Jimin POV
Mit starken Kopfschmerzen wachte ich am nächsten Tag auf. Ich wagte einen Blick in den Spiegel und schreckte zurück vor dem was ich da sah: Meine Haaren waren zerzaust und meine Augen blutrot unterlaufen. Nie wieder Alkohol. Doch ein leichtes Rot schlich sich auf meine Wangen, als mir wieder einfiel, was gestern passiert war. Yoongi hatte mich fast geküsst und wollte mich wieder sehen. Jedenfalls interpretierte ich so seine Aussagen. Lächelnd suchte ich mir mein Lieblingsoutfit raus und schminkte mich sogar ein bisschen.
Als ich die Treppe runterlief, begrüßte ich kurz meine Familie, zog meine Schuhe an und machte mich auf den Weg ins Café. Die Vögel zwitscherten, die Sonne schien und meine Füße flogen quasi über den Asphalt.
Ich öffnete die Tür schwungvoll, sah zum Tresen und erblickte... nicht Yoongi. Mein Lächeln erstarb und ich ging zögernd zu der jungen Frau, die stattdessen dort stand.
„Entschuldigen Sie, wissen Sie, wo Yoongi ist?", fragte ich schüchtern.
„Yoongi? Der hat heute frei. Wieso?", antwortete sie neugierig.
„Ach, nicht so wichtig. Vielen Dank." Freundlich lächelnd verbeugte ich mich leicht und verließ den Laden.
Enttäuscht kickte ich einen Kieselstein vor mir her und schlurfte resigniert die Straße entlang.
Minutenlang ging ich den Weg entlang ohne Ziel, doch mein Selbstmitleid wurde durch meinen knurrenden Magen unterbrochen. Auch das noch. Ich sah mich in der Gegend um und entdeckte ein kleines Restaurant am Straßenrand.
Da es ganz gemütlich aussah, betrat ich den kleinen Laden und wurde sofort von einem freundlichen jungen Mann mit breiten Schultern begrüßt.
„Hey, ein neues Gesicht. Du warst noch nie hier, oder?", meinte er breit lächelnd.
Etwas überfordert nickte ich einfach.
„Ach, wie niedlich. Mein Name ist Kim Seokjin. Nenn mich einfach Jin. Mir gehört das Restaurant. Na, dann lass uns mal einen gemütlichen Platz für dich finden. Wie wäre es mit einem Platz am Fenster? Du siehst so aus wie jemand, der gerne raus schaut.", redete er ununterbrochen.
Ich nickte schon wieder.
„Das ist ja super. Setz dich. Ich komme gleich und bringe dir die Karte."
Und schon verschwand er. Seltsamer Typ. Aber freundlich.
Nachdem Jin ein paar weitere Male meinen Tisch besucht und mich dabei zugetextet hatte, stand mein Essen endlich vor mir.
Die Ramennudeln dampften vor sich hin und kurz nachdem ich die ersten Nudeln geschlürft hatte, öffnete sich die Tür mit einem leisen Klingen.
Ich schaute hoch und blickte direkt in Hoseoks Gesicht. Dieses erhellte sich sofort, als er mich erkannte.
„Jiminie.", quietschte er überrascht und lief direkt auf meinen Tisch zu, um mich in eine enge Umarmung zu ziehen. Er setzte sich neben mich und deutete seinen beiden Freunden sich neben ihn zu setzen. Einer von ihnen war Namjoon, der mich ebenfalls freundlich begrüßte. Den anderen hatte ich noch nie gesehen.
„Mein Herz. Als ob ihr mein kleines Küken kennt. Warum habt ihr ihn noch nie hierhergebracht? Er ist doch so liebenswert!"
Beleidigt erschien Jins Gesicht vor meinen Augen, während dieser anklagend auf Namjoon deutete.
„Genau aus diesem Grund. Du machst ihm Angst", schmunzelte Namjoon.
„Ich bin doch nicht furchteinflößend! Wie kannst du nur so etwas sagen."
