Dead

Erinnerungen

Ich spürte die Blicke aller Schüler im Saal auf mir...

Während mich die einen mit großer Neugierde beäugten, waren die Augen der anderen mit Misstrauen gefüllt und man konnte förmlich ihre Gedanken erraten.

Wer war sie und warum wurde sie erst in Dumbledore's Büro in ein Haus eingeteilt?

Ich sagte kein Wort, aber meine Augen drückten alles aus was ich hätte sagen wollen.

Lasst. Mich. In. Ruhe!

Da mich Potter und seine zwei Anhängsel weniger nervten als Malfoy mit seiner Gang, schritt ich selbstbewusst zum Tisch der Gryffindors. Als ich mich diesen näherte, konnte ich bereits von einigen ihre Angst vor mir von ihren Gesichtern ablesen. Gegen das hatte ich allerdings überhaupt nichts einzuwenden und würde auch sicher nichts unternehmen, diese ausgesprochen angenehme Tatsache zu ändern.

Ohne ein Wort setzte ich mich auf den freien Platz neben Granger. Sie warf mir ein scheues Lächeln zu, welches ich mit einem Gekünstelten erwiederte und mich dann von ihr abwandte.

Während alle Schüler von dem üppigen Essen auf den Tischen nicht genug bekommen konnten, rührte ich es in keinster Weise an. Ich wartete einfach nur darauf, bis ich endlich später in mein Haus eingeteilt werden würde und hoffte inständig, dass meine Zimmerkollegen nicht zu anstrengend sein werden. Wenn nicht, werde ich ihnen es noch beibringen das es besser für sie ist, mich in Ruhe zu lassen.

Nach dem quälend langen Abendessen, schlenderte ich durch das Schloss in Richtung Dumbledore's Büro. Ich ließ mir Zeit. Es war gefühlt eine Ewigkeit her, dass ich in Hogwarts zur Schule gegangen bin. Auch wenn die vergangene Zeit zwischem dem letzten Mal und diesem für mich als Vampir nichts im Gegensatz zu meiner Existenzzeit ist, kam es mir lange vor.

Erinnerungen an meine Schulzeiten überkamen mich und ein wehmütiges Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Bevor ich mich versah, befand ich mich schon vor dem Eingang zu dem Büro von Dumbledore.

Es hatte sich nichts verändert.

Der steinerne Adler vor mir, sah stolz über mich hinweg und schien beinahe nur darauf zu warten, dass man das Passwort sagte. Erst jetzt fiel mir ein, dass ich dieses überhaupt nicht kannte. Da hatte der große Schuldirektor von Hogwarts wohl vergessen, mir eines der wichtigsten und grundlegensten Dinge für meine bevorstehende Schulzeit zu verraten.

Genervt verdrehte ich die Augen. Typisch Albus.

Meine Stimmung verbesserte sich allerdings schnell wieder, als sich ein ganz bestimmtes Wort tief aus meinem Gedächtnis den Weg an die Oberfläche bahnte.

,,Graf Dracula"

Es knirschte und der Adler fing langsam an, sich in Bewegung zu setzten. Belustigt betrachtete ich kurz die Wirkung meiner Wörter, ehe ich mich auf eine der sich nach oben drehende Stufen stellte. Dieses Passwort war das gleiche als an dem Tag, an dem ich das erste Mal in Hogwarts mit ihm als Schulleiter war. Ach Albus, du bist so vorhersehrbar.

Oben angekommen verweilte ich kurz vor der geschlossenen Holztür. Wie oft stand ich wohl bereits schon davor, weil ich als Schükerin, Streit mit einer Lehrkraft angefangen habe. Vermutlich öfter als Malfoy, Haargel Tuben in seinem gesamten Leben verbraucht hat.

Ich atmete einmal tief ein und aus, ehe ich entschlossen an die schwere Holztür klopfte.

,,Herein"
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