Pov. Patrick
„Hallo, was macht jemand so Hübsches wie du ganz alleine hier?" ,fragt eine tiefe, ruhige Stimme hinter mir. Ich drehe mich um und blicke den Typen, der mich gerade so offensichtlich angemacht hat, an und mustere ihn. Kurze, schwarze Haare, blaue Augen. Er ist etwa einen halben Kopf größer als ich. Sein Gesicht hat stark ausgeprägte Konturen, hohe Wangenknochen und die Linie seines Kiefers ist gut zu erkennen.
Er mustert mich ebenfalls, für meinen Geschmack jedoch zu detailliert.
Als ich seinen fragenden Blick sehe, wird mir klar, dass er mich was gefragt hat.
Also antworte ich: „Das geht dich nichts an und bei deinen Anmachen solltest du dir definitiv mehr Mühe geben. Wenn du mich entschuldigst, ich müsste hier mal durch."
Mit diesen Worten wende ich mich ab, werde jedoch von seiner Hand aufgehalten, mit der er mich am Arm packt. Ich versuche mich loszureißen, allerdings gelingt mir das nicht. Ich starre ihm wütend in die Augen. Er scheint zu merken, dass ich wirklich kein Interesse an ihm habe und lässt mich los. Als ich weggehe, höre ich noch so etwas von wegen 'immer sind die hübschen straight' und wende mich zum Garten, aufs Klo will ich jetzt nicht gehen, wenn der wie ein Verrückter davor steht, um jeden aufzureißen, der auch nur annähernd normal aussieht.
Beim Pool finde ich dann auch die anderen, Rewi ist allerdings mit Jodie beschäftigt, Dner und Izzi unterhalten sich, lachen ununterbrochen und Smurf steht einfach nur da und schaut verloren umher. Also entscheide ich mich, zu ihm zu gehen. Ich stelle mich neben ihn, aber als er mich nach über einer Minute immernoch nicht bemerkt, lache ich einfach los. Er springt vor Schreck in die Luft, sieht mich leicht überrascht, leicht verwirrt an und fällt dann in mein Lachen mit ein. Da ich Denno nirgends sehen kann, frage ich Smurf. „Sag mal, hast du Denno gesehen? Der ist irgendwie verschwunden." Freddie sieht mich verwirrt an, deutet dann aber Richtung Küche. „Ich meine, er ist ins Haus gegangen, wollte glaube ich Getränke holen."
Dann wollen wir mal schauen, wo der sich rumdrückt. Als ich in die Küche komme, sehe ich Denno, umringt von Mädchen, jünger und älter als wir. Da wir 6 die Badboys der Schule sind, will jedes Mädchen eine Beziehung mit uns haben. Rewi ist allerdings der einzige, der eine feste Freundin hat. Er und Jodie sind echt ein süßes Pärchen. Wir anderen sind eher die, die sich nicht an eine Person binden, sondern eher für eine Nacht und nicht mehr zu haben sind. Vielen der Mädchen reicht das, um angeben zu können. Uns interessiert das eigentlich nicht wirklich, Hauptsache, wir haben auch unseren Spaß.
In der Schule ist es nicht anders, in den Pausen sind wir so gut wie nie unter uns, das nervt manchmal echt extrem.
Aber naja, unser Ruf ist uns allen sehr wichtig, da muss man dann auch mit leben können.
Als Denno mich sieht, wechselt sein Gesichtsausdruck von genervt zu erleichtert, irgendwie schafft er es, durch die Masse von Körpern zu mir zu gelangen.
„Junge, wo warst du? Ich hab dich überall gesucht, bis ich von diesen Halbmenschen aufgehalten wurde, die mich fast auseinandergenommen hätten!" ,sagt er und sieht mich etwas vorwurfsvoll an. „Ich wollte ursprünglich aufs Klo, nur dort hat mich so ein Typ angemacht, da habe ich mich dann entschieden, euch zu suchen." ,antworte ich ihm. „Du wurdest angemacht? Von einem Typen?" ,er sieht mich überrascht an. „Ja, aber da ich nicht auf Typen stehe, wars wohl umsonst." , lache ich, bedacht darauf, dass alle Mädchen um uns herum es genau gehört haben. Nur weil sie manchmal nerven, heißt das ja nicht, dass sie nicht manchmal ganz praktisch sind. Okay, ich gebe zu, das klingt gemein, aber für mich ist das nunmal so. „Lass mal Getränke holen und dann raus!" ,meint Denno und zeigt Richtung Buffet, wo zwei große Schüsseln mit Bowle stehen, eine soll angeblich alkoholfrei sein, aber ich bezweifle das stark. Neben den Schüsseln stehen Platten mit Pizzen, aller möglichen Arten und Geschmacksrichtungen, Chips, Nachos mit Dip und Pommes. Aber die meisten, die hier sind, interessieren sich sowieso nur für den Alkohol. Also nehmen wir uns zwei Becher mit der normalen Bowle und gehen Richtung Garten.
Dort finden wir dann auch mal Rewi, der sich mit einem mir nicht bekannten Jungen unterhält. Dner und Izzi sitzen mittlerweile aufeinander, aber das wundert mich nicht wirklich. Um ehrlich zu sein, habe ich damit gerechnet, dass früher oder später sowas passieren wird. Ich hoffe, dass die beiden glücklich werden können. Ja, einige denken jetzt bestimmt nach der Nummer vorhin, dass ich was gegen Homosexualität habe, aber dem ist nicht so. Ich find's halt einfach nervig, wenn man angemacht wird, aber halt von jemandem, auf den man nicht steht. Und ja, mir ist sowas schon öfter passiert. Vielleicht liegt es daran, dass ich viel Wert auf mein Aussehen lege oder die Tatsache, dass ich viel mit meinen Freunden rumhänge.
Freddie steht wie vor meiner Suchaktion verloren in der Gegend rum und sieht auch nicht mehr nüchtern aus. Denno und ich gehen auf Rewi und den Fremden zu, als ich näher komme, erkenne ich den schwarzhaarigen Jungen von drinnen wieder. Ich flüstere Denno so unauffällig wie möglich zu: „Das ist der, der mich eben angemacht hat, also wundere dich nicht, wenn er mich komisch anschaut." Denno nickt kurz als Bestätigung, dass er mich gehört hat und wir nähern uns den beiden. Wir stellen uns neben Rewi und hören dem Gespräch kurz zu. Der Junge sagt gerade: „Wir sind ja auch erst vor kurzem hergezogen, weil mein Vater hier ein besseres Jobangebot bekommen hat, aber ich vermisse das Dorfleben sehr, da kennt halt jeder jeden, und hier ist alles so viel und groß, die Leute verhalten sich komplett anders, irgendwie so verschlossen, ach ich weiß auch nicht."
Als Rewi uns bemerkt, dreht er sich zu dem Jungen und meint: „Hey Jungs, dass ist Mike, er ist gerade von weiter weg hier her gezogen, von wo nochmal?" fragt er an den Jungen gewandt. „Aus Moorbach, ca 150 km von hier weg, kennt ihr wahrscheinlich nicht." Auf einmal macht es Klick bei mir. Kann es wirklich sein? Ich höre Mike weiter reden. „Nur mit dem Internet ist es etwas schwierig, man hat nur E-Netz, aber immerhin kann man googlen, mit WLAN wirds auch schwierig, man findet fast keinen Anbieter, aber naja, wenn man's gewöhnt ist, macht einem das Ganze nichts.
Dort gibt es tatsächlich ein altes Moor, über das viele Gruselgeschichten erzählt werden, einsame Bauernhöfe, usw. Die Natur ist aber echt megaschön!" Ich erwache aus meiner Starre, und frage nach: „Kann es sein, dass ihr in einem Haus gewohnt habt und es an eine gewisse Familie Mayer verkauft habt?" Mike sieht mich überrascht an, weil er wahrscheinlich nicht damit gerechnet hätte, dass ich nach der klaren Abfuhr nochmal mit ihm reden würde. Etwas verwirrt antwortet er mir: „Ja, aber woher weißt du das?" Skeptisch und misstrauisch sieht er mich an. „Naja, sagen wir so..." ,fange ich an, komme aber ins Stocken, „ich bin ein Teil der besagten Familie, wir werden nächste Woche Mittwoch dort einziehen." Mike sieht mich erschrocken an. Denno und Rewi sind still, sagen nichts und sehen nur betroffen auf den Boden. „Oh, eh...also...ehm naja, dann sage ich mal viel Spaß in meinem alten zu Hause!" ,sagt er ironisch, dreht sich um und geht. Die beiden anderen sehen mich geschockt und bemitleidend an, aber ich ignoriere sie, gehe durchs Haus Richtung Tür, verschwinde durch sie und mache mich auf den Heimweg. Wahrscheinlich das letzte Mal dass ich dieses Haus so nennen werde.Also 1264 Wörter! Neuer Rekord! Sorry, dass so lange nichts gekommen ist, aber ich hatte irgendwie ne Schreibblockade, den Sonntag werde ich vorerst als Uploadtag beibehalten, aber es wird nicht jede Woche etwas kommen. Ich habe auch gerade einen Oneshot in Planung, der kommt dann aber nicht hier, sondern in einem extra Buch für Oneshots. Schreibt mir eure Meinung gerne in die Kommentare, weil ich gerne wissen würde, wie ihr die Geschichte bisher findet, ob die Kapitel zu kurz sind etc.. Das Bild oben fand ich irgendwie passend, fragt mich nicht wieso.
Bis hoffentlich bald, eure lima0080!
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Das Stadtkind - Kürbistumor Fan Fiction
FanficAls der 16-jährige Patrick gezwungen ist, mit seinen Eltern aufs Land zu ziehen, beginnen für ihn schwere Zeiten. Kein Netz, kein PC, kein Fernseher- eben ein Dorfleben wie aus dem Bilderbuch. An seinem ersten Tag lernt er Manuel kennen. Nichts gro...