10 Kapitel

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"Hermine, kannst du mich hören?", hörte ich nur ganz leise die Stimme einer Person. Dann spürte ich zwei kräftige Arme, die mich hochhoben und irgendwohin trugen. Langsam öffnete ich meine Augen, das Licht blendete mich und ich schloss sie sogleich wieder. "Alles wird gut.", sagte die Person, die mich trug besorgt und ich erkannte die Stimme, doch meine Gedanken waren irgendwie ganz langsam und ich erinnerte mich nicht mehr, warum ich bei ihm war. Er brachte mich anscheinend zu Madam Pomfrey, denn ich erkannte ihre aufgeregte Stimme, doch ich verstand ihre Worte nicht. Sie war offenbar ziemlich überrascht, als sie den sonst so mürrischen Professor mit einer Schülerin im Arm sah. Ich wurde in ein angenehm weiches Bett gelegt und Pomfrey holte schnell einige Salben und Tränke. Plötzlich fühlte ich eine kalte Hand auf meiner heißen Stirn. " Du glühst ja!", hörte ich Snape schockiert sagen. Bald darauf zog er seine Hand wieder weg, doch sie war so angenehm kühl. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaub ich murmelte irgendetwas von "kühler Hand" und "angenehm".
"Ich komme später wieder ", flüstere Snape bevor Pomfrey kam und verschwand. Diese gab mir einen Trank und dannach schlief ich für ein paar Stunden durch.

Als ich aufwachte, fühlte ich mich viel besser als davor, aber noch immer ziemlich schwach. Ich seufzte leise und sah mich um. Plötzlich bemerkte ich eine Person, die zusammengekauert in einem unbequem wirkenden Stuhl saß. Sekunden später erkannte ich, dass es Snape war und nach einer Weile bemerkte ich, dass er tief und fest schlief. Beim Gedanken an den sonst so wütenden und schlecht gelaunten Zaubertrankmeister, der gerade so friedlich schlief, musste ich leicht lächeln. In diesem Moment kam Poppy Pomfrey herein, um nach mir zu sehen. Als sie Snape sah, wirkte sie leicht verwundert, aber sie lächelte ebenfalls. "Ich wollte ihn zuerst gar nicht zu dir lassen, aber er wollte nicht gehen...... Er hat es zwar nicht zugegeben, aber ich glaube, er macht sich Vorwürfe." Ich war ziemlich überrascht. "Vorwürfe?", wiederholte ich. "Warum?" Pomfrey zögerte. "Ich weiß auch nicht genau. Er war ziemlich fertig und er hat gesagt, dass er es früher hätte bemerken müssen und er hätte dich nicht die schweren Boxen mit den Schülerakten rumschleppen lassen sollen. Aber ich glaube, das hätte auch nichts geändert.", sagte sie mit leiser und verschwörerischer Stimme. "Hast du irgendeine Ahnung, warum dir so schlecht wurde? Hast du irgendetwas schlechtes gegessen, hattest du davor Kopfschmerz oder andere Anzeichen?", fragte sie mich schließlich. Ich schüttelte nur meinen Kopf. Sie gab mir noch einen Kräftigungstrank und maß meine Temperatur. "Alles gut, bis zum Nachmittag bleibst du noch hier, dann kannst du gehen.", teilte sie mir mit. "Ach ja, deine Freunde, Harry, Ron und Ginny waren hier, während du geschlafen hast. Und Dumbledore war früher auch da. Er will später mit dir unter vier Augen reden.", sagte Pomfrey und verließ den Raum.

Ziemlich lang lag ich in meinem Bett und zerbrach mir den Kopf, warum der Schulleiter mit mir reden wollte. Da diese Beschäftigung ziemlich ergebnislos war, hörte ich auf und mein Blick fiel auf ein Buch am Nachttisch, dass vermutlich von meinen Freunden vorbeigebracht wurde, damit ich mich nicht langweilte. Erstaunt bemerkte ich, dass ich dieses Buch noch nie zuvor gesehen oder gelesen hatte, aber der Autor war mir sehr bekannt. Es war ein sehr berühmter Muggelautor namens Hermann Hesse, der für seine Bücher sogar den Literatur-Nobelpreis gewonnen hatte. Sofort fing ich zum lesen an und nachdem ich ein bisschen über zwanzig Seiten gelesen hatte, hörte ich eine Bewegung und ich drehte meinen Kopf nach rechts. Ich sah, wie Snape langsam seine Augen öffnete und sich müde streckte. Dann erst bemerkte er, dass etwas nicht stimmte und dass er sich nicht in seinen Privsträumen, in seinem Bett befand. Als er mich sah, wirkte er kurz verwirrt, dann peinlich berührt. "Guten Morgen, Professor.", begrüßte ich ihn lächelnd. Anscheinend war es ihm noch immer unangehnem, dass eine seiner Schüler ihn schlafend gesehen hat, doch schließlich antwortete er mit einem "Danke". Nach einer Weile des Schweigens fragte er: "Wie geht es dir?". Ich antwortete ihm ehrlich, dass es mir schon viel besser gehe. Wir beide wussten nicht, was wir zueinander sagen sollten, da bemerkte er das Buch, das ich noch vor wenigen Minuten las. "Wie ich sehe, haben Sie mein Buch gefunden. Wie gefällt es Ihnen?"

Snamione:  Strangely Familiar Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt