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Wo bin ich?

Mein Kopf pochte stark, beinahe als würde eine Bombe darin explodieren. Als ich mich aufsetzte, wurden die Kopfschmerzen noch schlimmer, trotzdem stützte ich meinen Oberkörper mit den Armen auf und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen, doch einzig und allein ein paar helle Streifen, versicherten mir, dass ich mein Augenlicht nicht verloren hatte. Nachdem meine Augen sich an die Dunkelheit, welche mich umgab, gewöhnt hatten, sah ich mich um. Ich befand mich in einem kleinen Raum, fensterlos. Zwei Kisten auf denen ich lag stellten mein provisorisches Bett dar und um mich herum befanden sich allerlei seltsame Geräte, die ich bei dem wenigen Licht, dass durch Ritze im Holz hereindrang, nicht erkennen konnte.

Auf einmal öffnete sich die Tür mit einem lauten Knarren, das gleißende Licht, das von draußen herein fiel, blendete meine Augen und so erkannte ich nur die ungefähren Umrisse einer Gestalt im Türrahmen. Ein Mann trat ein, außer dass er ziemlich groß war, ließ er sich nicht einschätzen, da seine Statur von einem graubraunem Mantel versteckt wurde. In seiner Hand hielt er einen ledernen Beutel, schmutzig und alt. "Du bist aufgewacht!" Seine Stimme war rau und furchteinflößend. "Wo bin ich hier?!" Es war nur ein Krächzen und mein Hals brannte bei jedem Wort. Der Fremde ging gar nicht auf meine Frage ein sondern grinste nur hämisch und warf mir den Beutel zu. "Beeil dich und komm dann zum Trainingsplatz! Und untersteht dich wegzulaufen oder sonstiges zu tun. Der Meister wartet nicht gerne und wenn Leute ihm nicht folgen dann...das willst du nicht erleben!"

Der Meister?!

Verwirrt öffnete ich die Tasche und holte zwei T-Shirts und Hosen aus weißen Leinen heraus. Obwohl..weiß war vielleicht nicht mehr das richtige Wort. Der Stoff war bedeckt von Schmutz und Grasflecken, sodass er einen Braungrünton angenommen hatte. Die Kleidung war ein wenig zu groß aber da ich keine andere Möglichkeit hatte, und mein Nachthemd in schwarzen Fetzen von meinen Schultern herunter hing, zog ich es trotzdem an und ging raus. Der Trainingsplatz war nicht zu übersehen. Ein dunkel gekleideter Mann kommandiert Kinder im Alter von 5-14 Jahren herum. Sie alle wirkten erschöpft aber wahrscheinlich hatten sie Angst vor einer Bestrafung die ihnen möglicherweise drohte.

"Mach weiter du Schwächling!" Ein kleines Mädchen, vielleicht 6, war in die Knie gegangen und hielt ihre Hände schützend über den Kopf während ihr Trainingspartner weiter unerbittlich auf sie einschlug. "Aufhören! Bitte!" Ihre Stimme zitterte und ich konnte sie leise schluchzen hören. "Bitte! Ich kann nicht mehr!" Der dunkel gekleidete Mann griff nach etwas hinter sich und stand auf. "Mach weiter!" Jetzt erreichte er das Mädchen und hob den Gegenstand in die Höhe. Eine lange schwarze Peitsche. Ein Klatschen war zu hören. Er hatte sie mit voller Wucht auf das Mädchen nieder sausen lassen und holt nun für einen zweiten Hieb aus. Die Kleine hatte nicht mal mehr die Kraft aufzustehen und wegzulaufen, sondern sie kauerte nur wimmernd auf dem Boden. WUMMS! Sie schrie auf als die Peitsche das zweite mal auf ihren Rücken traf. "Hör auf!"

Ich rannte zu dem Mädchen und versuchte verzweifelt dem Mann die Peitsche aus der Hand zu reißen, doch ich war schwach und hatte nicht eine kleine Chance gegen den stämmigen, Muskel-bepackten Mann. "Werd nicht frech Mädchen!" Er nahm mich am Hals und hob mich einige Zentimeter in die Höhe. "Dein erster Tag? Es ist unschlau sich mir zu widersetzen!" Mit diesen Worten warf er mich weg, als wäre ich ein Ball. Ich landete unsanft auf dem Rücken. "Steh auf!" Der Mann kam zu mir und als ich mich nicht gleich erhob schlug er mich mit der Peitsche. "Wirds bald?!" Zitternd stellte ich mich hin und sah auf den Boden. "Für dich bin ich der Meister, du kannst gleich mit dem Krafttraining anfangen." Er deutete auf eine Gruppe von Kindern die unter Anleitung eines alten Mannes Übungen machten. Ich machte ein paar unsichere Schritte in die Richtung der Gruppe, sah nach hinten und ging sofort weiter als ich in das zornes blanke Gesicht von dem Meister blickte. "Ich..ähm..." "Du bist der Neuzugang, nicht wahr!" Es war mehr eine Feststellung als eine ernst gemeinte Frage. "Äh ja..ich..denke schon." "Nummer 204! Zeig ihr die Übungen!" Ein schlaksiger Junge, geschätzte zwei Jahre älter als ich, stand auf und deutete auf den Boden. "Liegstütze! 50! Beeil dich!" Zitternd ging ich auf die Knie und stützte mich mit den Händen auf dem Boden auf. Zögernd ging ich hinunter. Ich war nie besonders kräftig gewesen. Hart arbeiten konnte ich nie. Und genau dies von mir zu verlangen, verunsicherte mich. Ich brach schon beim ersten zusammen. "Hast wohl noch nie wirklich arbeiten müssen!" Er lachte unheimlich. "Weiter machen! Niemand hat gesagt, dass du aufhören darfst." "Ich kann das nicht! "Dann wirst du es lernen!" Er war erbarmunslos. "Bitte.." Jetzt wurde er wütend. Er kam auf mich zu, packte mich bei den Haaren und schliff mich mit sich zu dem dunkel gekleideten Mann der mich hierher geschickt hatte. "Das Ding ist unfähig!" Er ließ mich los und ging wieder. "Was ist das Problem!" "Ich kann das nicht!" Der Meister deutete auf den Boden. "Keine Wiederrede!" Zitternd probierte ich es ein weiteres mal, hoffnungslos. Nach einigen Versuchen verlor der Meister seine Geduld und schleppte mich in eine große Holzhütte am Waldrand. "Nummer 208 ist stur." Der Meister erklärte die Situation und ließ mich mit dem unheimlichen Mann, der an einem dunklen Tisch, mit düsterer Miene, saß. "208..du kommst aus Béîl, nicht wahr?" "J..ja" Der Mann suchte in einem Schrank an der Rückwand des Raumes nach etwas, es dauerte einige Zeit bis er die Mappe gefunden hatte. Er durchblätterte die Mappe in Windeseile, kopfschüttelnd. "Komm mit!" Verwirrt erhob ich mich und der Fremde führte mich in einen Raum neben dem Arbeitszimmer. "Das ist Nummer 26, du wirst gegen ihn kämpfen." "Ich ähm.." Der Mann schnitt mir das Wort ab und ging zu dem Jungen der meditierend auf der anderen Seite des Raumes saß. Der Junge stand auf und kam auf mich zu, sein Gesichtsausdruck war kalt und herzlos. "Los!" Nummer 26 war unbeschreiblich schnell, bevor ich auch nur reagieren konnte traf eine Faust bereits in meinen Magen und ich brach zusammen. "Stopp! Weniger schnell das nächste mal 26!" Er nickte und das Zeichen zum weiter machen wurde gegeben. Er kam wieder, weniger schnell, aber Ausweichen kam nicht in Frage, getroffen wurde ich auch weniger fest. "Weiter! Konzentrier dich 208!" Hoffnungslos, ich war ein Hoffnungsloser Fall. Immer und immer wieder traf mich die Faust meines Gegners. Mein ganze Körper schmerzte als der Mann den Kampf stoppte. "Bring sie zu Sir Temps."Der Junge bedeutete mir ihm zu folgen und verließ das Gebäude in dem wir uns befanden.

"Sir Temps ist dort drinnen!" Er wies mit dem Finger auf ein winzig kleine Hütte neben dem Gebäude aus dem wir gerade heraus traten. Schweigend ging ich in die kleine Hütte um dort einen rundlichen alten Mann vorzufinden. "H..hallo.." "Bist du Nummer 208?" "Äh..j..ja..i..ich denke schon." "Komm mit! Ich bin Sir Temps, wie du hoffentlich schon weißt, ich bin der Arzt hier und zuständig dafür, dass all unsere Mitglieder ein Dach über dem Kopf haben." Er führte mich aus der Hütte und in den Wald hinein. Die Bäume waren gewaltig groß, die Stämme der kleineren hatten schon den Durchmesser eines ausgewachsenen Mannes. "Da wohnst du!" Er war vor einem Baum stehengeblieben und deutete nun hinauf in das Blätterdach. "Wo?" Schützend hielt ich die Hand vor die Augen und sah nach oben. "Na da oben! In den Stämmen der Bäume sind Baumhöhlen und deine ist auf diesem Baum." Er klopfte auf den Baum neben sich. "Und..wie soll ich da rauf kommen?" "Klettern!" Etwas befremdet starrte mich der alte nun an. "Warum hast du eine Hütte und ich nicht?" "Ich hab auch keine Hütte, die ist für die Verletzten und jetzt geh nach oben!" Verzweifelt versuchte ich hinauf zu klettern, aber trotzdem die Rinde überhaupt nicht glatt waren, fand ich keinen Halt.

Der Alte hatte es nach einer halben Stunde aufgegeben und nahm mich mit in die Hütte. Er öffnete eine unscheinbare Falltür und führte mich in den Keller der Hütte. Unterirdisch war sie riesig und es gab zahlreiche Schlafplätze. Ganz vorne lagen zwei Jungen und ein Mädchen schlafend auf einem von diesen. "Du kannst hier bleiben bis du zu klettern gelernt hast, aber dafür musst du helfen, erspart dir später die medizinischen Einheiten und wag es bloß nicht zu jammern also jetzt komm!" Er öffnete einen Schrank und holte Schüsseln, verschiedene Mörser und Kräuter heraus. In einer Ecke brannte ein Feuer zu dem wir nun gingen. "Weißt du wo die Quelle ist?" "Nein!" Schnaubend stand der Alte auf, nahm einen Eimer der neben dem Feuerplatz stand und zeigte mir die Quelle. "Schau dir die drei an und überlege was passiert sein könnte und wie man ihnen hilft!" Der Alte erklärte mir geduldig alles und er war der einzige der mir bisher sympathisch erschien. Am Abend war ich völlig kaputt als ich mich neben den verletzten niederließ.


Da anscheinend den letzten Teil ein paar Leute gelesen haben und den aber nicht so gut fanden, würde ich die Leute bitten die das lesen, mir Rückmeldung zu geben was ich besser machen kann, es tut mir wirklch leid, dass die ersten Kapitel so schrott sind, aba ich hoffe die späteren sind besser.

SylthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt