Varo 4... Plötzlich real?! #Kürbistumor

17. Kampf gegen einen Freund

{Palles Sicht}

Gelangweilt wartete ich darauf, dass mein Gold endlich fertig schmilzt. Normalerweise würde ich mit Manu reden und herum albern oder irgendwas produktives machen... aber jetzt, wo ich ganz alleine bin... sehe ich darin fast keinen Sinn mehr. Außer ein paar Pfeilen und Goldäpfel brauche ich ja nichts mehr... ich bin perfekt für den Kampf gerüstet... Naja... Abgesehen von meinem Bein. Wütend starrte ich mein immernoch ziemlich schlimm aussehendes Bein an. Ich konnte zwar wieder einigermaßen normal laufen... aber die hässliche Wunde sah trotzdem übel aus. Und mir geht es echt auf die Eier, dass die einfach die Regeln ändern... voher hat man viel schneller geheilt!

Vielleicht ist das ja die Strafe dafür, dass ich so viele Menschen getötet habe... wer weiß das schon? Ich seufzte schwer und sah mich um. Keiner in Sicht... war ja klar... Es leben zwar nicht mehr viele... aber so groß sollte die Border jetzt auch nicht mehr sein... Warum will ich überhaupt, dass mich jemand findet? Ich muss gewinnen! Okay... um zu gewinnen müssen immernoch zehn andere Leute sterben... Zehn... Mit mir sind also von den 66 Leuten nur noch 11 am Leben... Na toll... Jetzt denke ich schon wieder über all die Toten nach... Das hilft mir kein Sück! Ich muss damit aufhören!

Ich stand auf und nahm vorsichtig das Gold aus den Öfen. Daraus machte ich mir nochmal vier Goldäpfel. Jetzt hab ich acht... Schnell baute ich die Öfen ab und sah mich nach Kies um. Viele Pfeile hab ich nicht mehr... aber genug Federn und Stöcke. Also muss ich jetzt nur ewig lange Feuerstein farmen... und dann kann ich mir meinen nächsten Gegner suchen... 'Ich werde dich leiden lassen... verlass dich drauf...' Ich biss mir auf die Lippe und versuchte Felix's Worte zu vergessen... Er will mich tot sehen... Für etwas, was nicht mal wirklich meine Schuld ist... ich wollte Rewi retten... nicht ihn töten...

"Es tut mir leid Felix... ich konnte ihn nicht retten... und jetzt hasst du mich..." Ich stoppte an einem kleinen See und sah mich um. Plötzlich waren wieder Bilder von Manu's totem Körper in meinem Kopf und ich drehte mich schnell vom See weg. "Reiß dich zusammen Patrick... Das ist nur ein bisschen Wasser... du brauchst Wasser... Manu ist an einem riesigen Fluss gestorben... nicht in diesem kleinen See..." Ich atmete ein paar mal tief durch und drehte mich wieder zum See. Sofort fing ich an den Kies abzubauen, der am Ufer lag. Zumindest habe ich jetzt endlich mal welchen gefunden... ist doch auch was gutes...

Als ich den ganzen Kies abgebaut hatte machte ich mir schnell eine Schaufel und verzauberte sie mit Effizienz. Jetzt hieß es Kies immer wieder auf und wieder abbauen, damit ich Feuersteine bekomme... und das dauerte unglaublich lange... und es war unglaublich langweilig... Vor allem ohne Manu... Mit ihm wäre es bestimmt ein wenig lustiger gewesen... nicht so still und einsam... und kalt... Vor allem nachts, wenn ich alleine in einem kleinen Versteck schlafe, ist mir extrem kalt... ich bin so an Manu's Körperwärme gewohnt, dass ich seit Manu's Tod beim schlafen unglaublich friere... Jeden Abend nahm ich Manu's Maske ab und presste sie an mich... und jeden morgen setzte ich sie wieder auf und ging weiter. Aber helfen tat es mir nicht.

Ein knacken in den Bäumen ließ mich aufsehen. Sofort zog ich mein Schwert und sah mich prüfend um. Mittlerweile hatte ich mir aus dem Feuerstein neue Pfeile gemacht und hatte jetzt genug für einen kleinen Fight. Und vielleicht sollte ich den jetzt schon bekommen... Vorsichtig verlagerte ich mein Gewicht mehr auf mein heiles Bein und sag mich nochmal um. Aber keiner war in Sicht. Vielleicht war es auch nur ein Tier gewesen... wer weiß... Ich wollte mich gerade zurück zur Werkbank drehen, als es wieder knackte. Ich knurrte leicht und sah mich wieder um.

"Ich weiß, dass du da bist! Komm raus und zeig dich!" Plötzlich raschelte es in den Baumkronen über mir. Ich sah nach oben und konnte gerade noch der Person ausweichen, welche sich auf mich herabstürzte. Etwas unbeholfen rollte ich mich ab und zischte leicht, als ein am Boden liegender Ast mein verbranntes Bein kratzte. Ich richtete mich so gut wie möglich auf und konnte wiedermal gerade so den Schlag meines Gegners abwehren. Aber als ich dessen Gesicht sah gefror mir das Blut in den Adern. Ich würde diese Rote Maske und die hasserfüllten Augen überall erkennen...