Kapitel 2

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Jimin POV

„Was war denn das eben?", ärgerte mich mein bester Freund, nachdem der Kellner von eben verschwunden war. Jungkook brach in Gelächter aus und klammerte sich hilfesuchend an seinen Stuhl, um nicht umzufallen.

„Pschtt!" Eine etwas ältere Frau sah uns beide mahnend an und der Jüngere ließ das natürlich nicht auf sich sitzen.

„Chillen Sie mal, man darf doch wohl mal lachen!"

„Also, so eine Frechheit, Sie respektloser kleiner... So was gibt's doch nicht."

Entsetzt stand die Frau auf und ging zu dem minthaarigen Mann.

„Und so was dulden Sie? Ich verlange sofort, dass diese beiden rausgeschmissen werden."

„Beruhigen Sie sich. Nur weil Leute lachen, kann ich sie noch lange nicht rausschmeißen. Öffentliche Konversationen sind durchaus gestattet", erwiderte der Kellner, während er uns unsere Getränke auf den Tisch stellte.

„Ach, so ist das also, Sie sind auch so einer. Hier gehe ich bestimmt nie wieder hin!"

Wütend knallte sie das Geld auf den Tisch und ging.

„Danke, dass du zu uns gestanden hast", murmelte ich und schaute mit roten Wangen zu ihm hoch.

„Junge, beruhig dich. Ich hab' euch nicht verteidigt oder so etwas. Ich hab' nur keine Lust auf Streit. Ich hab' wenig geschlafen und will nur meine Ruhe. Warum sag' ich das überhaupt...?"

Augenrollend ging er weg. Jungkook schmunzelte mich an.

„Ach, sei still. Was sollte das eben überhaupt? War es so nötig, mit der Frau Streit anzufangen?", brummte ich vor mich hin.

„Ja, war es, Tae hat sogar gelacht, omo, er hat mich bemerkt, Hyung!"

Lachend sippte er an seinem Kaffe und starrte verträumt seinen Schwarm an. Ich stützte nur meinen Kopf in meine Hände und verzweifelte. Was war denn da nur eben los mit mir gewesen?

„Hyung, ich werde ihn ansprechen", sagte Kookie plötzlich abrupt. Bevor ich nochmals nachfragen konnte, stand er auf und setzte sich zu Taehyung. Die beiden redeten, aber ich konnte nicht verstehen worüber. Mehrere Minuten vergingen, bis sich der Kleinere grinsend zu mir setzte und mit einer Serviette vor meiner Nase herumwedelte. Erst verstand ich nicht, was er jetzt mit der Serviette wollte, doch bei genauerem Hinsehen stellte ich fest, dass dort eine Nummer hin gekritzelt war. Lächelnd schaute ich auf und mein bester Freund und ich grinsten uns an. Wir tranken noch unsere Getränke leer, legten das Geld auf den Tisch und begaben uns in die eisige Kälte.

Wenige Minuten später waren wir auch schon an der Uni und unsere Wege trennten sich. Jungkook und ich verabschiedeten uns mit einer Umarmung und ich sah ihm hinterher, wie er glücklich summend zu seinem Saal hüpfte. Lachend machte ich mich auf den Weg zu den Tanzsälen. Theorie begann erst in zwei Stunden, aber ich war noch mit einem Freund verabredet, um für die praktische Prüfung zu proben. Als ich den Saal betrat, sah ich Hoseok schon die Schritte üben. Ich zog meine Jacke aus und stieg ein. Als die letzten Töne des Liedes verstummten, grinste er mich breit an.

„Jimin, zieh dir das rein! Den Song hab ich gestern Abend fertiggestellt", meinte er, während er auf seinem Handy herumtippte und dann einen Song abspielte. Hobi war in seiner Freizeit Rapper und schrieb und produzierte Lieder. Eins musste man ihm lassen; das konnte er fast genauso gut wie tanzen. „Der Song ist echt gut. Wie heißt er?", fragte ich interessiert.

„Airplane. Ah, by the way, wenn wir schon dabei sind: Du kennst doch noch Namjoon, oder? Er sucht einen Sänger für einen seiner Tracks, und ich hab gemeint, du könntest ihm bestimmt aushelfen?", erzählte er.

„Ich weiß nicht so recht. Frag doch lieber Jungkook, er singt professionell. Ich singe höchstens unter der Dusche", meinte ich verlegen.

„Och bitte, du kannst so gut singen. Du musst deine Stimme auch mal der Welt zeigen!", ermutigte er mich.

„Meinetwegen." Ich zuckte mit den Schultern. Hoseok redete weiter auf mich ein, wie toll er das finde und dass er Namjoon sofort schreiben werde, und wir übten noch ein bisschen, bis wir gemeinsam zur Vorlesung gingen.

Yoongi POV:

Endlich war ich mit der Arbeit fertig. Wenn ich ehrlich war, gab es nichts, das ich mehr hasste als diesen Job. Es war anstrengend, ich hatte dauernd mit Menschen zu tun, obwohl ich sonst eher nicht so der soziale Typ war, und es war todlangweilig. Aber irgendwas musste man ja tun, um die Miete zu bezahlen. Gähnend stieg ich in mein Auto, fuhr nach Hause in meine kleine Wohnung, um mir dort wieder normale Kleidung anzuziehen, und lief los zu meinem besten Freund Namjoon. Wir hatten uns beide zusammen in der Innenstadt einen Raum gemietet, den wir zu unserem eigenen kleinen Musikstudio umfunktioniert hatten. Oft saßen wir nächtelang zusammen dort und produzierten unsere Songs. Das war nämlich meine eigentliche Leidenschaft: Musik. Als Agust D veröffentlichte ich manchmal Rap Tracks auf Soundcloud, doch besonders berühmt war ich dort nicht. Aber eines Tages würde ich entdeckt werden und alle würden meinen Namen kennen.

Als ich den Raum betrat, sah ich einen breit lächelnden Namjoon auf seinem Stuhl sitzen.

„Was ist los?", fragte ich nur kühl.

„Hoseok hat mir geschrieben, dass sein Kumpel für mich den Gesangspart einsingen wird, damit wird der Song perfekt! Glaub mir, der Song wird mein Durchbruch!", strahlte er.

„Hoffen wir mal, dass er singen kann...", schmunzelte ich nur.

„Verdirb mir nicht die Stimmung! Hab woanders schlechte Laune oder freu(e) dich wenigstens/zumindest für deinen besten Freund", meckerte er.

„Ich freue mich ja. Siehst du?"

Sarkastisch zog ich meine Mundwinkel in die Höhe, ließ mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen und zog meine Kopfhörer auf. Nach 30 Minuten ließ ich aber frustriert meinen Kopf auf den Tisch fallen.

„Namjoon? Ich hab Hunger", beschwerte ich mich.

„Dann iss was", stöhnte er genervt.

„Aber ich hab nichts zu essen", murmelte ich. Namjoon verdrehte die Augen und ignorierte mich eiskalt. Pff. Ich zog meine Jacke an und machte mich auf den Weg zum Restaurant eines Freundes von mir.

„Hey Yoongi, na? Mal wieder nichts zu essen. Komm rein, ich hab' noch was übrig", begrüßte mich Jin. „Danke Hyung, du bist echt ein Engel!"

„Jaja, ich weiß, aber echt, kauf dir mal was zu essen. Ich kann dich nicht immer durchfüttern", seufzte der Ältere.

„Trotzdem machst du es", meinte ich mit einem scheinheiligen Lächeln.

„Dein Ernst?", erwiderte Jin nur, packte mir aber trotzdem etwas zu essen ein.

„Wirklich, danke", verabschiedete ich mich und machte mich wieder auf den Rückweg.

„Hast du auch was für mich dabei?", fragte Namjoon sofort, als ich durch die Tür kam.

„Nö", lachte ich.

„Du bist so fies, Hyung", meckerte er.

„Na, dann überleg es dir das nächste Mal zweimal, ob du mich ignorierst, wenn ich Hunger habe", schmunzelte ich vor mich hin und wir beiden arbeiteten den Rest des Abends an unseren Songs. Das würde ich morgen frühbestimmt bereuen, da ich viel zu viel Schlafentzug hatte, aber zum Glück arbeitete ich in einem Café, da gab es genügend Kaffee, der mich wach bleiben ließ.

Xxx

Yey, Kapitel 2 ist fertig :D

Ich hoffe es hat euch gefallen :)


Coffe Love//YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt