Kapitel 7

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Ich war mal wieder auf dem Weg zum Kaffeeautomaten...einer meiner absoluten Lieblingsbeschäftigungen, wenn ich mal wieder nicht schlafen konnte.

Ich hatte in letzter Zeit viel über die Begegnung von mir und Ayden nachgedacht und mich jedes Mal halb zu Tode geschämt, wenn ich daran dachte wie peinlich ich mich verhalten hatte.

Die Begegnung war auch schon wieder 2 Tage her und ich war verdächtig oft bei Evelyn (öfter als sowieso schon), da ich irgendwie die Hoffnung hatte, dass Ayden zufällig wieder einen Besuch mit seinem Bruder machen würde. Natürlich war dies nicht der Fall gewesen...

Anyways...in der Psycho Abteilung schmeckt der Kaffee einfach wie der letzte Müll. Und das konnte ich mir echt nicht auch noch antun. Und ja bevor ihr was sagt, ich weiß das Kaffee bei Schlafmangel nicht wirklich zielführend ist...no need to judge me...

Deswegen schlufte ich wie immer in die Notfallabteilung um mir da einen herauszulassen (war immerhin die beste Option, denn die Cafeteria hatte schon lange geschlossen).

Hier tummelten sich angeschlagene Knie, abgeschnittene Finger und lediglich Kopfschmerzen herum wie immer.

Ich schlurfte bequem zum Kaffeeautomaten und drückte auf Espresso. Klein und stark, so wie ich es am liebsten hatte. Ich grinste fröhlich und beobachtete wie sich die dunkle Flüssigkeit in den Becher füllte und fing an die Sekunden zu zählen.

Normalerweise dauert es immer genau 20 Sekunden bis die ganze Prozedur fertig war.

17...18...19...zählte ich in meinem Kopf, weil ich die ganzen Omas und Opas um mich herum nicht abschrecken wollte, doch ich konnte nicht ganz fertig zählen, da ich von einem lauten Knall unterbrochen wurde, der von den aufgerissenen Eingangstüren verursacht wurde.

*Musik an*

Es rannten zig Sanitäter in die Notaufnahme. Sie rollten jemanden auf einer Rettungsliege herein. ,,Wir haben hier ein Gewaltopfer, akute Lebensbedrohung" rief dann ein ziemlich jung aussehender Sanitäter.

Sofort rannten mehrere Ärzte und Schwestern zur Liege. Ich schaute diesem Szenario nur mit großen Augen zu. Mein Espresso war vergessen.

Viele der umliegenden Patienten schrien leicht auf. War es so schlimm oder wie? Sowas passierte hier eigentlich eher selten.

Meine Neugierde gewann natürlich und ich näherte mich leicht dem Geschehen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich nun direkt neben einer Gruppe Assistenzärzte stand.

,,Schwere Äußerliche Verletzungen, der Patient wurde von mehreren Männern zusammengeschlagen, wir haben nachdem die Polizei die Männer festgenommen haben, ihn bewusstlos vorgefunden.

Er hat mehrere schwere offene Wunden, die Wahrscheinlichkeit auf eine innere Blutung ist hoch, genauso wie ein Schädel-Hirn-Trauma...wir haben ihn vor Ort einmal wiederbeleben müssen...sein Herzschlag ist bis jetzt stabil" schilderte nun ein Sanitäter dem zuständigen Arzt.

Meine Fresse was hat der denn angestellt? Da musste jemand aber wirklich richtig wütend auf ihn gewesen sein...

Die Ärzte fingerten alle an ihm herum, stabilisierten ihn mit verschiedenen Anwendungen. Der Arzt nickte und drehte sich zu einer Schwester:,,machen Sie sofort einen OP bereit" meinte er dann, diese nickte und rannte sofort los.

Ein anderer Arzt übernahm die Beatmungsgeräte und sie rannten alle mitsamt des armen zusammengeschlagenen auf der Liege davon. Ich fühlte mich wie in Greys Anatomy...

Man hörte nur noch die rasenden Rollen auf dem Flur. Josh versuchte zu erkennen, wer die Person auf der Lieg war, doch die Ärzte und Schwestern versperrten ihm die Sicht...

3...2...1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt