Kapitel 8

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Jimin POV

Frisch geduscht und ziemlich fertig trat ich aus dem Tanzstudio und freute mich schon wahnsinnig auf mein Bett zuhause. Da ich die in den letzten Tagen völlig durch den Wind gewesen war, entschloss ich mich dazu, heute etwas länger dort zu bleiben und zu üben.

Inzwischen war es schon spät abends, - wie spät wusste ich selbst nicht genau. Mutterseelenallein wanderte ich nun durch die Straßen Seouls. Als ich plötzlich ein Geräusch hörte, zuckte ich reflexartig zusammen und bereitete mich schon einmal mental darauf vor, gleich ermordet zu werden oder ähnliches.

Zu meinem Glück war es jedoch bloß eine Person, die gerade die Tür des kleinen Cafés an der Ecke abschloss. Als derjenige sich gerade eine Zigarette anzünden wollte und die Flamme des Feuerzeuges sein Gesicht anleuchtete, erkannte ich, dass es Yoongi war. Mein Herz setzte kurz aus und begann wieder schneller zu schlagen, aber diesmal nicht wegen des Schocks.

In der Dunkelheit konnte ich nur seine Umrisse erkennen und das Glimmen seines Zigarettenstummels, aber trotzdem war ich wie gebannt davon. Ich schreckte erst aus meinen Gedanken, als ich Schritte hörte und bemerkte, wie Yoongi in die entgegengesetzte Richtung lief. Nach kurzem Zögern beschloss ich, ihm zu folgen

Meine Müdigkeit war wie verflogen und ich versuchte unauffällig zu bleiben. Nach einer Weile sah ich aus der Ferne das beleuchtete Schild eines Clubs und und überlegte schon umzukehren. Ich war kein wirklicher Fan solcher Orte, ich hasste es, von irgendwelchen fremden Menschen angequatscht zu werden, und Alkohol vertrug ich nicht. Doch mein Verlangen, Yoongi zu sehen, überwog, und kurz nachdem er das Gebäude betreten hatte, tat ich es ihm gleich.

Drinnen wurde ich von lauter Musik und einem Haufen tanzender Menschen empfangen. Ich versuchte Yoongi ausfindig zu machen, doch das stellte sich als ziemlich schwer heraus. Resigniert ließ ich mich auf einen Hocker an der Bar fallen.

„Na Kleiner, was machst du ganz alleine hier?", fragte mich eine tiefe Stimme. Ich drehte mich um und blickte in das grinsende Gesicht eines recht attraktiven Jungen, der etwas älter als ich zu sein schien.

„Wer sagt, dass ich alleine hier bin?", gab ich nur kurzangebunden zurück. Ich hatte nicht wirklich Lust, neue Bekanntschaften zu schließen, ich wollte doch nur Yoongi sehen.

„Naja, wenn du so trübselig an der Bar hockst, kommt das schon so rüber. Aber hey, wie wäre es: Ich geb' dir was aus und du schenkst mir etwas von deiner Zeit?", schlug er in einem verführerischen Ton vor. Eigentlich wollte ich ablehnen, doch da entdeckte ich Yoongi, wie er sich gerade mit irgendeiner Tussi in eine etwas ruhigere Ecke verzog. Sie kicherte andauernd und klimperte mit ihren aufgeklebten Wimpern. Yoongi leckte sich über die Lippen, beugte sich zu ihr herunter und machte sich an ihrem Hals zu schaffen, während sie genießerisch den Kopf in den Nacken legte.

In meinem Körper machte sich eine riesige Wut breit, und angeekelt und mehr als nur angepisst wandte ich mich von den beiden ab und schaute wieder in das fragende Gesicht des Jungen.

„Ja, gerne. Ich nehme einen Tequila Sunrise", lächelte ich ihn freundlich an. In der Hoffnung, dass der Alkohol meine Gefühle betäuben würde, schaute ich zu wie seine Augen aufleuchteten und er sich sofort zum Barkeeper umdrehte und unsere Getränke bestellte.

Einige Zeit später saß ich betrunken auf dem Schoß des Typen, dessen Name ich vergessen hatte, und nippte an meinem zehnten Getränk. Er säuselte mir immer wieder etwas in Ohr und fuhr mit seiner einen Hand meinen Oberschenkel entlang. Ich bekam das alles gar nicht mehr so richtig mit, da mein Verstand aufgehört hatte zu funktionieren. Ich kicherte nur manchmal zu seinen Worten und lehnte mich nur noch mehr an ihn. Doch langsam wurde das langweilig und als eins meiner Lieblingslieder ertönte, quietschte ich erfreut und sprang begeistert auf.

Coffe Love//YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt