Kapitel 6

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Die letzte Stunde ist nach Lyshas Geschmack, viel zu schnell vergangen.Sie hatte zusammen mit Kagyr noch nicht wirklich viel herausgefunden. Der Dunkeldrache hat sich von dem Schreck gut erholt, sie mit Kaffee und einem Pc versorgt und sitzt nun auf einem Stuhl neben ihr. „Man bist du gut, ich komm mir neben dir wie ein Anfänger vor!" Flüstert er mit ehrfurchtsvoller Stimme, während er ihr zusieht. „Kann ich von hier aus Drucken? Diese Liste zeigt uns wer in letzter Zeit Dämonenstahl, Eschenholz und Harpyenfedern gekauft hat. Somit besitzen diese Wesen auf der Liste, alles was man für diese Pfeile braucht. Noch enger kann ich es im Moment nicht eingrenzen." „Klar geht das! Wie schnell du die Verbindungen gefunden hast, kein Wunder das meine Firewall langweilig für dich war." Lysha klickt auf das Drucksymbol, zwinkert Kagyr zu und steht auf. Sie folgt dem Geräusch des Druckers, als schlagartig die Tür aufgerissen wird. Reflexartig Positioniert sie sich zwischen Kagyr und der Tür um dann zu erstarren.

Die vertraute und lang vermisste Gestalt in der Tür, dreht sich grade lächelnd zu ihr, bleibt dann genauso geschockt stehen wie sie. Das Lächeln erlischt, große grüne Augen weiten sich und das Gesicht wird auf einen schlag blass. Seit 104 Jahren, 4 Monaten und 23 Tagen hielt sie ihn für tot und nun steht er frisch und Munter vor ihr. Ihr Verstand kann es kaum realisieren, ihr Körper beginnt zuzittern und eine einzelne Träne löst sich aus ihrem Auge. Kraftlos sinkt sie auf die Knie, ohne den Blick von Kieran zu lassen.


Kagyr ist schon bei dem abrupten öffnen der Tür auf die Füße gesprungen, der Schreck aus der Eingangshalle steckt noch immer in seinen Knochen. Das verwirrende Schauspiel vor ihm wühlt ihn noch mehr auf. Kieran, der mehr wie ein Bruder als ein Freund für ihn ist, steht geschockt im Raum, hinter ihm die Freunde von Lysha und Ra. Während die Augen des Dämons zwischen Lysha, Kier und ihm hin und her springen, dabei immer wieder an ihm länger hängen bleiben, beunruhigt ihn Raˋs verhalten. Trotzdem sein Bruder noch immer in seiner normalen Gestalt in der Tür steht, hat sich sein Drache als sichtbarer Schatten darüber gelegt. Der Dache ist aufgebracht, sein Schwanz peitscht hin und her und die Klauen sind wie zum Kampf ausgerichtet. Das schaurige Fauchen das er ausstößt, als Rirgik zu der zusammengebrochenen Lysha eilen will, stellt ihm jedes Härchen am Körper auf.

Das Geräusch bringt Bewegung in die Anwesenden. Kier stürzt zu Lyscha und fällt vor ihr auf die Knie, zieht sie in seine Arme und würgt ein bestürztes Systir heraus. Der Dämon stürzt auf ihn zu und richtet sich wie eine Mauer vor ihm auf und die kleine Asiatin holt ohne zu zögern aus und verpasst Rather eine schallende Ohrfeige. Der zuckt zusammen und der Drache zieht sich zurück.

Ra kommt sich vor, als hätte man ihn aus dem Tiefschlaf geholt. Als er gesehen hat wie erschüttert diese Frau auf Kiers erscheinen reagiert, hat ihn das wie ein Faustschlag getroffen. Jede Regung der Beiden hat ihm gezeigt, dass sich hier nicht nur zwei Wölfe aus einem Rudel treffen, sondern das heftige Gefühle im Spiel sind. Seinem Drachen hat das nicht gefallen, er zeigt deutlich das er diese Frau vor jedem Leid beschützen will. Rirgiks Versuch zu der Wölfin, die scheinbar gebrochen auf dem Boden kniet, zu gelangen, lässt ihn jeden vernünftigen Gedanken vergessen. Fauchend und rasend vor Wut, weil Lysha weint, will er jeden im Raum zerfetzen. Nur Kierans gehauchtes Schwesterchen hat verhindert, dass er dem Mordgelüst nach gibt. Akiras Schlag bringt seinen Drachen dazu, sich zurück zu ziehen und er wird wiederklar im Kopf.


„Ich dachte du bist tot. Überall hab ich dich gesucht, alle waren ausgelöscht, nur dich konnte ich nicht finden. Kier ich dachte sie haben dich gefressen, es war unerträglich." Tränen laufen Lycansha über das Gesicht, ihre Stimme bricht immer wieder weg. Ihren kleinen Bruder Lebend und Gesund im Arm zu halten, kommt ihr wie ein Traum vor. „Ich wusste von Anfang an, dass jemand überlebt hat, wie bist du ihnen entkommen?" Kieran hebt Lyshas Gesicht, nimmt es zwischen seine Hände und betrachtet ihr Gesicht genau. „Vater wollte ein Festmahl für Rirgik ausrichten und schickte mich, Bran, Terkas und Verdas auf die Jagd. Wir waren nicht im Dorf als die Drachen kamen. Aber wie hast du es geschafft und warum bist du hier?" Kier hebt seine Schwester auf seine Arme und trägt sie zu Sitzecke im hinteren Teil des Raumes. Er kann den Blick nicht von ihr nehmen, kaum sitzt er mit ihr auf dem Schoß, streicht er mit einem Finger sanft über die kleine Schneeflocke. Lächelnd beginnt er ihr zu berichten. „Alpha, ich wurde nur Stunden vor dem Angriff, von einem Dunkeldrachen entführt. Sie wollten erfahren was ich weiß, aber wie das ganze Rudel, wusste auch ich nichts. Ich war nicht vor Ort als sie Angriffen und hab vorher erlebt wie Rather und sein Vater versuchten den Angriff zu verhindern." Ein genervtes schnauben von Lysha unterbricht ihn. „Hör mit Alpha auf! Du warst fast noch ein Welpe mit deinen 51 Jahren, selbst wenn wir etwas von diesem Elixier gewusst hätten, Vater hätte nie etwas zu dir gesagt!"

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Sorry, dass zwei Wochen nichts kam, aber Urlaub geht vor. :D - Dafür gibt es heute gleich noch einen Nachschlag. Kommentare und Kritik ist erwünscht. 

L.K.D. Security - Elixier der SchattenWhere stories live. Discover now