus der Kasse damit ich Damon nicht wieder zur Bank jagen muss.Oh man, Damon hätte sich bestimmt gefreut nochmal eine halbe Ewigkeit durch Hamburg zu laufen. Spaß beiseite, aber der gute hat hier nicht wirklich viel zu tun, außer den Laden sauber zu halten und die Kunden zu bedienen. Das erste Lehrjahr ist das langweiligste in der Friseurlehre.
Als ich den Platz sauber hatte warf ich einen Blick in unsere Terminübersicht und stellte fest, dass mein nächster Kunde erst in 1,5 Stunden kam, also fing ich an das Lager auf Vollständigkeit zu überprüfen um nicht ganz überflüssig im Laden herum zu stehen.
Damon verfolgte mich auf Schritt und Tritt, da Christina mich zu seiner Anleiterin gemacht hatte, also band ich ihn mit ein in meine Planung.
Ich fand Damon schon immer ein wenig geheimnisvoll, ich meine, wir alle kenne nur seinen Namen und wissen, wie alt er ist, aber da hörte es auch schon auf. Da er dunkle Haare, einen wunderschönen dunklen Teint und dunkle Teddyaugen hat gehe ich davon aus, dass er aus einem der südlichen Ländern kommen muss, aber er hatte seit Beginn seiner Ausbildung nie darüber gesprochen. Jedenfalls nicht in meinem beisein.
Als ich gerade beschloss meine Gedanken wieder voll und ganz der Arbeit zu widmen, schmiss ich auch schon die erste Sache um. Eine, natürlich volle, Packung Blondierungspulver. Angepisst dreht ich mich direkt um, um mir Handfeger und Schaufel zu holen um den Mist wieder aufzuräumen.Damon stand bis eben neben mir, da war ich mir ziemlich sicher, aber als ihm gerade befehlen wollte, Christina von dem Mist zu erzählen, war er verschwunden. Ich beschloss die Kosten einfach auf unsere Personaleinkaufsliste zu packen, so dass die Kostenabdeckung schonmal erledigt war.
Nachdem ich dies erledigt hatte, fegte ich endlich den blauen riesen Haufen mitten in unserem Lager auf, als ein kleines Tütchen zwischem dem blauen Teufel zu vorschein kam.
Ich wischte das restliche Pulver von dem Tütchen und steckte es mir schnell in die Tasche, bevor Christina mich in dieser unerklärlichen Situation vorfand. Ich meine, wie soll ich das bitte erklären?
Beim Tresen angekommen erzählte ich Christina die ganze Story bevor sie auf die Idee kam, dass der Scheiß von mir stammt. Warte mal, dass hast du in der Blondierung gefunden?, es klang wirklich wie in einer schlechten Folge von Narcos oder Breaking Bad, also konnte ich ihren misstrauischen Ton komplett nachvollziehen. Ja, sagte ich selbstbewusst, ich tollpatsch bin gegen das Regal im Lager gelaufen und dabei habe ich die Dose umgeworfen.
Keine Antwort.
Christina bitte, du denkst doch nicht, dass ich was damit zu tun habe? Ich meine, wie dumm wäre ich denn dir das zu zeigen?, mittlerweile hatte sich meine Stimmenlage so verändert, dass ich fast schon ängstlich stotterte. Nicht, weil ich was mit den drogenn zu tun hatte, sondern weil ich Angst um meinen Job hatte.
Derweil kam Damon von der Toilette und verschwand im Lager.
Christina beachtete nurnoch das Tütchen in ihrer Hand. Eine Antwort bekamm ich nicht.
Angepisst ging ich wieder richtung Lager um mich meiner Arbeit zu widmen. Damon hatte seinen Kopf gerade in die neue Lieferung Shampoos gesteckt und ordnete die verschiedenen Produkte in das dafür vorgesehene Regal ein.
Wenn du schon dabei bist, kannst du gleich die Regale im Salon nach Beständen überprüfen und die fehlenden Shampoos einsortieren!, befahl ich ihm, in einen Ton, der mir im nachhinein leid tat.
Was ist dir denn über die Leber gelaufen? Ist alles in Ordnung?
Ich wusste nicht, ob ich ihm das anvertrauen sollte, ich meine, was wenn er..
Ach Lucy, er ist gerade mal 16, was ist bloß los mit dir?
Ich beschloss ihn gekonnt zu ignorieren.
