10.Kapitel

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10.Kapitel

„Ich hab gehört was passiert ist und bin sofort wieder zurück nach Korea", sprach er zu mir. Er kam auf mich zu, während ich immer ein paar Schritte nach hinten ging. Ich wollte ihm nicht zu nahe stehen, da er ja nicht mein Freund ist, sondern von der Besitzerin diesen Körpers. Ich hätte auch ein schlechtes Gewissen falls unsere Lippen sich berührten. „Bleib stehen wo du bist", meinte ich, während ich mir die Vase mit den Blumen schnappte und es werfbereit hielt. Er soll ja nichts Perverses an mir ausprobieren. Bei meiner Warnung blieb er wie angewurzelt stehen und bedachte mich mit großen Augen. Entweder war er überrascht, dass ich ihn bedrohte oder dass ich mich nicht vor Glück um seinen Hals geschmissen hatte.

Meine Mutter und der Arzt sahen mich genauso an geschockt an wie Taehyung. Alle, bis auf ihm konnten entdecken, dass ich mich unwohl fühlte. Aus diesem Grund kam mir meine Mutter zur Hilfe. Sie legte Taeyhung eine Hand auf die Schulter und kam zur Wort: „Nimm es ihr nicht übel Taehyung. Sie hat ihr Gedächtnis verloren." Zum Glück verstand er es und sah mich stattdessen an. Viel eher starrte er mich an. Zu gerne würde ich jetzt gerne wissen, was er über mich dachte.

Erleichtert sah ich meine Mutter wegen ihre Hilfe dankbar an. Sie erwiderte es mit einem Lächeln und sah meine Kleidung danach an. „Die Sachen gehören deinem Bruder", äußerte sie. „Warum hast du nicht meine Sachen geholt?", entgegnete ich mit einer erhobenen Augenbraue und wich die fragende Blicke von Taehyung aus. Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange und spielte nervös mit meiner Kleidung. Hatte er möglicherweise erkannt, dass ich in Wahrheit nicht seine Freundin bin? Hoffentlich nicht, denn dann könnte ich nichts erzählen, da ich selbst nicht die leiseste Ahnung hatte wie so etwas passieren konnte. Normalerweise liest man sowas ausschließlich in Büchern! Eigentlich ist sowas schlicht unmöglich! Trotz allem ist es mir aus irgendeine weise passiert. Ich musste rausfinden, wie es dazu kommen konnte.

„Naja, ich hatte nichts Passendes gefunden für ein Aufenthalt im Krankenhaus. Die einzige Dinge, die du im Schrank hängen, hast sind nur Kleider oder Röcke. Hosen hast du so gut wie keine und wenn du welche hast, reichen sie dir höchsten nur bis zum Po", riss mich meine Mutter aus meine Gedankengänge raus und erzählte, weshalb ich die Sachen von Joon trug anstatt meine eigene Kleidung. Mein Unterkiefer klappte vor Entsetzen auf als ich das hörte. Wie konnte man nur Kleider und Röcke ständig tragen? Was für ein Art Mädchen ist eigentlich Choi (V/N)? Je mehr ich von ihr höre, desto mehr kommt es mir so, als sei sie eins dieser dämlichen und arroganten Biester in der Highschool.

„Also ich finde diese Kleidung eigentlich ganz bequem", teilte ich schultern zuckend mit und setzte mich auf mein Bett. Ich fühlte mich frischer, nachdem ich mich endlich geduscht und Zähne geputzt hatte. Im Moment war ich wirklich vor, dass ich mich richtig entschieden habe doch gleich duschen zu gehen, als meine Tante und Cousine weg sind. Wenn ich es nicht gemacht hätte, würde ich mich bei meinem Anblick schämen. Ich meine, Taehyung ist ein Idol und als dieser muss er stets gepflegt aussehen. „Eomma, du kannst übrigens jetzt Taehuyng loslassen", meinte ich zu meiner Mutter, die Taehyung immer noch an der Schulter festhielt. Glucksend ließ sie los von ihm und bedachte ihn mit einem entschuldigenden Lächeln. Er winkte es jedoch ab und verbeugte sich höflich vor ihr.

„Dürfte ich jetzt meine Patientin untersuchen?", fragte der Doktor höflich, aber bestimmt an meine Mutter und Taehyung gewandt. Ich konnte ihn in meine Gedanken einfach nicht als ‚mein Freund' bezeichnen. „Sicher, können Sie das. Wollen Sie sie einfach mitnehmen oder hier untersuchen?", hackte meine Mutter nach. Sie gesellte sich zu mir und sah den Doktor gespannt an. Danach fingen sie ein Gespräch an, welches mich null interessierte, deswegen sah ich mich im Zimmer um. Meine Augen blieben bei Taehyung hängen, der Mutter nachgemacht hatte und sich neben mich stellte hatte. Als er dies tat konnte ich spüren wie mein Gesicht rot wurde, da nicht alle tage ein Idol neben einen steht. Während er beschäftigt war das Gespräch zwischen meiner Mutter und dem Doktor zu lauschen, nutze ich den Moment um ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. In echt sah er viel heißer und gutaussehender aus als auf Fotos oder Videos. Ein enttäuschtes Seufzen ließ ich raus, als ich feststellte, dass er leider nicht zu mir gehörte, sondern zu jemand anderen. Leider hörte er dies und sah in meine Richtung und lächelte mich mit seinem berühmten Boxlächeln an. Ertappt und noch heißer im Gesicht sah ich zur Seite und hoffte, dass ich nicht irgendwas dummes tuen oder sagen würde.

„Wollten Sie mich nicht untersuchen, Herr Doktor?", versuchte ich mich aus der Situation zu retten. Ich war nicht bereit für ein Ernsthaftes Gespräch mit Taehyung. Zumindest nicht in einem Krankenhaus. Wenn wir woanders wären, wär es kein Problem...schätze ich jedenfalls. Nach einem Nicken scheuchte er meine Mutter und Taeyhung aus dem Zimmer und untersuchte meinen Kopf und Augen. Ein weiteres mal konnte er nichts Ungewöhnliches darin finden. Als er die Wunde an mein Kopf sah, welche ich nach dem Unfall am See hatte. „Bitte schonen Sie sich noch eine Weil", gab er mir einen Rat. „Das werde ich machen", stimmte ich ihn zu und sah ihn mit einem Lächeln an. „Wenn Sie es machen, dürfen Sie heute nach Hause", äußerte er und grinste mich an, als er mein aufhellenden Gesichtsausdruck sah. Danach verabschiedete er sich von mir und ließ meine Besucher rein.

„Eomma, ich darf nach Hause", rief ich glücklich und riss meine Arme in die Luft. Ich bin sogar vom Bett gehüpft und sprang jetzt stattdessen im Zimmer rum. Die Gelächter von den beiden konnte ich hören, aber im Moment war es mir egal. Ich freute mich einfach endlich was anderes sehen zu können, außer das Krankenhaus. Dann hätte ich endlich die Gelegenheit Südkorea näher kennenzulernen, schließlich war ich noch nie hier. Abrupt blieb ich bei den Gedanken stehen. Meine Mundwinkel sanken nach unten. Eigentlich wollten meine Schwester und ich immer hier her. Und das zusammen. Traurig ließ ich mein Kopf hängen. Doch es änderte sich schnell als Arme sich um meine Hüfte schlangen und sich ein Kopf auf meine legte. Ich konnte einen männlichen Geruch wahrnehmen. „Sein nicht traurig", murmelte Taeyhung und rieb seine Wange an meinen Kopf. In seiner Umarmung fühlte ich mich das erste mal geborgen. Ich vergaß sogar, dass er ein Idol war und nicht mein Freund ist. Ich blendete meine Mutter aus.

Wie es kommen musste, wurde ich aus meiner Blase gerissen, weil Taehyung in mein Ohr murmelte: „Egal, was dich gerade traurig macht. Ich werde immer an deiner Seite sein, Choi (V/N)."

The Escape (Taehyung X Leser)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt