Ich fahre Aufzug zu seltsamer Musik

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Nach einer Woche in einer Zelle war das Sonnenlicht und die frische Luft einfach göttlich. Ich schloss die Augen und sog schmunzelnd die frische Luft ein.

Als ich einen Blick auf mir spürte, öffnete ich blinzelnd die Augen und erwischte Riley, die mich anstarrte und mich genauestens musterte.

„Was ist?" ich zog die Augenbrauen hoch.
Erwischt fuhr sie abrupt herum und trat voran. Aber ich hätte schwören können das sie blass geworden war.

„Weiter!" fuhr sie uns rau an.

Ich schmunzelte, lief dann aber hinter ihr her.

„Wo gehen wir denn jetzt hin?" hakte ich nach.
Riley verlangsamte ihre Schritte nicht. „Du bist doch ein Büchernerd, richtig?"

„Ich würde mich jetzt nicht als Nerd bezeichnen, aber ich kenne mich mit Büchern aus, warum?" neugierig versuchte ich aufzuholen.

„Weil du uns helfen wirst." sagte sie nur und schritt auf eine kleine Hütte zu, die nordöstlich der Stadt irgendwie etwas herunter gekommen aussah.

Und auch als wir davor standen, wirkte das kleine mini Häuschen nicht gerade einladend.

„Das ist unsere Bibliothek." erklärte Ikaria meinen fragenden Blick.

Ich zog die Augenbrauen hoch. „Na die ist ja klein."

Sie gluckste. „Das sieht nur so aus, Walküre."

„Ikaria!" rief Riley. „Ich will das du Somia hilfst. Wenn ihr fertig seit, dann kommt hier her. Verstanden?"

„Ja, Königin." Ikaria verneigte sich vor ihr und verschwand eilig den Weg hinunter zur Innenstadt.

Ich sah ihr kurz nach und dann Riley an. „Willst du etwa das wir alleine sind."

„Hör auf so zu grinsen, Montgomery. Bis auf weiteres bist du mein Gast, denn wir brauchen deine Hilfe." gab sie nur kühl wieder und trat in das kleine Häuschen ein.

„Also bin ich von der Entführten zum Gast aufgestiegen? Cool." ich lächelte sie an.

Sie zog eine Augenbraue hoch. „Werden wir ja noch sehen. Jetzt komm."

Sie trat weiter in den Raum. Ich sah mich um und runzelte die Stirn. „Der ist ja komplett leer."

„Das denkst auch nur du." sie lief auf eine leere Wand zu und tastete sie ab, ehe sie fand was sie suchte. Neugierig trat ich näher heran und sah wie sie einen Stein verschob, der aufleuchtete und kurze Zeit später machte es Pling. Aufzugtüren öffneten sich wie durch ein Wunder.
„Tarnmagie." stellte ich fest.

Riley trat hinein und ich folgte ihr.
„Ja, und auch nur bestimmte Personen können diesen Aufzug betätigen." erklärte sie mir und drückte auf einen Knopf. Sofort setze sich der Fahrstuhl in Bewegung.

Eine Unangenehme Stille fühlte den Raum aus, während im Hintergrund ein grässliches Schlagerlied lief.

Ungeduldig trat ich von einen Bein aufs andere. Wie lange brauchte denn dieser Aufzug?

„Wie geht es Gustav?" hakte ich in der Stille nach.

Sie sah mich kurz an. Ihre Arme vor ihrer Brust verschränkt. „Gut soweit. Hatte ein kurzes Gespräch mit ihm."

„Ich würde ihn gerne sehen."

„Mal schauen." gab sie wieder.

„Ry!" ich wandte mich nun ihr zu und sah sie wirklich an. Sie hatte ihren Kiefer feste zusammen gepresst. „Sieh mich an."

Sie starrte weiter gerade aus. Und Rang mit sich.
„Ry." ich machte einen Schritt auf sie zu. Mir war ihre Nähe ziemlich bewusst, aber ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. „Oder soll ich dich zwingen?"
Sie schnaufte und sah mir schließlich in die Augen. Einen Moment vergaß ich alles, bei den Anblick in das Silber ihrer Augen. „Gustav ist auch dein Freund gewesen. Er könnte vielleicht helfen bei diesem Prophezeiungsding."

„Hier gibt es Gesetze, Taylor." sagte sie kühl.

Ich nickte. „Ich weiß, ich habe Zeit gehabt mich mit ihnen vertraut zu machen. Und dennoch gibt es hier kein Gesetz, was mir verbietet, das uns ein Freund hilf. Eine Hilfe die wir vielleicht gebrauchen könnten."

Stumm sah sie mich einen langen Moment an.

Dann machte es auf einmal Pling. Wir waren angekommen.

„Folg mir." ohne ein weiteres Wort, trat sie einfach an mir vorbei, raus aus dem Aufzug.

Ich stieß innerlich einen Fluch aus. Warum mussten wir auch immer gestört werden?

„Taylor!" sie riss mich aus den Gedanken.

„Ja, ich komme." ich trat aus den Fahrstuhl und staunte nicht schlecht.

Wir standen in einer riesigen Halle. Wirklich, wirklich riesig. Und alles war voller Bücherregale, die bis an die hohe Decke reichten. Es roch förmlich nach alten Büchern.
Das hier waren Millionen von Büchern. Die Gänge waren so lange, das ich nicht ganz bis zum Ende sehen konnte, ohne das mir Schwindelig wurde. Hier konnte man sich leicht verirren. Diese Halle war größer als zehn Fußballfelder.

„Heilige Hera!" brachte ich hervor.

Sie schien krampfhaft ein Schmunzeln zu unterdrücken. „Willkommen in der Bibliothek des Wissens."

Ice and FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt