"Schön. Caleb. Wo ist Jael?", frage ich ungeduldig. Caleb zieht mir das Foto wieder aus der Hand. Es fühlt sich an, als würde Jael mich verlassen. Das Foto ist im Moment das Einzige, woran ich mich festhalten kann und Caleb nimmt es mir weg. "Ich brauch das wieder." Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wangen. Bevor ich grestorben bin, waren dort überall Narben, weil ich immer auf meine Wangen gebissen habe. Jetzt ist die Haut dort noch glatt. Caleb drückt den Knopf wieder auf unser Foto und schiebt es zurück unter seinen Pullover.
"Denke, wir haben nicht mehr allzu lange, bis dein Göttergatte heim kehrt. Und bis dahin sollte ich weg sein." Ich verschränke meine Arme vor der Brust. "Wie wäre es, wenn du mal anfängst meine Fragwn zu beantworten?", frage ich unfreundlich. Aber Caleb grinst nur. "Du lässt dich wirklich nicht abbringen. Aber ich muss dich enttäuschen. Ich kann dir nicht sagen, wo Jael ist. Ich weiß genau, dass du sofort zu ihm gehen wirst. Und er kann nicht her kommen, weil er hier nicht gesehen werden darf. Ganz einfach."
"Gut. Dann sag mir, warum ich hier bin und warum man Jemanden wiederbeleben kann, auch wenn man schon seit Jahren tot ist." Ich funkel ihn böse an. Unser Gespräch gefällt mir ganz und gar nicht. "Ich hab keine Ahnung. Ich würde dir gerne mehr erzählen, aber ich weiß es wirklich nicht. Der einzige von uns, der über alles bescheid weiß, ist Jael." Ich fasse mir an den Kopf und raufe mir die Haare. "Das ist doch nicht dein Ernst! Warum zur Hölle bist du dann hier? Wenn du nicht mal bescheid weißt!" Calebs Lippen werden dünner. Seine grünen Augen starren mich. "Ich vertraue Jael, das ist alles." Ich glaube ihm kein Wort. Und dieser grüne Blick lässt mir einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Dieses Grün kommt mir doch bekannt vor... "Du opferst dich für Jemanden, der dir nichts verraten hat?" Caleb tritt zwei Schritte auf mich zu. "Hör zu. Was ich mache und warum geht dich nichts an. Ich bin nur hier, weil Jael mich geschickt hat. Mein Bruder ist der Mann, der bei deiner Rückkehr dabei war. Daher wissen wir, dass du wieder unter uns weilst. Jael will nur, dass du nichts dunmes machst, bis er mit dir reden kann." Die Information, dass Caleb der Bruder des Mannes am schmuddeligem Ort ist, lässt ihn noch viel unzuverlässiger wirken. Ich habe immer noch die Scherbe in der Hand und gleite vorsichtig mit meinem Zeigefinger über die scharfe lange Kante. "Also rede mit niemandem über das hier. Nicht über mich und auf keinen Fall über Jael. Und wenn man dich nach der anderen Seite fragt, schweigst du oder erzählst ihnen das blaue vom Himmel." Caleb grinst wieder. Über seinen Witz kann ich nicht wirklich lachen. "So, wird Zeit", sagt er plötzlich. "Warte auf weitere Anweisungen. Vorher unternimmst du nichts, verstanden?" Seine grünen Augen durchlöchern mich förmlich. Ich bin froh, wenn er wieder weg ist. Sichherheit fühlt sich anders an. "Achso, sag deinem Mann, dass du gestolpert bist und die Vase herunter gefallen ist." Caleb dreht sich weg. Ich lege die Scherbe zurück auf den Boden und als ich aufsehe, ist Caleb wie vom Erdboden verschluckt. Ich habe ihn nicht mal die Treppe hinunter laufen gehört. Wirklich aufschlussreich war mein Gespräch mit Caleb nicht. Ich frage mich, warum Jael mir niemand anderen geschickt hat. Warum keine Frau? Ich schließe die Augen und massiere meine Schläfen. Ob meine Fragen jemals beantwortet werden?
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Liebe Grüße an meine unsichtbaren Leser :* An alle Wattpattangemeldeten, lasst doch mal was von euch hören. Ich schau mir auch eure Bücher an und lasse ein Kommentar da :)
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Zurückgeholt[Auf Wattpad beendet]
Science FictionJetzt! Ich reiße das Lenkrad herum und drücke so fest auf das Gaspedal, dass mein Fuß sich verkrampft. Immer schneller steuer ich auf den Baum zu. Augen schließen, einatmen. Es knallt, danach herrscht vollkommende stille. Es ist schnell gegangen, ge...