3.Kapitel

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3.Kapitel

Automatisch entzog ich ungewollt der Frau meiner Hand und fuhr damit über mein neues, unbekanntes Gesicht. Das Mädchen im Spiegel hatte brustlange schwarze Haare, die ihr asiatisches Gesicht umrandet und das Gesicht dadurch schmaler wirken ließ. Ihr Gesichtsform hatte das typische Schönheitsideal der Koreaner, das V-förmiges Kinn und die hohen Wangen. Ich fragte mich, ob es natürlich war oder sie sich bereits unter das Messer gelegt hatte. Egal, ob sie es gemacht hatte oder nicht, sah ihr Gesicht perfekt aus. Man könnte glatt meinen, dass sie ein Idol wäre. Vielleicht ist es sie auch, von der ich jedenfalls noch nie etwas gehört hatte. Ganz bestimmt würde ich mich an sie erinnern, schließlich besaßen wir beide den gleichen Vornamen. Das einzige was an am Gesicht störte, waren eindeutig die funkelnden (A/F) Augen. Die Frau, die sich meine Mutter nannte, sagte mir, dass ihre Tochter, in dessen Körper ich gerade steckte, vor dem Unfall braune Augen besaß.

Nachdem der Arzt und die Frau zu Ende geredet hatten, nahm mich der Arzt für weitere Untersuchungen mit. Besonders gründlich untersuchte er meine (A/F) Augen. Für ihn waren sie genauso merkwürdig wie für meine Mutter. Es wäre besser sie so zu nennen, wenn ich meine wahre Identität wahren will. Außerdem habe ich die Befürchtung, dass sie es dem Arzt sofort erzählen und mich dann in die Psychiatrie einweisen lassen könnte. Aus diesem Grund halte ich lieber die Klappe über mein echtes Ich, bis die richtige Zeit gekommen ist.

Nach meiner Untersuchung wurde ich mit dem Rollstuhl in mein Zimmer gerollt. Keine Ahnung wieso ich in einer saß, obwohl ich laut stark gesagt hatte, dass ich keins benötigte. Der Arzt war der Meinung, dass ich wegen meiner Kopfverletzung einen plötzlichen Schwindelanfall bekommen könnte. Nun saß ich leicht schmollend im Rollstuhl und ließ mich von einer anderen Krankenschwester ins Zimmer bringen. Als ich die Tür öffnete, staunte ich nicht schlecht als ich ein weltweites bekanntes Gesicht im Zimmer entdeckte. Es war Chanyeol von EXO! Wieso ist er hier? Anscheinend hatte ich die Frage laut gestellt, denn gleich daraufhin gab mir meine Mutter sofort eine Antwort: „Das ist Park Chanyeol. Er ist dein bester Freund seit euer Zeit in Sandkasten." „Wie ein Sänger ist mein bester Freund?", hinterfragte ich mit großen Augen und erwiderte dabei das Winken von Chanyeol. „Annyong, (V/N). Ich hab von Hyung gehört, dass du einen Unfall hattest. Wieso warst du im Wasser, obwohl du nicht schwimmen kannst? Und warum noch dabei angezogen?", bombardierte er mich gleich mit Fragen. Er kam auf mich zu und packte mich sanft an den Schultern und kniete sich mit mir auf Augenhöhe und sah mir in die Augen. Groß wurden seine Augen als sich unsere Blicke trafen. „Warum sind deine Augen (A/F)?", war seine darauffolgende Frage. In seine Augen konnte ich Besorgnis sehen, aber auch Verständnislosigkeit und Wut stand in ihnen geschrieben. Trotz allem ließ mich seine Nähe rot werden und ich wurde leicht verunsichert, weil ich 1. Noch nie einem Mann noch nie so nahe gekommen war und 2. War er auch noch ein Idol. „Uhm... u-u-um ehrlich zu sein, h-h-habe ich nicht null Ahnung wieso i-i-ich im See gelandet bin und wieso meine Augen plötzlich eine andere Farbe haben. I-I-Ich erinnere mich an nichts", gab ich stottern von mir. Wie gerne würde ich mich wegen dem Gestotter selbst ohrfeigen und einfach aufstehen und abhauen, jedoch blieb ich sitzen und biss mir stattdessen auf die Unterlippe. Augenrollend nahm der Sänger seine Hände von mir und erhob sich augenrollend von seiner knienden Position. „Denkst du wirklich ich falle auf sowas rein?", murrte er und griff sich in sein Haar. Für ihn schien meine andere Augenfarbe nicht von Interesse zu sein, sondern eher mein Gedächnisverlust. „Es stimmt, Chanyeol. (V/N) hat tatsächlich ihre Erinnerung verloren", kam mir meine Mutter unbewusst zur Hilfe. Sie sah Chanyeol mit einem traurigen Lächeln an. „Mir ist es schleierhaft, dass sie weiß wie du heißt, aber ihre eigene Familie vergessen hat", gab sie traurig von sich, während sie in ihre Tasche griff und ihr Handy rausholte. „Ich werde Joon anrufen und ihn aufklären, wie es um (V/N) steht", teilte sie mit, ehe sie aufstand und das Zimmer verließ. Während sie raus schlenderte, sah ich ihr hinterher und fragte mich, ob Choi (V/N) im Gegensatz zu mir ein gutes Verhältnis zu ihre Familie hatte und wie sie vom Charakter her war.

Nun war ich allein mit dem Sänger und anscheinend Choi (V/N) bester Freund seit Kindertage. Eine Stille herrschte zwischen uns. Ich hatte nun wirklich keine Ahnung worüber ich mit ihm reden könnte. Chanyeol lief zum Krankenbett rüber, nachdem er kurz zu mir rüber gesehen hatte und setzte sich hin und stürzte seinen Kopf in seine Hände. Von ihm war ein tiefer Seufzer zu hören. Leicht besorgt stand ich vom Rollstuhl auf und setzte mich neben ihn. „(V/N) erinnerst du dich wirklich nicht an mich oder tust du nur so?", sagte er plötzlich unerwartet und neigte seinen Kopf in meine Richtung. „Nein, ich erinnere mich wirklich nicht an dich", gab ich ehrlich zu. Meine Aussage war nicht gelogen, immerhin kenne ich ihn ja nicht, deswegen kann ich von ihm keine Erinnerungen haben. Enttäuscht drehte er sein Kopf weg und sah lieber raus als zu mir. Ich legte ihm meine Hand auf seinen Rücken und strich darüber: „Es tut mir leid." „Warum entschuldigst du dich?", kam es sofort vom ihm rausgeschossen. „Weil es für dich sicher schwer sein muss deine beste Freundin so zu sehen. Immerhin kennst du sie schon seit klein auf", machte ich ihm eine Erklärung und biss mir gleich danach auf meine Zunge. Wie dumm kann ich nur sein und so zu sprechen als sei ich nicht Choi (V/N), Chanyeols beste Freundin. Hoffentlich hat er nichts davon gemerkt, sondern war weiterhin damit beschäftigt aus dem Fenster zu gucken. Nein, ich wurde enttäuscht, denn er setzte sich sofort kerzengerade hin und guckte mich mit seinen großen, braunen Augen an. „W-Warum sprichst du in der anderen Form?", diesmal lag es an ihm zu stottern. „Naja, Ich... weil ich meine Erinnerung verloren habe", äußerte ich ohne schnell eine gute Lüge parat zu haben. Sofort schlug er meine Hand von seinem Körper weg und drückte mich aufs Bett runter und kam mir gefährlich nahe ans Gesicht. Seine Augen funkelten wütend und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Schmerzhaft wurde ich von ihn an den Schultern gepackt und drückte leicht zu. „Was? Lass los", befahl ich ihm schroff und versuchte mich aus der Situation zu befreien. Er machte mir gerade Angst.

„Wer bist du und was hast du mit der richtigen Choi (V/N) gemacht?"


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Hallo,
diese Geschichte werde ich nicht weiter verfolgen bis ich Kommentare zu dieser Idee kriege. Ist es so verkehrt zu wissen, wie es bisher angekommen ist?

The Escape (Taehyung X Leser)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt