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Hyunuk steht an die Schrankwand gedrängt und wird von einer großbusigen und knapp bekleideten Blondine abgeschleckt. Sie hält ihm den Mund zu und gibt genüssliche Geräusche von sich, während sie an seinem Hals saugt. Auch Hyunuk gibt etwas von sich, das wie unterdrücktes Stöhnen klingt.

"Ich dachte, du bist schwul?", fragt Inho entsetzt und enttäuscht. Sobald die Frau abgelenkt ist, schafft es Hyunuk sie von sich zu schubsen und die Flucht zu ergreifen.

"Sie sind.. WAS?", ruft sie erschrocken.

"Hab ich doch die ganze Zeit gesagt!", meint Hyunuk verzweifelt und klammert sich von hinten an Inho, dessen Anflug von Eifersucht sich in blanke Wut umwandelt.

"Finger weg von meinem-", fängt er an und weiß nicht genau, als was er Hyunuk bezeichnen soll. Bevor er sich etwas einfallen lassen muss, rettet Hyunuks Sekretärin die Situation.

"Was ist hier los?", brüllt die junge Dame hinter ihnen.

"Bring sie weg, sie kriegt Hausverbot", weist Hyunuk sie an und würdigt die zeternde Blondine keines Blickes, als die Sekretärin sie rausschafft. Man sieht der kleinen Frau gar nicht an, wie stark sie ist.

"Ich bin so froh, dass du hier bist!", meint Hyunuk erleichtert. "Ich dachte schon, ich muss mich gleich übergeben, es war so widerlich!"

"Jetzt bist du sie los", erwidert Inho und streichelt ihm den Rücken in der Hoffnung, dass es beruhigend wirkt. Er ist selber unheimlich erleichtert.

"Ich geh mir erstmal den Hals waschen. Und das Gesicht. Und die Hände... am liebsten würde ich meinen ganzen Körper schrubben und die komplette obere Hautschicht entfernen, um dieses eklige Gefühl loszuwerden!"

"Lass uns nach Hause fahren."

"Aber du wolltest shoppen."

"Das kann ich auch später-"

"Nichts da, ich wollte einen schönen Nachmittag beim Einkaufen mit dir verbringen, das werde ich mir nicht vermiesen lassen! Gib mir zehn Minuten." Hyunuk eilt aus dem Raum und Inho setzt sich auf den Stuhl vor Hyunuks Schreibtisch. Dessen eigener Stuhl sieht sehr bequem aus, aber Inho traut sich nicht probezusitzen, jedenfalls nicht jetzt sofort.

Er atmet tief durch. Den Schock von eben hat er noch nicht ganz verkraftet. Inho hat sich wirklich Sorgen gemacht, Hyunuk würde nur mit ihm spielen, obwohl er ganz genau weiß, wie es Inho geht. Eigentlich. Hyunuk sollte es doch klar sein, genauso wie Inho klar ist, dass Hyunuk es sogar erwidert. Er ist ja nicht blöd. Er ist sich nur nicht sicher, auf welche Weise der Anwalt es erwidert. Hat er ebenso zarte Gefühle, die sich zu etwas Großem entwickeln könnten, wenn man es zulassen würde? Oder findet er ihn einfach nur hübsch?

Vielleicht denkt er zu viel darüber nach und bildet es sich nur ein? Eiskalt läuft es ihm den Rücken herunter bei diesem Gedanken. Vielleicht mag Hyunuk ihn einfach nur. Als Kumpel eben. Je länger er überlegt, desto wahrscheinlicher kommt ihm das vor.

"Oh sche¡¡¡¡ße!", entfährt es ihm in einem Anflug plötzlicher Verzweiflung. Das muss er unbedingt herausfinden, am besten noch heute, bevor er sich da reinsteigert und alles zu spät ist. Wenn Hyunuk es nicht erwidert, kann er jetzt noch überlegen, was ihm helfen könnte sich nicht weiter zu verlieben. Doch wenn er weiter mit ihm anbandelt und sich Hals über Kopf verknallt, geht das nicht mehr, dann wird er sicherlich sehr unglücklich...

Wie kommt er überhaupt darauf, dass Hyunuk ihn mögen könnte? Sicherlich mag er Inho irgendwie, sonst würde er sich nicht mit ihm treffen wollen, aber wenn er genauer überlegt, hat er nun doch keine Ahnung, ob Hyunuks Zuneigung rein freundschaftlicher Natur ist oder romantische Gefühle im Spiel sein könnten. Gerade eben noch dachte er, er wäre nicht blöd und würde es merken, aber woran eigentlich?

Wenn er mit ihm zusammen ist, fühlt er sich einfach wohl und irgendwie mit ihm verbunden, aber das ist ja nichts Greifbares, woran er es festmachen kann, ob Hyunuk dasselbe fühlt. Es ist furchtbar, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Frisch verliebt und halb geschieden - Hyunho FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt