4 Kapitel: Schlammblut

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Harry und Ron  hatte ich nichts erzählt, weil sie vermutlich zu viel hineininterpretieren würden. Snape hatte ich zum Glück seit diesem Tag nicht mehr gesehen und ich werde ihn vermutlich länger nicht mehr in die Augen blicken müssen, da heute der vorletzte Tag vor den Semesterferien war und wir morgen kein Zaubertränke mehr hatten.

Nachdem ich fertig gegessen hatte, wollte ich noch kurz in die Bücherei gehen, um noch ein paar Bücher auszuborgen,  denn schon bald würde die Sperrstunde beginnen. Ein neues Gesetzt von Umbrige. Nur eine Stunde nach dem Abendessen begann diese.

Ich seufzte leise als ich Draco vor der Bibliothekstür sah. Anscheinend wartete er auf jemanden. Als er mich erblickte, lächelte er kalt und kam auf mich zu geschritten. Anscheinend war ich dieser jemand. "Ich stimme Professor Umbrige vollkommen zu, du auch?", fragte er, erwartete aber nicht wirklich eine Antwort. "Ich finde ihre Idee Hogwarts von Schlammblütler zu reinigen einfach nur großartig. Also ich hoffe als erstes schmeißt sie dich raus, schmutziges kleines Schlammblut." setzte er seine einstudierte Rede fort. Seine Worten waren so hasserfüllt, genauso sein Gesicht. Ich versuchte seine Beschimpfungen zu ignorieren, trotzdem fühlte ich mich schlecht, krank, schmutzig, vielleicht sogar ein wenig wertloser als alle anderen und ich fühlte auch, wie meine Augen wässriger wurden und es war nur einer Frage der Zeit bis die erste Träne zum Vorschein kommen würde. Die erste von vielen.
Trotz Unterdrückungsversuch schniefte ich leise, was Draco zu gefallen schien. Ich wollte nur fort, ich beschloss wegzurennen, irgendwohin wo ich ungeschört heulen konnte -das Klo der Maulenden Myrte. Als ich gerade los laufen wollte, spürte ich eine starke Hand an meinem Arm. Draco. "Na na na. So schnell kommst du mir nicht davon." Er lachte schallend, aber nicht freudvoll. "Schlammblut.", hängte er dazu, laut genung damit es ja jeder -die kleine Horde Slytherins, die sich um uns versammelt hatte- hören konnte. Immer mehr Tränen liefen meine Wagen entlang. Plötzlich schob dich die Menge die sich um uns gebildet  hat auseinander und eine Person kam zum Vorschein. "Zwanzig Punkte Abzug für Slytherin und Mr Malfoy, Sie dürfen zwei Wochen Nachsitzen.", sprach Snape wütend und kalt.
"Was starrt ihr alle so dumm rum? Schert euch um euren eigenen Kram!", sprach er wutentflammed zur kleinen Menge, die daraufhin in anderen Winkel von Hogwarts verschwand.

Nachdem Draco verschwunden war, sah mich Snape fast schon mitfühlend an, denn noch immer liefen mir zahlreiche Tränen über meine Wange und ich schluchzte leise. Ich wollte nicht, das mein Professor mich so sah, ich fühlte mich so unglaublich entblößt. "Alles in Ordnung?", fragte er und seine Stimme war unerwartet sanft. Ich antwortete mit einem gelogenem "Ja", wobei meine Stimme mehr zitterte als erwartet. "Lügen sie mich nicht an.", sprach er mit sanften Vorwurf. "So kann ich Sie nicht alleine lassen, kommen sie mit.", fügte er wieder ganz der Alte und mir ernster, kalter Stimme hinzu. Ich sah ihn perplex an. Hastig antwortete ich: "nein,nein, das ist dich nicht nötig." Er widersprach mir jedoch erneut und ließ mir keine andere Wahl.

In seinen Privaträumen angekommen drückte er mir erstmals eine große Tasse Tee in die Hand, die ich eine Zeit lang nur anstarrte. " Willst du darüber reden?", fragte er kühl und leise und er starrte mich an, seine perfekte Maske wieder auf, die keine Gefühlsregung verrieht. Ich wollte nicht wirklich, es war so unglaublich still und sicherlich bereute es Snape, mich in seine Privaträume eingeladen zu haben. Schließlich nickte ich. "Ja, ich will.", sagte ich mit erstaunlich fester Stimme.

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In ein paar Sätzen erklärte ich ihm, das Draco mich nicht immer so behandelt hatte, erst seit dem er wusste das ich ein Schlammblut bin. Seitdem ließ er keine Möglichkeit mehr aus mich vor allen zu schickernieren. Nachdem ich ihm dies anvertraut hatte, fühlte ich mich ein bisschen besser. Doch danach herrschte wieder eine bedrückende Stille, nur das Ticken einer Uhr war zu hören.

"Die Sperrstunde fängt gleich an. Du solltest lieber gehen", unterbracht er die Stille und ich war dankbar, dass ich gehen konnte.

Ich hatte schon fast die Tür erreicht, die aus Snap's Privaträumen führte, als er mich streng fragte "Was ist das?", und dabei auf meinen Arm dautete. "Nichts.", antwortete ich schnell und schob meinen nach oben gerutschten Ärmel wieder nach unten. Er kam auf mich zu, hielt meinen Arm mit einer kalten Hand und mit der anderen zog er den Ärmel meiner Strickjacke nach oben. Ich konnte nicht richtig atmen, ich fühlte mich so unwohl und wollte nur weg. Ich sah seinen geschockten Gesichtsaustrug und er fragte mich wütend wer es war. "War das Draco, wenn ja dann mach-". "Nein, es war Umbrige.", unterbrach ich ihn leise aber dennoch energisch.

Ich starrte traurig auf meinen Arm auf dem Wertlos geritzt stand.

Snamione:  Strangely Familiar Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt