Kapitel 15 „Money..."

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(Aus Raphaels Sicht)

Als ich aufwachte schien die Sonne in mein Zimmer. Durch den Vorhang konnte ich den blauen Himmel sehen. Ein sonniger Tag. Ich rieb meine Augen und sah mich um. Dann kam mir Medina wieder in den Kopf.

Gestern hat mich jemand angerufen und mir gesagt das er oder sie Medina gekidnappt hat. Heute um 18Uhr muss ich die 300.000€ hergeben. Erst jetzt kam mir in den Sinn wo ich die 300.000€ hingeben soll? Ich weiß ja nicht einmal wo sich Medina befindet. Das komische an der ganzen Sache war, dass weder die Wohnungstür offen war, noch die Wohnung irgendwie verwüstet war. Medina muss wohl schon draußen gewesen sein.

Ich machte einen Blick auf die Uhr, welche auf meinem Nachttisch stand. 8:30Uhr. Ich legte die Decke beiseite und stand auf. Als erstes ging ich in meine Küche. Ich ließ mir einen Kaffee herrunter, dann setzte ich mich zu meinem Tisch. Ich hatte nicht sonderlich viel Hunger. Meine Gedanken waren nur bei Medina. Ihre Eltern werden sich ja auch Sorgen machen. Die wissen ja nichts. Dann kam mir die Arbeit in den Sinn. Ich muss dort anrufen und sagen, dass Medina heute nicht kommen wird.

Ich holte mein Handy und rief dort an, damit ich ihnen Bescheid geben konnte. Ich sagte aber, dass sie krank ist und diese Woche nicht mehr kommen wird. Ich kann ja nicht sagen, dass sie gekidnappt wurde und ich jetzt 300.000€ zahlen muss, damit ich sie wieder habe. Aber anrufen muss ich dort, sonst rufen sie bei Medina an und dann wissen sie, dass sie gekidnappt wurde und beständigen die Polizei und was dann mit ihr passiert will ich gar nicht wissen.

Eigentlich wollte ich die nächsten Tage nach Berlin fliegen, aber das wird jetzt erstmal nichts.

Ich ging in mein Schlafzimmer und zog mich um. Ich nahm eine graue Jogginghose und ein schwarzes T-Shirt. Meine Haare machte ich mit meinem üblichen Haarreifen zurück. Dann ging ich aus meiner Wohnung. Ich rief Bonez an.

„Yo, wie geht's dir?", fragte er mich.
„Naja, wie soll's mir gehen...", antworte ich.
„Hörst dich recht müde an", sagte Bonez.
„Bin ich auch, ich hab die ganze Nacht kein Auge zu bekommen", meinte ich.
Die Nacht war echt ein Albtraum.
„Hast du das Geld schon?", fragte er dann.
„Nein, aber ich fahr jetzt zur Bank um das Geld zu holen", gab ich ihm Bescheid.
„Gut, ich werde dich dann begleiteten, wenn du dem scheiß Piç dein Geld gibst", meinte Bonez.
„Danke Bruder", sagte ich.
Ich bin echt dankbar, dass ich Bonez habe.
„Gut, ich mach mich dann mal auf den Weg, ich schreib dir später, dann hol ich dich ab", sagte ich zu ihm, dann lege ich ab.

Ich schloss die Wohnungstür und ging zu der Parkgarage. Ich stieg in meinen Ferrari und machte die Musik laut. Ich dachte nochmal über alles nach. 300.000€. Das ist eine Menge Geld. Auch wenn ich es leicht habe, wofür ich auch echt dankbar bin, ist es trotzdem extremst viel Geld. Aber wenn mir keine andere Wahl bleibt, damit ich sie zurückbekomme, werde ich die Augen zudrücken und die 300.000€ investierten. Ich könnte sie niemals bei irgendeiner gestörten Person alleine lassen. Alleine bei dem Gedanken, dass ihr jemand wehtut, stellten sich alle meine Haare auf und die Wut kochte in mir.

Ich konzentriere mich wieder auf die Straße. Nicht lange, dann war ich bei meiner Bank. Ich stieg aus dem Auto und wollte gerade hinein gehen, als plötzlich jemand nach mir rief. Fans... Gut, mir geht es zwar gerade gar nicht gut und ich hab eigentlich auch keine Zeit dafür, aber ohne meine Fans wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Ich drehte mich um und sah zwei Jungs und ein Mädchen zu mir laufen. Ich setzte ein Fake-Lächeln auf und begrüßte die Drei. Sie sagten hey, dann fragten sie nach einem Foto. Wir machten es, dann verabschiedete ich mich von den Dreien. Eine kurze Ablenkung von der harten Realität ist ja nicht schlimm.

In der Bank drinnen war es wie immer kühl, was an einem heißen Sommertag echt mal angenehm war. Ich ging zu dem Schalter, wo eine Frau stand.

„Guten Tag, was kann ich für Sie tun?", fragte die Dame. „Ich würde gerne Geld abheben", sagte ich. „Wie viel wären es denn?", fragte sie. Ich blickte mich um, dann wand ich mich wieder an die Dame. „300.000€", sagte ich dann. Die Frau blickte mich fragend an, dann sagte sie gut. Sie ging kurz weg, dann kam sie mit einem Patzen Geld zurück. Ich bedankte mich, dann verließ ich die Bank. Das Geld versteckte ich gut in meiner Bauchtasche, damit es niemand sehen konnte.

Dann fuhr ich wieder nach Hause. Dort angekommen legte ich sie 300.000€ in meinen kleinen Tresor und begab mich in die Küche. Ich öffnete den Kühlschrank. Eigentlich hatte ich überhaupt keinen Hunger, aber wenn ich nichts esse kippe ich um. Ich nahm mir ein Ei aus dem Kühlschrank und beschloss mir ein Spiegelei zu machen. Naja, zwar nicht mein Lieblingsessen, aber ich hatte nichts besseres zu Hause. Ich war schon lange nicht mehr einkaufen. Aber wenn man so oft unterwegs ist, kann man nicht viel kaufen, da es sonst verrottet.

Ich as mein Essen, dann setzte ich mich zu meinem Handy um mich abzulenken. Ich schaute ein paar Instagramstorys an. Bin ich einmal am Handy, komme ich nicht mehr weg. Als ich das nächste mal auf die Uhr schaute, war es schon 16Uhr. Ich beschloss Bonez abzuholen, damit wir ausreden können, wie wir das machen, damit wir wissen wo Medina ist.

Ich rief ihn an und sagte ihm, dass ich ihn jetzt holen werde.

Keine halbe Stunde später saßen wir beide in meiner Wohnung. „Wie wär's, wenn wir einfach nochmal bei ihrer Nummer anrufen, vielleicht hebt der oder die ja wieder ab?", sagte Bonez. Ich holte mein Handy und rief „Medina" an. Natürlich machte ich wieder auf Lautsprecher. Mein Herz raste. Hoffentlich hebt die Person ab. Wir dachten schon, dass niemand abhebt, als plötzlich ein „Ja?" ertönte. Wieder die gleiche verzerrte Stimme wie gestern. „Ich habe die 300.000€, wo soll ich sie hinbringen?", fragte ich. „Ist es schon 18Uhr? Nein!", meinte die Person am Telefon. „Aber 17Uhr und wir werden vielleicht ein paar Minuten zum Fahren brauchen", sagte ich. Eigentlich wollte ich Medina so schnell wie möglich wieder haben. „Gut, du weißt wo der Kahlenberg ist. Du legst die 300.000€ auf die Bank, die in der Wiese steht und du bekommst die Kleine wieder", sagte die unbekannte Stimme. „Ok...", antworte ich. Dann legte ich auf.

Wir packten unsere Sachen und fuhren dort hin. Meine Hände zitterten beim Autofahren und ich konnte mich kaum konzentrieren. Als wir dort ankamen legte ich die 300.000€ auf die Bank und wartete ab. 10min vergingen und noch immer keine Regung...

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