L.K.D. Security - Elixier der Schatten

Kapitel 8

Tief atmet Lysha ein, zwingt sich dann ihren Blick von den Sturmgrauen Augen zu nehmen. Das in denen noch immer der Drache aufblitzt und sie scheinbar nicht verlassen will, beunruhigt sie fast mehr, als die Tatsache das ihre Wölfin die Kontrolle übernommen hat. Was hatte Rather getan, dass sie so reagiert und hatte er nicht selbst zugegeben seinen Drachen nicht unter Kontrolle zu haben? Tief in ihren Gedanken um die surreale Situation gefangen, hebt sie eine Hand und streicht sacht über das doppelte Augenpaar. Langsam wendet sie sich ab und hält Akira auffordernd die Hand hin. Diese reicht ihr die Liste mit den Namen, ihre Augen huschen über die Namen, aber keiner sagt ihr etwas. Sie dreht sich zurück zu Rather und reicht ihm die Liste. „Kennt ihr jemanden von der Liste oder hattet ihr mit jemandem ärger?" Fragt sie Ruhig und sieht das erste Mal das Clanoberhaupt an. Hoffnung glimmt in den Drachenaugen auf, dann wandeln sie sich wieder in das ruhige grau von Ra. Jeder im Raum hatte die Luft scheinbar angehalten, denn als Ra ihr die Liste abnimmt zucken seinen Mundwinkel leicht. „Vater, Kieran und Kagyr schaut ihr mit?" Fragt er ruhig und studiert die Liste.

Ra zwingt sich auf die Liste zu schauen und wirklich zu lesen was dort steht. Er kämpfte noch immer mit seinem Drachen, der dicht unter seiner Haut aufgeregt umherstreift. Er hatte zwar wieder die Kontrolle aber er zweifelte daran, das er sie behalten würde sollte die Eisfee ihn wieder ignorieren.

„Tirva,Rather wer gab damals den Hinweis auf unser Rudel?" Lyshas ruhige Stimme, die bar jeder Emotion schien ließ seinen Drachen sofort die Ohren spitzen. „Nein, es kam damals ein Brief ohne Absender oder Hinweis auf den Verfasser." Gibt sein Vater bedauernd von sich,während er über seine Schulter hinweg die Liste studiert. „Ich habe den Brief noch, er liegt im Tresor." Antwortet er Selbst,sucht wieder den Blick von Lysha, was seinen Drachen behaglich schnurren lässt. „Zeigst du ihn mir bitte? Vielleicht findet man heute etwas daran." Hmmm der Drache ist begeistert, die Wölfin bittet ihn um etwas, schließt ihn nicht mehr aus. Ra nickt hastig,gibt die Liste an Kagyr und geht zu dem verdeckten Wandtresor am Ende des Raumes. Kurz sucht er darin, dann hält er den in eine Plastiktüte eingeschweißten Brief in der Hand. Er geht zurück und reicht ihn Lysha die ihn mit einem Lächeln belohnt.

„Rirgik, Akira wir brauchen eine komplette Analyse. Papier, Tinte, Spuren einfach alles!" Sie wendet sich an Kagyr und blickt ihn fragend an.„Habt ihr in der Nähe ein Labor wo wir das machen können?" Der grinst breit und nickt, zieht dann Rirgik an der Hand in den Nebenraum, der mit einer unscheinbaren Tür abgetrennt ist. Akira nimmt den Brief, mustert ihn kurz ehe sie spricht. „Ich hoffe der Brief ist schon lange so verpackt, sonst wird es schwer." Tirva nickt. „Ich ließ ihn erst hinter Glas aufbewahren und später unter Schutzatmosphäre umpacken. Ich hatte immer Hoffnung ihn noch einmal zu brauchen." Akira kichert. „Sehr gut! Ich bring den zweien mal den Brief, irgendwie haben sie den wohl vergessen."Damit folgt sie dem Drachen und dem Dämon in das Hauseigene Labor.

„Ich habe jetzt die Liste genau durchgesehen, zwar sind mir ein paar Namen ein Begriff aber wir hatten mit niemandem Kontakt." Äußert Tirva und auch Kieran Blickt ratlos darauf. „LYYYY!!!" Ertönt Rirgiks aufgebrachter Schrei aus dem Nebenzimmer und lässt alle zusammenfahren. Ohne nachzudenken zieht Ra die Wölfin hinter sich und somit aus dem Weg des losrennenden Kier. Das Grollen seines Drachens lässt ihn selbst erschauern. Eine kleine Hand legt sich kurz auf seinen Rücken, beruhigt den Drachen sofort. „Er hat etwas entdeckt, keine Gefahr! Du musst auf die Töne der Wesen in deiner Nähe hören."Die leise, sanft Stimme ist ohne Belehrung, nur erklärend. Sie geht an ihm vorbei, streift mir der Hand dabei über seinen Rücken bis zur Seite. Sein Drache folgt ihr unter der Haut, badet regelrecht in der flüchtigen Berührung.

„Heist du jetzt schon Ly? Du kannst mir nicht helfen!" Grollt der Dämon als Kier bei ihm ankommt. „Ly, beweg deinen pelzigen Hintern her!"Mit schnellen Schritten nähert sie sich ihm und blickt fragend.„Rich daran und sag mir ob ich mich täusche!" Knurrt er sie an,hält ihr dann die geöffnete Verpackung mit dem Brief unter die Nase. Tief zieht sie die Luft ein, schließt die Augen und konzentriert sich. Rauch, Kirschblüten, Limonengras und eine Spur Bambus erfüllt ihre Nase. Sie runzelt die Stirn wiederholt das einatmen und definiert die Düfte genauer. Es ist nicht nur Rauch sondern er enthielt spuren von verbrannten Federn und Asche. Ihre Augen öffnen sich und sie schaut ungläubig zwischen Rirgik und Akira hin und her. „Also wenn der Schreiber nicht ein ungerupftes Hühnchen mit asiatischem Gemüse beim schreiben gegessen hat, haben wir es mit einem extrem seltenen Wesen zu tun!" „Du riechst es also auch? Ich hab noch nie einen Gesehen, aber es ist eindeutig."Rirgik ist so aufgeregt das kleine Rauchkringel aus seiner Nase steigen.

„Akira,wer schuldet uns noch einen Gefallen? Ich brauche jemanden mit guten Kontakten nach Asien!" Sie überlegt kurz, greift zum Telefon und scrollt durch ihre Kontakten. Ihr Kopf hebt sich und ein breites Lächeln erscheint. „Miao, schuldet mir noch etwas. Ich rufe ihn an, was genau brauchst du von ihm?" Nickend überlegt Lysha einen Moment, dann antwortet sie ruhig. „Frag ihn was der Clan des goldene Drachens über Phönixe weiß und ob er unsere Liste mit ihnen in Verbindung bringen kann. Erzähle ihm keine Details, nur das es um die Sicherheit der Dunkeldrachen geht. Er wird keinem Dachenclan Hilfe verweigern." „Wird gemacht, ich rufe auch gleichmeine Mutter an, eventuell hat sie auch noch etwas zu den Flatterviechern." „Grüße sie von mir und ich verspreche ihr,dass du sie bald besuchst." Nickend dreht die Kitsune sich weg und verlässt den Raum um in ruhe zu telefonieren.

Keiner im Raum spricht, die Erkenntnis das sie eine erste Spur gefunden haben, müssen alle erst verarbeiten. Rirgik hat Kagyr mit dem Rücken an seine breite Brust gezogen, sein Kinn ruht auf den blonden Haaren des kleineren Drachen und er Blickt nachdenklich Ly an. Ra, Kier und Tirva kehren zurück in den Hauptraum und Lysha nimmt sich schweigend den Brief vor. Vertieft in ihre Arbeit nimmt sie kaum wahr was um sie herum passiert. Verwundert legt sie den Kopf schief und liest das Ergebnis der Tintentests zum dritten mal. Warum sollte jemand feingemahlene Knochen in die Tinte mischen? Ihr ist kein Zauber bekannt, den man mit Tinte und Knochenstaub ausführte. Sie muss unbedingt wissen, was das für Knochen sind, aber hier gab es keine Möglichkeit DNS zu extrahieren. Ihr blieb keine Wahl, sie brauchte verlässliche Hilfe. Seufzend holt sie ihr Telefon aus der Tasche und drückt die Kurzwahltaste 4. Nach zweimaligem Klingeln meldet sich eine melodische Stimme.

„Ly,womit verdien ich deinen Anruf?" „Meez wir haben den NOX Auftrag angenommen und ich brauche deine Hilfe." Ein bestätigendes brummen ertönt. „Tyr hat mich schon informiert, geht es euch gut?" Lysha kann eine genervtes Augenrollen nicht unterdrücken, der besorgte Ton der Dämonenkönigin Meezial, ist das letzte was sie grade braucht.„Ja uns geht es gut! Höre zu, ich habe hier einen alten Brief dessen Tinte mich vor ein Rätsel stellt. Der Tinte wurde Knochenstaub zugeführt und ich will wissen was das für Knochen sind. Kannst du das in deinem Labor herausfinden?" „Kann ich,schick mir den Brief so schnell es geht. Hast du Informationen die mir noch nicht von Tyr erzählt wurden?" Seufzend gibt sich Lysha geschlagen, spätestens wenn Meez den Brief in den Händen hält,erfährt sie es sowieso. „Rigik und ich sind uns ziemlich sicher,dass der Absender ein Phönix ist." Ein heftiges Knurren auf der anderen Seite der Leitung, dann hört sie wie die Königin Befehle erteilt. „Meez, nein, bitte schick keine Leute! Rirgik wird das nicht gefallen!" Versucht sie die Königin umzustimmen. „Es ist mir egal was ihm gefällt und was nicht! Ich stimme Tyrs Vermutung zu, dass ihr weiter in Gefahr seit." Ertönt es aufgebracht aus dem Hörer. „Kann sein, aber Rirgik hat allen Anschein seinen Gefährten gefunden. Was glaubst du, wie er reagiert, wenn andere Dämonen hier auftauchen? Wir haben nicht die zeit für stundenlange Vereinigungen!" Perlendes Lachen, dann ein knurren. „Dann hab ich ja noch einen Grund mehr euch Hilfe zu schicken!" Frustriert haut Lysha auf den Tisch vor sich. Das war nach hinten los gegangen, statt mit der Information die Königin abzuschrecken, war diese in den Beschützermodus geschlüpft. „Verdammt dann schick sie halt und einen Boten dazu! Da du Tyr eh informieren wirst, grüß ihn und sag ihm das es uns gut geht!" Ohne ein weiteres Wort legt sie auf und knallt das Telefon auf den Tisch. Ein wütendes Knurren entfährt ihr, wie soll sie dem Freund erklären das in kürze Dämonen hier ankamen um sie zu Schützen? Sie steht ein paar Minuten grübelnd da,dann reist sie sich zusammen und geht in den Hauptraum, aus dem gedämpfte Stimmen zu hören sind.