Empört verdunkelten sich Jins Gesichtszüge und er sah so aus, als ob er Namjoon jede Sekunde erdolchen würde.
„Oh nein! Hat Jin mal wieder einen seiner Wutausbrüche? Namjoon? Bist du daran wieder Schuld?", ertönte eine genervte Stimme von oben.
Erschrocken sah ich auf und blickte direkt in die katzenartigen dunklen Augen von Yoongi. Eigentlich sollte ich froh sein ihn zu sehen, da ich nur nach draußen gegangen war, um ihn zu besuchen. Doch jetzt war ich mir nicht mehr so sicher, ob das eine gute Idee gewesen war.Denn neben ihm stand das Mädchen von gestern. Autsch.
„Hey, Yoongi. Wer ist denn deine Begleitung?", fragte Hoseok und sah das Mädchen fragend an.
„Ich bin Rose. Seine Freundin.", kicherte sie in einer übertrieben hohen Tonlage und klammerte sich an Yoongis Arm. Yoongi schenkte ihr nur ein charismatisches Lächeln und gab ihr einen Kuss.
Und mal wieder zerbrach mein Herz in tausend Teile. Deprimiert schaute ich auf meine Hände und versuchte das Gespräch auszublenden.
Doch eine leichte Berührung an meiner Schulter veranlasste mich direkt in das Gesicht desjenigen zu schauen, den ich gerade am wenigsten sehen wollte: Yoongi.
Er grinste dämlich und säuselte: „Na Kleiner. Was machst du denn hier?"
„Die Frage ist eher, was du hier machst? Ich dachte, Beziehungen sind nicht so deins", spuckte ich ihm verächtlich ins Gesicht.
„Wie süß. Das mit ihr ist nichts Ernstes. Ich lasse sie nur glauben, dass sie meine Freundin ist, um das zu bekommen was ich will", flüsterte er in mein Ohr.
Ich war einfach nur entsetzt, wie er so etwas so gerade heraus sagen konnte. Doch irgendwo freute ich mich auch, dass diese Beziehung keinen Bestand hatte. Ich kannte ihn gerade ein paar Tage und schon machte er mich zu einem schlechteren Menschen. Na super.
Ich saß noch eine ganze Weile an dem Tisch und unterhielt mich angeregt mit Namjoon und Hoseok, das ständige Gekicher dieser Rose ignorierend. Schließlich verabschiedete ich mich von der Gruppe und machte mich auf den Weg zur Tür, wurde aber von Hoseok aufgehalten, der vorschlug noch gemeinsam zum Tanzstudio zu gehen und etwas zu proben.
Breit lächelte ich ihn an, er wuschelte mir durch meine Haare und legte dann einen Arm um meine Schultern. Yoongi starrte uns nur stumm an und runzelte seine Stirn, als würde er über etwas nachdenken. Sein Blick wanderte zu Hoseok's Arm und fast schon eifersüchtig verdunkelte sich seine Miene. Doch das bildete ich mir bestimmt nur ein.
„Du Jimin, hast du vielleicht Lust zu meinem Auftritt morgen Abend zu kommen? Du kannst auch gerne Jungkook mitbringen. Je mehr Leute da sind, umso besser.", fragte Hobi mich, als wir durch die Tür traten und das Restaurant verließen. Ich nickte enthusiastisch, da ich ein riesiger Fan seiner Musik bin. Wir redeten noch über dies und das, bis wir auch schon vor dem Studio ankamen und den Tanzsaal betraten. Nachdem Hoseok und ich uns kurz gedehnt hatten schaltete er ein Lied an und ich versank in meiner eigenen kleinen Welt, in welcher nur die fließende Melodie und ich existierten.
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Coffe Love//Yoonmin
RomanceAls Jimin in ein kleines Café geschleppt wird hätte er nie gedacht, dass er sich Hals über Kopf in die Bedienung verlieben würde. Während Jimin versucht Yoongi von sich zu beeindrucken, ist dieser gar nicht begeistert von Jimins Schwärmerei. Doch d...