Kapitel 1

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Fassungslos sieht Rather Tayrrare auf den Bildschirm seines Computers, die Mail die er soeben erhalten hat, kann er nur schwer begreifen. Erst fühlter nur Unglaube dann wandelt sich das Gefühl in Wut. "Kagyr!"Brüllt er durch seine offene Bürotür der NOX Corp., dessen Inhaberer ist. Jegliche Geräusche in den Hallen der größten Juwelen und Goldmanufaktur verstummen, als deren Chef und Clanoberhaupt der Dunkeldrachen, nach seinem Bruder schreit. Leise Schritte kündigen dessen Ankunft an, noch bevor er ihn sieht. "Was ist nun schon wieder los, Ra?" Die ruhige, sanfte Stimme seines Bruders lässt ihn den Blick vom Bildschirm heben. Dieser schiebt sich seine Brille wieder in Position, fährt sich mit den Fingern durch die blonden kurzen Haare und sieht ihn aus eisblauen Augen fragend an. "Sie haben wieder abgelehnt! Mir langt es, ich werde das nicht mehr akzeptieren. Finde alles, absolut alles über die L.K.D. Security heraus. Ich will wissen wer hinter der Detektei steckt, was ihre Schwachpunkte sind, was sie sich wünschen. Wir sind nicht irgendwer,so lassen wir uns doch nicht behandeln!"

Breit grinsend sieht Kagyr seinen wutschäumenden Bruder an. In dessen rauchgrauen Augen tanzen Schatten und er kann nur mit mühe die Verwandlung unterdrücken. Leise seufzt er, dann setzt er zu einer Antwort an. "Wir? Ich vermute einmal du meinst dich damit! Ra sei doch endlich vernünftig, dass ist jetzt die achte Absage von L.K.D.! Offenbar wollen sie den Auftrag nicht annehmen, du machst dich langsam lächerlich. Vergebe den Auftrag an jemand anderen und lass diese Detektei zufrieden. Wenn ich Informationen finde und du sie gegen L.K.D. einsetzt, kann das böse nach hinten los gehen!"Das abwertende schnauben und die ruppige Bewegung mit der Ra seine langen schokoladenbraunen Haar nach hinten wirft, bestätigen, dass sein Bruder einmal mehr seinen Willen durchsetzen wird.

"Was glaubst du, was ich die letzten Jahre getan habe? Jede auch nur halbwegs fähige Firma habe ich beauftragt, die letzte hat mich fast eine halbe Million Goldtaler gekostet. Ihre Ergebnisse wahren eine Katastrophe, da haben wir selber mehr gewusst! L.K.D. ist die Adresse um etwas zu erfahren, ich kenne keine Alternative zu ihnen! Sie sind die Besten der Besten und ich will das sie für mich das Elixier der Schatten finden! Höre also auf mich mit deinem Gewissen zu nerven und setzt dich vor deinen PC! Beschaffe mir die Informationen die ich haben will!" Immer wütender und auch verzweifelter wird Rathers Stimme bei seinen Worten. Natürlich versteht Kagyr seinen Bruder,aber er findet den Weg zum Ziel nicht richtig. Mit dieser Einschätzung wagt er einen letzten Widerspruch. "Ra, bitte lass mich es noch einmal auf meine Art versuchen ehe wir zu deinem Plan greifen!" Das Fauchen von der anderen Seite des Schreibtisches verrät ihm, dass es ihm nicht gelingt Ra umzustimmen. "Nimm dir soviel Hilfe wie du brauchst und lass deinem einzigartigen Talent freien lauf! In drei Tagen gibst du mir alles was du herausgefunden hast! Jetzt raus hier, ich muss gleich noch eine Lieferung Rubine prüfen." Damit dreht sich Ra weg und Kagyr verlässt geschlagen den Raum, um in die Sicherheitszentrale der NOX Corp. zu gehen.


Verzweifelt rauft sich Kagyr die Haare, die ihm in alle Himmelsrichtungen vom Kopf abstehen. In einer halben Stunde will Rather seine Ergebnisse sehen und er hatte trotz Hilfe seiner zwei fähigsten Mitarbeiter, so gut wie nichts herausgefunden. L.K.D. blieb ein Mysterium. Sein Versuch sich in ihr System zu hacken war an mehr als nur einer Firewall gescheitert, dann hatte man ihn entdeckt und fast selbst übernommen. Die dutzende Telefonate mit Kunden der L.K.D. waren genauso Ergebnislos verlaufen. Er verstand jetzt aber das Kürzel der Firma, Loyal Kompetent Diskret. Dies schien aber nicht nur auf die Security selbst zu zutreffen, sondern auch auf ihre Kunden. Kein einziger Anruf brachte neue Hinweise. Es gab weder brauchbare Namen,außer Lysha die scheinbar jede Nachricht mit Kunden bearbeitete,noch Fotos der Mitarbeiter. Es gab weder Telefonnummern, noch einen Firmensitz, seine Ortungsversuche waren ebenso gescheitert. Es schien als ob sie eine Phantasie der Wesen währen. Das Klientel der Security ist genauso seltsam, vom kleinen Bauern bis hin zum Hochadel diverser Rassen gehörte jede Schicht dazu. Jeder Kunde aber schwärmte regelrecht von den Fähigkeiten und Diskretion der L.K.D.,sowie dem außergewöhnlichen Zahlungsverhalten. Vielleicht war das der Grund warum sie ständig absagen bekamen, den die L.K.D. ließ sich nach dem Auftrag bezahlen. Es gab aber keine feste Grundlage für die Zahlung ihrer Dienste, sondern der Kunde bestimmte was ihm der Dienst wert gewesen ist. Es ging auch nicht immer um Gold, nein er hatte erfahren das der Prinz des europäischen Vampirclans mit ganz anderer Ware gezahlt hatte. Zwei neue Motorräder und ein SUV konnte die L.K.D., nach ihrem Auftrag ihr eigen nennen. Natürlich hatte Kagyr alle Informationen festgehalten, aber in seinen Augen war keine davon nützlich genug um sie gegen die Security ein zu setzen. Mit einem letzten frustrierten seufzen, nimmt er die die Mappe mit den Informationen vom Tisch und steht auf. Das Pling seines PCs lässt ihn innehalten und geschockt auf die Nachricht auf seinem Monitor blicken.


LetzteWarnung! Wer immer du bist, die L.K.D. lässt sich nicht in dieKarten sehen, also lass es besser!

MfGLysha

PS:Deine Firewall ist langweilig, ich würde mir etwas besseresanschaffen.


Kagyrfällt zurück auf seinen Stuhl und starrt geschockt auf das kleineFenster auf dem Monitor. Wie hat es jemand geschafft in sein Systemvor zu dringen und wie sollte er es Rather berichten. Es war schoneine saftige Niederlage für ihn selbst, aber das es ausgerechnetL.K.D. gelungen ist, macht ihn Fassungslos.


Ratherglaubt nicht recht, was er da auf dem Monitor seines Bruders liest.Kagyr gilt als einer der besten Spezialisten im BereichSicherheitssoftware und Hacking, dass es jemand schafft ihn zuschlagen ist bedenklich. "Ich würde dir empfehlen den Rat zubefolgen! NOX kann es sich nicht leisten Informationen nach außenhin zu verlieren." Die Art wie sein Bruder zusammen zuckt,verrät ihm, dass er ihn nicht wahr genommen hat. "Nicht einsmeiner Warnsysteme hat angeschlagen, ich schaffe es nicht auch nureine brauchbare Information über sie heraus zu finden und sie kommenohne weiteres in mein System? " Er reicht den Ordner an Ra undbeginnt wie wild auf seinem Keyboard herum zu hämmern. "Das,das kann doch nicht möglich sein! Sie haben unser eigenes Systemgegen uns verwendet, na warte, so nicht!" Ein Grinsen huschtüber Rathers Gesicht als er kurz von der Mappe aufschaut und seinenverärgerten Bruder beobachtet. Diesen hatte er in den letztenJahrhunderten nicht mehr so wütend erlebt. Der sonst so ruhige,besonnene und großherzige, 1193 Jahre alte Dunkeldrachen tobteinnerlich vor Wut. "Mach weiter mit dem was immer du da tust,ich lese mir das hier durch und werde dann Handeln. Niemand legt sichungestraft mit uns an oder lehnt meine Angebote ab." Mit diesenharschen Worten dreht Rather sich weg und geht in sein Büro.

L.K.D. Security - Elixier der SchattenWhere stories live. Discover now