Die kleine Hexe sah einfach hinreißend aus in dem dunkelblauen rückenfreien Kleid, das einen runden, lockergerafften, tiefen Ausschnitt besaß. Es umschmeichelte eng ihre Taille und viel ab da dann locker bis zu den Knien hinab. Eine weitere Raffung auf der rechten Seite ihrer Hüfte ließ den Rock leichte wellenschlagen. Ihr ganzes Outfit wurde durch die elegante Hochsteckfrisur unterstrichen, zu der ihr mahagonifarbenden Haare gebändigt wurden. Ihr Anblick war ein Augenschmaus - einfach köstlich!
Ich stellte mein Weinglas zurück auf den Tisch. Es war ein exzellenter trockener Weißwein, der die Zunge umschmeichelte. Beidem hatte sich das viele Geld wirklich gelohnt.
„Also, was denkst du nun?" Fragte ich erneut. Es interessierte mich wirklich. In einem Augenblick verschlangen mich ihre Augen und ihr Körper reagierte auf meine Nähe und in nächsten, wirkt sie abweisend und distanziert. Ich wurde aus ihr einfach nicht schlau!
Sie nippte noch mal kurz an ihrem Wein, ehe sie das Glas abstellte. Ihre silbergrauen Augen, die durch einen dunkelblauen Liedschatten betont wurden, begegneten meinem Blick und erwiderten ihn ohne Scheu - interessant. Sogar beim Zuprosten hatte sie sich nicht gescheut und hatte den Augenkontakt nicht einen Moment unterbrochen. Dieses Benehmen war mir schon vorher bei ihr aufgefallen, aber noch nie so bewusst wie jetzt. So ein Verhalten war ich nicht gewohnt. Im Normalfall hielten andere es kaum zehn Sekunden aus, mir in die schwarzen Augen zu schauen. Sogar Carola, Ana und Hektor - drei nicht gerade schwache Dämonen - wanden relativ schnell ihre Augen ab, um mich nicht herauszufordern. Doch die kleine Hexe schien sich darüber keine Gedanken zu machen - wirklich sehr interessant! Vielleicht lag es an dem Alkohol, den sie schon intus hatte - dämonisch guter Geruchsinn -, oder auch nicht. Aber das interessierte gerade nicht, wichtig war das Ergebnis: rosige Wangen und genug Mut den Augenkontakt Stand zu halten.
Nach ein paar Sekunden bekam ich endlich eine Antwort auf meine Frage. „Mir geht gerade durch den Kopf, dass ich wahnsinnig Hunger habe."
Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen und ich lehnte mich etwas zu ihr. „Ehrlich?"
Sie lief knallrot an, als sie die Doppeldeutigkeit ihrer Worte bemerkte. „Verdammt, ich... ich..." stotterte sie. „Ich mein doch nicht auf dich. Versteh das bitte nicht falsch, du siehst echt gut aus in diesem Anzug. Aber..."
„Tu ich das?" unterbrach ich sie.
Sie wurde, wenn möglich, noch röter. „Ja... ja natürlich. Es... es ist mal was anderes als Lederhose und Stiefel."
Fragend zog ich eine Augenbraue nach oben „Willst du damit sagen, dass ich in Lederhose und Stiefeln etwa nicht gut aussehe?"
„Nein! Doch! Natürlich!"
Ich lachte laut auf. Es war einfach zu herrlich, die kleine Hexe aufzuziehen und zuzuschauen, wie sich versuchte aus der Sache herauszuwinden.
Die kleine Hexe lehnte sich auf ihren Stuhl zurück und starte mich finster an. „''Sehr'' Lustig!"
„Ich weiß." Erwiderte ich grinsend, bevor ich mich ebenfalls auf meinem Stuhl zurücklehnte und die Beine übereinanderschlug.
Hätten Blicke töten können... Dann wäre ich jetzt schon mehrmals zurück in die Hölle geschickt wurden. Nur mit Mühe konnte ich mein Lächeln verbergen und hob versöhnend die Hände. Es würde mir nur Unannehmlichkeiten bringen, wenn sie das Essen jetzt abbrechen würde.
„Wenn du möchtest, ruf ich jetzt Larr, um das Essen bringen zu lassen."
In ihren Blick schlich sich ein Hauch von Panik. Schnell griff sie nach dem Weinglas und trank zwei große Schlucke, ehe sie fragte: „Larr? Diesen blauen, ziegenartigen, kleinen Dämon?"
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Dämon - Höllisch Verhext
Paranormal- „Scheiß Dämon!" schrie ich frustriert. „Was hast du mit mir gemacht?" Leises Lachen erklang aus einer schattigen Stelle im Raum hinter dem Gitter. Und dort stand er, der schwarzhaarige Dämon, so plötzlich, dass ich erschrocken die Luft einsog und...