Jeder hat doch diesen einem Menschen in seinem Umfeld, der besser forschen kann als das FBI, hello, das bin in diesem Fall ich. Mich ließ dieses dämliche Tütchen nicht aus dem Kopf, ich meine, wie zum Teufel ist das dahin gekommen? Zu uns in den Salon?
Christina war so sauer, dass ich stark an ihrer Schuld zweifle, Amy hatte meines erachtens garkeinen Kopf für sowas und ist, genau wie ich, einer dieser Menschen, die Drogen und ihren Konsum mehr als verabscheuen. Blieb nurnoch Damon, aber dieser ist gerade mal 16 und hat vor kurzen seine Schule abgeschlossen.
Ich erinnerte mich an die ganzen Filme und Serien, in welchen es um Drogen und deren Handel ging, auch in ihnen handelten teilweise Kinder. Wenn man überlegt, dass keiner von uns wusste, was in Damons Leben vor dem Salon passierte, läuft es mir kalt über den Rücken. War er der Dealer, bzw. der Verantwortliche für meinen heutigen Fund?
Der heutige Tag verlief ganz merkwürdig. Damon und ich gingen uns so gut es eben nur ging aus dem Weg. Christina sagte mir nicht mal Tschüss zum Abschied und ich beschloss kurzerhand meine Pause gegen den früheren Feierabend zu tauschen. Mein Tag endete also um siebzehn Uhr.
Auf dem Weg zu meinem Auto rief ich Haley an und erzählte ihr, was passiert war.
Das war aber kein Kreativer Dealer!, lachte sie ins Handy.Haley, was soll ich denn jetzt machen? Hätte ich Christina nichts erzählen sollen? Ich meine, jetzt denkt sie ICH würde den scheiß verticken.
Mach dir keinen Kopf Süße, jeder der dich wenigstens ein bisschen kennt weiß, dass du der letzte Mensch wärst, der Drogen anrühren würde, in welcher Form auch immer. Versuche einfach das Gespräch morgen nochmal mit ihr zu suchen und dann sehen wir weiter!
Hmm, mal sehen. Aber danke für deine Worte.
Wie ich dieses Mädchen liebe, sie ist einfach immer für einen da.
Zuhause angekommen, begrüßte mich mein riesiges Fellbaby wieder und gab mir die ganze Liebe wieder, die ich über den Tag gebraucht hätte. Jeder Hundebesitzer weiß, was ich meine.
Ich schmiss meine Tasche auf die kleine Sitzbank in meinem Flur und schmiss mich erstmal gefrustet ins Bett, Kc natürlich hinterher. Ich erzählte ihm wie jeden Tag von meinem Tag und er hörte mir gespannt zu. Lächeln und besser gelaunt als zuvor gab ich ihm einen Kuss auf seinen knuffel Kopf und machte mich an mein Mittaag/Abendessen. Ich kochte mir eine Vegane Lasagne aus Tofu und Zucchini, nein, ich bin keine veganerin, aber diese Lasagne schmeckt 1000mal besser, also die übliche mit Hack und Nudeln.
***Riiiiiiing!***
Kc stürmte wie wild zur Tür und bellte das ganze Haus zusammen.
KC! Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du das lassen sollst!Er hatte mir schon so oft den Weg zur Packstation eingebrockt, dass ich echt überlegen muss, ob ich mir überhaupt nochwas bestellen sollte, da die Postboten immer vor Angst den Zettel, Nicht angetroffen!, in meinen Briefkasten warfen.
Als ich die Tür öffnete, stand dort keiner. Genervt wollte ich gerade die Tür zumachen, als Kc sich zwischen meinen Beinen durchkuschelte und an dem kleinen Päckchen auf meiner Fußmatte schnüffelte. Ich hob es hoch und stellte es erstmal auf die Kommode in meinem Flur, da kein Empfänger draufstand. Wie aus dem nichts fing er an, wie ein verrückter zu bellen. Sein Killerblick war auf das Päckchen gerichtet. Was ist denn los mit dir mensch??, ich beschloss das Päckchen aufzumachen, doch das gefiehl ihm arnicht. Er sprang auf seine Hinterbeine und riss es mir aus der Hand.
Er wollte mich vor irgendwas beschützen...
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Please Daddy ❤️
RomansaDie 19-Jährige Lucy führt ein stinknormales Leben in der schönsten Stadt der Welt. Sie hat eine gute Lehre gemacht und lebt jetzt ihr normales Leben als Teenager, bis sie auf Zayn trifft, der nicht so auf „normalos" steht. Oder doch? Erfahre, was d...