[4] Kopfschmerzen

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Manchmal war es entspannend einfach nur zu beobachten. Zuschauen und nichts sagen.
Es war egal, ob er dabei lächelte oder nicht.
Es war angenehm zu sehen, wie jemand vor ihm etwas tat, neben ihm oder aus einem anderen Winkel.
Es war angenehm starr da zu sitzen und zu zuschauen, doch ihm ging es nicht um die, die neben ihm saßen oder die, aus einem anderen Winkel.
Es ging um das, was sich vor ihm abspielte. Es ging um Erziraphael. Wenn dieser ein Stück Kuchen aß oder auch Sushi oder was es manchmal sonst war, hatte Crowley immer nur Augen für den Engel. Das war schon immer so.
Es gab nichts entspannenders, als Erziraphael einfach beim Essen zu zusehen und dann seinen Worten zu lauschen. Nur seine. Die restlichen Stimmen verstummten, wenn er sprach.
Ja. Seine liebliche Stimme und die feine Bewegung aus dem Handgelenk, wenn er seine Gabel an die Lippen führte, waren ein erholsamer Anblick.

,,Elenora war letztens wieder in meinem Laden und hat nach einem exquisiten Buch gefragt. Langsam wundert es mich, dass sie so eine ausgesprochen interessante Sorte wählt. Sie kommt mir nicht sehr... naja... okult vor, wenn du verstehst was ich meine. Oder liegt es daran, dass sie eine Nymphe ist? Ob sie sich deshalb für verschiedene Gottheiten interessiert?"

Als der Engel seinen Satz beendet hatte und sich wieder seinem Stück Kuchen widmete, begriff Crowley, dass der Name 'Elenora' gefallen war

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Als der Engel seinen Satz beendet hatte und sich wieder seinem Stück Kuchen widmete, begriff Crowley, dass der Name 'Elenora' gefallen war.
Mit einem Ruck reckte sich sein Hals, als wäre er aus einer Trance erwacht.
,,Elenora war bei dir?" fragte er schnell.

Erziraphael schluckte das Stück, dass zuvor an seiner Gabel war hinunter. Genüßlich und leise. ,,Ja. Wegen eines Buches, was nichts eigenartiges ist, Crowley, da ich einen Buchladen führe."

,,Weiß sie von..." Crowley räusperte sich und legte eine Hand auf den Tisch. ,,Weiß sie von uns?"

Erziraphael betrachtete seine Hand einen Augenblick. Dann legte er die Gabel nieder und lehnte sich mit besorgten Gesicht zurück.
,,Oh. Jetzt verstehe ich das Problem."

,,Problem?" Crowley zuckte zusammen. ,,Problem? Was für ein Problem?"
Hatte Elenora for sich zwischen sie zustellen? Wusste sie es und machte sich an seinen Engel ran?

,,Du bist eifersüchtig." entgegnete der Engel besorgt. In keinster Weise, meinte er es frech. Er schien darüber tatsächlich besorgt. ,,Siehst du Elenora immer noch als Gefahr an?"

,,Gefahr?" Crowley lachte, lachte noch etwas länger und wurde so plötzlich wieder ernst, dass Erziraphael die Augen verwirrt zusammenkniff.
,,Ja." antwortete Crowley eißig. ,,Ja. Das ist sie. Sie steht auf dich. Sie ist wie eine Ratte, die unter uns lebt und nur darauf wartet ihre Beute endlich in die Finger zu kriegen, verdammt! Merkst du das nicht? Ich dachte du merkst es, wenn-"

,,Das tue ich." unterbrach ihn Erziraphael und wand sich etwas ab.

Crowleys Augen weiteten sich. ,,Wie bitte?"

,,Ich kann es immer noch spüren." entgegnete Erziraphael leise, ohne es zu wagen Crowley dabei anzusehen. ,,Ich dachte, es läge an dem Einfluss, den sie auf mich ausgeübt hatte. Doch ich glaube, sie mag mich tatsächlich. Ich bezweifle, dass sie solange Einfluss auf einen Engel ausüben kann und außerdem, warum sollte sie?"

Horizont Erziraphael&Crowley || FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt